14. August 2004

"Gober-Linde" als Anerkennung für Verdienste

Der ehemals in Österreich als Unternehmer erfolgreiche, schon über einem halbes Jahrhundert in Vöcklabruck lebende Richard Gober (86) macht seit Jahrzehnten auch als Intarsienschneider über Vöcklabruck hinaus von sich reden. Gober stammt aus Wolkendorf bei Kronstadt, ließ sich nach dem Krieg in Oberösterreich nieder und begann sich als Kunsttischler früh mit der Intarsia auseinanderzusetzen.
In einer Gruppenausstellung des "Hausruckviertler Kunstkreises" im Vöcklabrucker "Lebzelterhaus" - dem Kulturhaus der Stadt - war er neben Malern und Keramikern in den zweiten Julihälfte mit sechs Intarsiaarbeiten zu sehen; Gober ist Mitglied des „Kunstkreises“, seine Tafeln erregten allgemeine Aufmerksamkeit. Denn die „Bilderuhr mit Blume“, „Bilderuhr mit Schloß Orth“, „Unterwasserleben“, „Was kreucht und fleucht“, „Lebenslauf“ und „Qalle“ weisen alle Vorzüge auf, die den Arbeiten aus Gobers Werkstatt nachgesagt werden: Klarheit des Bildaufbaus, Fantasie in der Nutzung der im Holz vorgegebenen Maserung und Einheitlichkeit der Farbenabstimmung. Ob Richard Gober aus Astknoten Vogelköpfe oder die Leiber gespenstischer Tierwesen entstehen lässt, ob ihn die gestalterische Freude in der Ausformung der Holzfaser zur Entwicklung eines Gewitterhimmels, einer Bergkontur oder einer Wasserlandschaft anregt, ob er aus dem Formen- und Farbenreichtum einer Dünnholzplatte ein Blumenstillleben komponiert - jedesmal überraschen und überzeugen die Holz-in-Holz eingelegten Bildtafeln sowohl durch die Gediegenheit der handwerklichen Ausführung als auch durch die Suggestionskraft des ästhetischen Ausdrucks.




Richard Gober: Unterwasserleben, Intarsia.
Richard Gober: Unterwasserleben, Intarsia.


Über den künstlerischen Wirkungsbereich hinaus steht Richard Gober in seiner oberösterreichischen Heimat um den Attersee als uneingennütziger, großzügiger Förderer sozialer und anderer allgemeiner Anliegen in hohem Ansehen. Seine siebenbürgischen Landsleute, die ihm viel verdanken, pflanzten ihm zu Ehren an der Straßenkreuzung vor dem schönen Vöcklabrucker „Siebenbürgerheim“ - einem vielseitig genutzten Begegnungshaus mit großem Bühnensaal, Küche, Schenke und Nebenräumlichkeiten - eine Linde, die durch die Sockelinschrift als „Gober-Linde“ öffentlich ausgewiesen ist.

HB

Schlagwörter: Künstler

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