24. Oktober 2012

Kircheneinweihung in Weilau

Mit einem Festgottesdienst feierte die evangelische Gemeinde im nordsiebenbürgischen Weilau am 21. Oktober den Abschluss der jüngsten Renovierungsarbeiten an ihrer Kirche. Für rund 20.000 Euro wurden der Dachstuhl saniert sowie die Fassade der Kirche und der Innenraum repariert. Unter den Gästen waren Mitglieder der evangelischen Gemeinden des Reener Ländchens, ehemalige Pfarrer sowie der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, und Landeskirchenkurator Friedrich Philippi.
Ganz nach sächsischer Tradition empfing Altkurator Bela Farkas die Gäste aus Hermannstadt am Ortseingang. In einer Kutsche, begleitet von fünf Reitern und drei Musikern, fuhren der Bischof und Johann Zey, Stadtpfarrer in Sächsisch-Regen und verantwortlich für die Gemeinde in Weilau, bis zum Pfarrhaus, wo Jugendliche die Gäste mit Brot und Salz begrüßten.

Am Festgottesdienst nahmen rund 150 Besucher teil. Neben den Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde, die seit zwei Jahrzehnten mehrheitlich von den lokalen Roma getragen wird, feierten Besucher aus Sächsisch-Regen, Deutsch-Zepling, Botsch, Nieder- und Obereidisch, Birk und Ludwigsdorf sowie Vertreter der Partnergemeinde aus dem sächsischen Göda. Die Einweihungszeremonie führte der Bischof zusammen mit dem langjährigen Pfarrer von Sächsisch-Regen, László-Zorán Kézdi, und seinem Nachfolger Johann Zey durch. Der langjährige Reener Stadtpfarrer Wolfgang Rehner wirkte ebenso mit wie Pfarrer Christoph Rummel aus Göda. Pastor Peter Helms vom Martin-Luther-Bund Lauenburg hielt die Predigt. Für die musikalische Untermalung sorgten Organist Elemér Kiss aus Reen und der dortige Kirchenchor.
Pfarrer Johann Zey (vorne) dankte den ...
Pfarrer Johann Zey (vorne) dankte den Unterstützern der Kirchenrenovierung in Weilau; sitzend von links: Bischof Reinhart Guib, Peter Helms und Wolfgang Rehner. Foto: Holger Wermke
Die Renovierung des 1778 erbauten Gotteshauses sei „ein starkes Zeichen für unsere Kirche“, meinte Bischof Guib. Pfarrer Kézdi, der das Projekt 2006 initiiert hatte, lobte, dass man in Weilau investiert habe, weil hier Menschen sind, die bereit sind, sich einzubringen. Altkurator Farkas bedankte sich bei den Unterstützern und betonte, dass man die Kirche übernommen habe, um sie zu erhalten, und nicht, um sie zu demolieren. Er bedauerte ausdrücklich, dass niemand von den ausgewanderten Weilauer Sachsen am Fest teilgenommen hat.

Die Arbeiten haben im Mai begonnen, informierte Pfarrer Johann Zey. „Nun ist die Kirche so gut wie abgeschlossen bis auf die Dachhaut. Da müssen wir noch Eternitplatten nachlegen.“ Auf Initiative der Partnergemeinde Göda wurde auch die Reparatur der Orgel begonnen. Das Instrument ist wieder spielbar, jedoch sind laut Zey erst ein Drittel der Pfeifen hergestellt, der Rest soll in den nächsten Monaten folgen. Pfarrer Zey bedauerte, dass das geplante Orgelkonzert noch nicht stattfinden konnte.

Einen Großteil des für die Renovierung aufgebrachten Geldes stellte der Martin-Luther-Bund Lauenburg zur Verfügung. Bei einer Sammelaktion der Heimatortsgemeinschaft Weilau kamen 1500 Euro für die Kirchenrestaurierung zusammen. Die Gemeindemitglieder brachten sich mit ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen ein.

HW

Schlagwörter: Kirche, Einweihung, Weilau

Bewerten:

19 Bewertungen: +

Neueste Kommentare

  • 25.10.2012, 08:35 Uhr von Äschilos: Wenn ich mich nicht irre, waren die Weilauer Zigeuner bereits vor der Wende evangelisch und hatten ... [weiter]
  • 24.10.2012, 12:43 Uhr von gogesch: Kann man Weilau als die Erste von den Zigeunern übernommene siebenbürgisch-sächsische Kirche ... [weiter]

Artikel wurde 2 mal kommentiert.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.