15. September 2014

Eindrucksvolle Gedenkfeier in Bistritz

Das diesjährige Stadtfest der Stadt Bistritz stand unter dem Motto „100 Jahre seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges“. An dem Symposium nahmen Vertreter der Städte Bistritz, Herzogenrath und Wiehl (Deutschland), Zielona Góra (Polen), Besançon (Frankreich), LʼAquila (Italien) und Vertreter der HOG Bistritz-Nösen teil.
Eindrucksvoll schilderten die Teilnehmer das Kriegsgeschehen und dessen Auswirkungen in den jeweiligen Städten. Viele zogen mit Hurra für Volk und Vaterland in den Krieg gezogen und sahen den Krieg als etwas Unabwendbares und Notwendiges. Das Ergebnis: Zahlreiche Tote und Verletzte, Not, Elend und Armut haben sich über Europa ausgebreitet, überall gab es nur Verlierer.

Das Attentat von Sarajevo war nur der Auftakt einer schon lange gewünschten Gelegenheit, um Europa neu zu gestalten. Für viele in der Doppelmonarchie war der ermordete Herzog ein Hoffnungsträger für eine gerechtere Politik der Minderheiten. Eindrucksvoll berichtete Günter Klein im Namen der Heimatortsgemeinschaft Bistritz als Kenner der Geschichte über das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 63 aus Bistritz.
Gedenkfeier in Bistritz, erste Reihe v.l.n.r.: ...
Gedenkfeier in Bistritz, erste Reihe v.l.n.r.: Tonio de Paolis (Italien), Solange Joly (Frankreich), Christoph von den Drisch (Herzogenrath), Premier Victor Ponta, Krzysztof Kaliszuk (Polen), Bürgermeister Ovidiu Crețu, Ministerin Doina Pană; zweite Reihe: Vizepremier Nicolae Dragnea, Hans Franchy, Kreisratsvorsitzender Radu Moldovan, Präfekt Ioan Țintean. Foto: Mihai Ruști
Am 24. August wurde in Bistritz mit militärischen Ehren am Denkmal der Helden beider Welt­kriege ein Kranz niedergelegt und der Toten der beiden Weltkriege gedacht. Dr. Hans Georg Fran­chy, Vorsitzender der HOG Bistritz-Nösen e.V., unterstrich, in seiner Ansprache, dass die Millionen Toten der beiden Weltkriege als Helden geehrt werden, weil sie für ihr Vaterland gestorben seien, aber im Grunde genommen nur unschuldige junge Menschen gewesen wären, die keine Zukunft gehabt hätten, die keine Chance in ihrem kurzen Leben hatten. Er fand es beachtenswert, dass es Bürgermeister Ovidiu Crețu gelungen war, Vertreter ehemals verfeindeter Nationen an einen Tisch zu holen, die ruhig und unaufgeregt der tragischen Ereignisse gedenken konnten. Premierminister Victor Ponta, der an der Feierlichkeit teilnahm, betonte, wie wichtig es sei, die Europäische Union als Chance für den Frieden in Europa zu sehen und an diesem gemeinsamen europäischen Gedanken festzuhalten.

Am Vorabend fand in der Stadtpfarrkirche ein sehr gut besuchtes Konzert statt. Das philharmonische Orchester aus Craiova unter der Leitung des jungen, aber sehr begabten Dirigenten Alexandru Ilie spielte Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Antonio Vivaldi, Ludwig van Beethoven, Giuseppe Verdi, George Enescu, Ciprian Porumbescu und Gioachino Rossini. Die noch nicht ganz fertiggestellte Stadtpfarrkirche ist in letzter Zeit häufig Ort der Austragung von Konzerten und sogar Opern. Im Juni wurde die Oper Nabucco von Giuseppe Verdi aufgeführt und am 13. September wird aus Anlass des Gedenkens an die Flucht der Nordsiebenbürger Sachsen die Oper Aida aufgeführt.

HGF

Schlagwörter: Bistritz, Gedenkfeier

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