14. März 2022

Rumänien leistet als EU- und Nato-Land wichtigen Beitrag

Bukarest – Seit dem 24. Februar führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Belastungen sind auch in Rumänien spürbar. Das seit 2004 der Nato und seit 2007 der EU angehörende Land hat eine rund 650 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit der Ukraine. Die Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge ist nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen auf zwei Millionen gestiegen (Stand 8. März). In Rumänien waren bis Anfang März rund 120.000 Flüchtlinge eingetroffen, davon reisten etwa 70.000 bereits weiter. Laut Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) sind von den 46.000 in Rumänien verbliebenen Flüchtlingen mehr als 18.000 Minderjährige bzw. Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, meldete die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ).
Der humanitäre Einsatz Rumäniens findet breite internationale Anerkennung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei ihrem Rumänienbesuch am 3. März für die Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine ihren Dank ausgesprochen. Bei einem gemeinsamen Presse-Statement mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis in Bukarest sagte die Präsidentin: „Diese dunkle Stunde wird ein wenig heller durch unser Zusammenstehen und unsere Solidarität mit der Ukraine und den Opfern dieses grauenhaften Krieges“, so von der Leyen in Bukarest weiter. „Heute müssen hunderttausende Menschen vor Putins Bomben fliehen. Rumänien hat fast 150.000 von ihnen aufgenommen und ihnen Essen und eine Unterkunft geboten. Die Rumänen haben ein so bewegendes Vorbild für die Welt abgegeben.“ Wie die ADZ berichtet, hat Präsident Johannis nach dem Treffen mit von der Leyen angekündigt, dass in Rumänien baldmöglichst ein Zentrum für die Bündelung und den Weitertransport internationaler humanitärer Hilfe in die Ukraine, aber auch in die Republik Moldau eingerichtet werde. Johannis hat bei einem Besuch des mobilen Flüchtlingslagers beim Grenzübergangspunkt Siret, wo seit Kriegsbeginn die meisten Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen sind, den tatkräftig helfenden Behörden und Volontären, gedankt und bekräftigt, dass Rumänien „keinen einzigen“ ukrainischen Kriegsflüchtling abweisen werde.

Rumänien trägt auch als Nato-Bündnispartner in dieser Krisenlage eine besondere Verantwortung. Nach dem Beschluss zur Stärkung der Nato-Ostflanke haben mehrere Staaten, darunter die USA, Frankreich und Deutschland, Truppen nach Rumänien entsandt. Anlässlich eines Besuchs der französischen Verteidigungsministerin Florence Parly auf dem Stützpunkt Mihail Kogălniceanu dankte Johannis der multinationalen Truppe für den Einsatz und unterstrich: „Nur zusammen können wir die euroatlantische Sicherheit und den Frieden für unsere Bürger gewährleisten“. Indessen musste die rumänische Luftwaffe den Absturz zweier Militärmaschinen beklagen. Am 2. März stürzten im Südosten Rumäniens möglicherweise infolge schlechter Wetterbedingungen kurz nacheinander ein Militärhubschrauber und ein Kampfjet ab. Dabei kamen insgesamt acht Besatzungsmitglieder ums Leben.

Christian Schoger

Schlagwörter: Rumänien, Ukraine, Krieg, Flüchtlinge, Hilfe, EU, Klaus Johannis, Frankreich, Nato

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