11. Januar 2007

Kommunismus als "verbrecherisch und ungesetzmäßig" verurteilt

Der rumänische Staatspräsident Traian Băsescu hat am 18. Dezember vor dem Parlament einen Bericht präsentiert, der den Kommunismus in Rumänien als „verbrecherisch und ungesetzmäßig“ verurteilt. Danach sollen etwa zwei Millionen Menschen in der Zeit der kommunistischen Herrschaft verfolgt und getötet worden sein, so Băsescu.
Im Namen des rumänischen Staates bat der Staatschef all jene um Entschuldigung, die durch den Kommunismus gelitten haben. Băsescu Rede wurde von lautstarken Buhrufen und Pfiffen seitens ultranationaler Abgeordneter gestört, sodass die Sitzung zunächst für zehn Minuten unterbrochen werden musste. Der Parlamentssitzung wohnten, neben zahlreichen ehemaligen Dissidenten und Antikommunisten, u. a. auch Polens Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa und Ex-König Mihai I. von Rumänien bei.

Den Bericht, der die 45-jährige kommunistische Diktatur in Rumänien analysiert, hatte eine von Băsescu im März 2006 gegründete 19-köpfige Kommission unter der Leitung des Politikwissenschaftlers Vladimir Tismăneanu erstellt. Die Anliegen der deutschen Minderheit hat die Journalistin Hannelore Baier in der Kommission vertreten. In dem 660 Seiten starken Kommissionsbericht wird u. a. die Einführung eines Gedenktages, die Gründung von Museen und die Einführung eines gesonderten Schulfaches zum Thema Kommunismus vorgeschlagen.

R. S.

Schlagwörter: Kommunismus, Vergangenheitsbewältigung, Băsescu

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