21. Juli 2009

"Kirchenraum im Wandel" im Schatzkästlein

Im Schatzkästlein am Kleinen Ring in Hermannstadt ist noch bis zum 13. September 2009 eine Ausstellung mit Objekten aus siebenbürgisch-sächsischen Kirchen und Kirchenburgen zu sehen. Nach 2007 im Teutsch-Haus und 2008 auf Schloss Horneck in Gundelsheim ist dieses nun die dritte Station einer sich wandelnden Ausstellung.
Zur Vernissage war ein zahlreiches Publikum erschienen, darunter wichtige Vertreter aus Politik und Kirche. Bischof D. Dr. Christoph Klein beglückwünschte die Organisatoren zu der Ausstellung und betonte die Wichtigkeit solcher länderübergreifenden Veranstaltungen, die nicht nur wichtiges Kulturgut präsentieren, sondern auch die Rolle des Glaubens und der Kirche im Leben der Siebenbürger Sachsen veranschaulichen. Martin Bottesch, Vorsitzender des Hermannstädter Kreisrates, und Unterstaatssekretär Dr. Zeno-Karl Pinter begrüßten desgleichen die Präsentation im Schatzkästlein, einem Raum, in dem die teilweise frisch restaurierten Objekte vielschichtig zu Geltung kommen.
Blick in die Ausstellung nach der Eröffnung. ...
Blick in die Ausstellung nach der Eröffnung. Foto: Werner Sedler
Dr. Irmgard Sedler, die Kuratorin der Ausstellung, Vorsitzende des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim e.V., die zusammen mit Marius Joachim Tătaru federführend für das Projekt zeichnete, erwähnte in ihrer Ansprache, dass mit der Ausstellung angestrebt würde, dem Besucher „einen kompletten Überblick in der Darstellung des Kirchenraumes als einen Weg aus dem irdischen Dunkel in das helle Himmlische, symbolisch gesehen vom dunklen Westportal zum lichtdurchfluteten Chor“ zu bieten.

Zu sehen sind in der Ausstellung kulturhistorische Raritäten wie eine Kirchentür aus Reichesdorf/Richis aus dem Jahr 1516, ein Kirchengestühl vom beginnenden 18. Jahrhundert aus Zied (Veseud), ein Altarbild aus Retersdorf (Retiș), ein 1758 angefertigtes Taufbecken aus Großscheuern (Șura Mare), aber auch Textilien, ein Vorhaltetuch und eine Totengedenkfahne, beide aus Alzen, sowie Bibeln, Altarbehänge und Heiligenfiguren.

Textfahnen in deutscher und rumänischer Sprache führen den Zuschauer durch die Ausstellung und erläutern die kultur- und kunstgeschichtliche, vor allem aber die sakrale Bedeutung der ausgestellten Objekte und deren Stellenwert im kirchlichen Leben der Siebenbürger Sachsen.

Die graphisch aufwändig gestalteten Textfahnen stammen aus dem Eigentum des Siebenbürgischen Museums aus Gundelsheim, die Exponate aus dem Besitz des Museums für Sächsische Volkskunde „Emil Sigerus“ in Hermannstadt, des Kultur- und Begegnungszentrums „Friedrich Teutsch“ sowie der Kirchengemeinden Alzen, Braller, Großschenk, Heltau, Kerz, Mediasch, Reichesdorf und Rothberg.

Sedler dankte in ihrer Rede allen Beteiligten, vor allem dem neuen Direktor des „ASTRA-Museums, Valeriu Olaru, dessen Mitarbeiter die Ausstellungstücke restauriert und konserviert haben, sowie Dr. Livia Bucșa von der Universität „Lucian Blaga“ in Hermannstadt.

Werner Sedler

Schlagwörter: Ausstellung, Hermannstadt, Siebenbürgisches Museum, Kirche und Heimat

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