26. November 2009

Forum eröffnet Diskussion über Zukunft der deutschen Minderheit in Rumänien

Das Deutsche Forum steht vor der Notwendigkeit zur Veränderung und Öffnung, will es seinen künftigen Fortbestand sichern. Dies wurde deutlich auf der Tagung „Zukunft und Perspektiven der Deutschen Minderheit in Rumänien“, die Mitte November im Tagungshaus der Evangelischen Akademie Siebenbürgen in Hermannstadt stattfand. Die vom Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS) und der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) organisierte Tagung hatte zum Ziel, Möglichkeiten der Zukunftssicherung für die deutsche Minderheit in Rumänien zu finden.
Benjamin Józsa, Geschäftsführer des Siebenbürgenforums, machte deutlich, wie wichtig die Diskussion sei, um Möglichkeiten zur aktiven Veränderung des Forums zu finden, um dessen Zukunft zu sichern. Thomas Gerlach, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, und Vizebürgermeisterin Astrid Fodor unterstrichen in ihren Grußworten, dass die Rolle des Forums auch auf politischer Ebene anerkannt werde und dessen Zukunft gesichert werden müsse, um auch weiterhin eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Politik und der deutschen Minderheit betreiben zu können.

Eingeleitet wurden die Referate durch den DFDH-Vorsitzenden Dr. Hans Klein mit der Erfolgsgeschichte des Forums, seinen Grenzen und den zukünftigen Aufgaben. Diskutiert wurde eine Erweiterung des „menschlichen Reservoirs“, auf welches das Forum zurückgreifen kann. In Zusammenarbeit mit Kirche und Politik sollten Wege gefunden werden, um alle Angehörigen der deutschen Minderheit zu erreichen und ihnen bei den alltäglichen wie auch speziellen, aber teilweise weit verbreiteten Problemen, wie z. B. der Zurückgewinnung der enteigneten Immobilien, zu helfen. Dr. Karl Scheerer stellte in Form eines Thesenpapiers praxisorientierte Varianten der Öffnung des Forums vor. Demnach soll auch die Zusammenarbeit z. B. mit der Evangelischen Kirche in Rumänien sowie mit den Organisationen der ausgewanderten Rumäniendeutschen intensiviert werden.

In den Diskussionen wurde auf Probleme hingewiesen, die eine Umstrukturierung mit sich bringen würde. Zum Ausdruck kam die Angst vor Identitätsverlust innerhalb der ethnischen Gruppe und die Schwierigkeit der Akzeptanz neuer Mitglieder. Verschiedentlich wurde das Schulsystem als Eckpfeiler der deutschen Minderheit in Rumänien hervorgehoben. Die Bewertung des deutschsprachigen Schulsystems durch den Direktor der Brukenthalschule, Gerold Hermann, fiel positiv aus. Das deutsche Angebot werde gerne angenommen. Das Schlussreferat der Tagung hielt Winfried Ziegler, der einen Überblick gab über die Jugendarbeit, einschließlich ihrer Zukunftsperspektive. In der Abschlussdiskussion wurde nochmals betont, wie wichtig eine Veränderung und Öffnung des Deutschen Forums sei, um die Zukunft der deutschen Minderheit in Rumänien zu sichern. Der Austausch von Ideen, die Diskussion und konsequentes Handeln nach dem Willen der gesamten Minderheit sollten künftig weiter verfolgt werden. Nach der Tagung wurde auch der Bundesvorstand des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. eingeladen, sich mit Ideen und Anregungen in diese Grundsatzdiskussion einzubringen.

RS

Links:

Grundsatzdiskussion über Zukunft der deutschen Minderheit in Rumänien unter www.siebenbuerger.de

Videostream der Veranstaltung in Hermannstadt

Thesenpapier des deutschen Forums in der ADZ

Schlagwörter: Forum, Grundsatzdiskussion

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