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Herausforderungen der neuen Regierung: Rumäniens Ministerpräsident kündigt harte Sparmaßnahmen an
Rumänien hat nach monatelanger Krise eine neue Regierung. Das Kabinett von Ministerpräsident Ilie Bolojan von der Nationalliberalen Partei (PNL) wurde am 23. Juni mit 301 Stimmen und neun Gegenstimmen vom rumänischen Parlament bestätigt, deutlich mehr als die erforderliche Mehrheit von 233 Stimmen. Die rechtsextreme AUR boykottierte die Abstimmung. In seiner Rede im Parlament kündigte Bolojan an, dass sich sein Kabinett für „Strukturreformen, eine gute Regierungsführung, Wachstum sowie Respekt gegenüber den Bürgern“ einsetzen werde. Er entschuldigte sich bei den Bürgern „für Rumäniens aktuelle Schieflage“, zumal eine Reihe schmerzlicher Maßnahmen anstünden. Noch am selben Abend wurde die Regierung von Staatspräsident Nicușor Dan vereidigt, der tags darauf zum NATO-Gipfeltreffen nach Den Haag reiste und anschließend am EU-Sommergipfel in Brüssel teilnahm. mehr...
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Artikel wurde 4 mal kommentiert.
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1 • Peter Otto Wolff schrieb am 04.07.2025, 10:51 Uhr:Der Auftrag des neuen Präsidenten und des neuen P.M., wahrlich ein Himmelfahrtskommando! Wer tut sich sowas an, in der wirtschaftlichen Lage Rumäniens, mit der verantwortungslosen und rabiaten Bevölkerung?! Dieselbe, de jahrzehntelang stets jene Parteien wiederwählte, die das an sich reiche Land systematisch ausplünderte, durch korrupte und räuberische Politiker! Die aber zuließen, dass jeder auf seine Art schwänzte, betrog, bestochen hat, wie die Oberen. Das musste zwangsweise schiefgehen! Und nun ist der Katzenjammer groß, da man nicht anders kann, als auch die an der Misere am wenigsten Schuldigen zeitweise schmerzhafte Kürzungen erleiden müssen. Das blöde daran ist, dass diese Maßnahmen "alternativlos" sind, ein seit Merkel geflügeltes Unwort. Rumänien droht sonst schlicht der Staatbankrott! Niemand, auch die EU nicht, will dem Land Kredit geben, und dieses finanziert fast 30% seiner laufenden Ausgaben durch immer mehr Schulden, zu horrenden Zinsen! Die öffentliche Verwaltung ist grotesk überdimensioniert gemessen an der inländischen Bevölkerung, und notorisch ineffizient! Die Hauptbeschäftigung: taie frunze la caini! Kaum etwas funktioniert, außer ein florierender Konsum. Selbst für den wird nichtmal die anfallende MWSt. (TVA) ordentlich eingetrieben. Zu viele mogeln sich nach Art des Hauses vor der Zahlung. Massenproteste der Bevölkerung sind verkündet. Die s.g. Opposition lauert auf ihre Chance, ohne eine Alternative bieten zu können! Kämen die an die Macht, wie auch immer, wäre Rumänien binnen 24 Stunden Pleite, unweigerlich! Guter Rat ist teuer!
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2 • ingenius mobile schrieb am 04.07.2025, 11:15 Uhr:Lieber Herr @Peter Otto Wolff,
ich nehme an, Sie sind NUR noch deutscher Staatsangehöriger, sie verzichten also aus freien Stücken in Rumänien weiter (oder wieder) Ihr aktives und passives Wahlrecht auszuüben - obwohl Sie sich offensichtlich herzlich engagieren über die Probleme in Rumänien an Ihrem Schreibtisch in Deutschland aufregen.
Mich würde interessieren wie Sie unter gleichen Kennzahlen die aktuelle wirtschaftliche Lage in unserer neuen Heimat, der BRD beurteilen.
Vielleicht stellen Sie zum Schluß auch einen Vergleich her: was ist hier in DE besser, und warum - was ist dort in RO besser und warum?
Wir müssen uns eingestehen, dass wir aus Rumänien "definitiv" nach Deutschland ausgereist sind.
Wenn wir kritisieren, sollten wir erst Mal bei uns und hier anfangen, bevor wir über den Zaun schauen und uns darüber das Maul zerreißen, dass die Tomaten beim Nachbar nichts werden in diesem Jahr - was meinen Sie? -
3 • Peter Otto Wolff schrieb am 05.07.2025, 09:44 Uhr:Geehrter Herr ingenius mobile, es war nicht meine Absicht, ein komparatives Referat über unsere alte und neue Heimat zu schreiben. Das wäre zu aufwendig und würde nichts bringen. Ich bin natürlich sehr interessiert an der sozialen und politischen Entwicklung in RO, habe Zugang zum rum. TV, habe noch einige ehemalige Klassenkollegen der Deutschen Schule Bukarest, aber auch Verbindung zu einem ehem. Hochschulkollegen beim ASE Bukarest. Selbstredend verstehe, spreche und korrespondiere ich auf Rumänisch, mit großer Freude. Hatte nicht die Absicht vernichtend kritisch zu den dortigen Zuständen zu sein, allein die sind leider besorgniserregend.
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4 • ingenius mobile schrieb am 05.07.2025, 20:24 Uhr (um 20:29 Uhr geändert):Lieber Herr @Peter Otto Wolff, es freut mich, wenn Sie den aufgeführten aktuellen Zugang über rumänischen Medien und Persönliche beziehungen haben und pflegen! Das unterscheidet Sie von sehr vielen unserer Landsleute, deren Stand über die Situation in Rumänien, ich formuliere es vorsichtig: eher nahe am Stand als sie ausgereist sind, denn am aktuellen Stand von heute, nach den schnellen, fast ununterbrochenen, zur Normalität gewordenen Veränderung, der letzten 25 Jahren.
Dieses Phänomen, dass man die alte Heimat so in Erinnerung behält, wie man sie hinterlassen hat und jedes Ereignis auf den "alten" Zustand bezieht, ist nicht nur für uns als Siebenbürger Sachsen typisch.
Es gibt systematische Studien die sich damit befasst haben und die sozialen Entwicklungen in der zweiten und dritten Generation untersucht haben.
Warum ich Sie dazu angehalten habe, in Ihre Kritik in einen Kontext, oder als Vergleich zu bringen, ist dem geschuldet, dass Rumänien als Land Transformationsbedingungen hat, die ungleich härter sind als wir sie zum Beispiel hier in Deutschland, in unserer neuen Heimat zurzeit haben (oder genießen).
Stellen Sie sich einfach vor, wir hätten in Deutschland folgende Situation:
das Land würde von 84 Millionen Einwohner in den nächsten 15 Jahren
17 Millionen überwiegend, von den gut ausgebildeten Einwohnern durch Wegzug verlieren. Wir hätten allein dadurch nur noch 67 Milionen Einwohner in der BRD mit allen daraus sich ergebenden Folgen für die Wirtschaft, die Sozialsysteme, Gesundheitssystem und Zukunftsperspektiven. Und dann noch zusätzlich als Problem ohne Lösung: die Gefahr, dass jeder junge Mensch, sobald er eine gute Ausbildung hinter sich hätte (Berufsabschluss, Hochschulabschluss, Promotion, etc. ...) würde sein Glück überwiegend in einem anderen Land suchen und würde aus Deutschland wegziehen.
Welche Perspektive und vor allem welche Lösung für die aktuellen Herausforderungen hätten sie zu bieten, wenn sie als Land quasi Pleite sind?
Ich meine, dass Ihre (Vergleichs-)Kritik wenn Sie sich das Problem in der Art stellen würden, (gerade weil Sie über die aktuelle Situation in Rumänien Bescheid wissen) ganz anders aussehen müsste.
Setzen Sie sich in das Boot mit unseren rumänischen Landsleuten, sitzen sie mit Ihnen im gleichen Boot, und aus dieser rumänischen Perspektive ist Ihre Kritik glaubwürdig.
Nicht über den Zaun und aus der Ferne.
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