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18. Mai 2009

Rumänien und Siebenbürgen

Paul Philippi: Das "Wir-Kriterium"

Die dritte Diskussionsrunde der „Hermannstädter Gespräche“ fand am 21. April am Hermannstädter Forumssitz zum Thema „Für wen ist das Deutsche Forum da?“ statt. Dr. Paul Philippi, Ehrenvorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), behandelte in seinem Vortrag die Frage: „Wer darf Vollmitglied des Forums werden?“. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 5 mal kommentiert.

  • bankban

    1bankban schrieb am 18.05.2009, 10:23 Uhr:
    Muss wohl eine sehr interessante Diskussion gewesen sein. Doch: Müsste nicht, wenn die "Schicksalsgemeinschaft" neben den Sprachkenntnissen und der Akzeptanz der "gemeinsamen Geschichte" ein Kriterium ist, logischerweise jeder Vollmitglied werden können, der sich zu diesen drei Kriterien bekennt bzw. diese aufweist? Wie kann dann die Frage, ob etwa Rumänen Mitglieder werden könnten, noch offen geblieben sein, wenn dies doch die Kriterien sein sollen? Entweder meint man es nicht so ernst mit den Kriterien und sie bleiben somit Lippenbekenntnisse oder man legt doch noch andere Kriterien zusätzlich an, die man aber nicht ausspricht(auszusprechen wagt...) Und man tut dies, obwohl "in der anschließenden Diskussion [...] hinsichtlich der Aufnahmeregeln mehr Flexibilität gefordert" wurde, also obwohl viele diesen Widerspruch wohl erkannt hatten. Wie gesagt: interessant die Sache. Bankban
  • Johann

    2Johann schrieb am 18.05.2009, 23:04 Uhr:
    Zwei Jahre nach dem Beitritt Rumäniens zur EU wird die rumänische Staatsbürgerschaft als Voraussetzung zu einer Mitgliedschaft im Forum gefordert.
    Geht´s den noch kleinkarierter?
    Da sitzt einer auf der Titanic und meint er kann es sich leisten, gut besetze Rettungsschiffe abzuweisen.
    Es könnte ja sein, dass einer das Steuer kapert und den Felsen umschifft. Die großartigen Offiziere an Bord haben anscheinend Angst vor der Rente.
    Wie kann man schon in Rente gehen bevor nicht alles in Schutt und Asche liegt?

    [Beitrag am 18.05.2009, 23:06 von Johann geändert]
  • erasmus

    3erasmus schrieb am 20.05.2009, 21:26 Uhr:
    Ich war (übrigens als Forumsmitglied ohne rum. Pass) bei der Diskussion dabei und kann sagen, dass die Position Philippis vielen Teilnehmern zu konservativ war. Sicher kann aber auch die Beherrschung der deutschen Sprache nicht das einzige Kriterium sein. Und ob die Rumänen das Forum noch wählen würden, wenn es mehrheitlich aus ihren eigenen Landsleuten bestünde? "Treaba merge ca ceas" ist schließlich eine Eigenschaft, die eher den Sachsen als den eigenen Landsleuten zugeordnet wird. Die Forderung nach der rum. Staatsbürgerschaft ist ein überholtes Relikt aus Vor-EU-Zeiten, welches damit begründet wird, dass der rum. Staat dem Forum sonst keine Zuschüsse zahlen würde. Aber sind nicht auch wir EU-Residenten Steuerzahler in Rumänien? Sicher wird die Satzung in dieser Frage bald angepasst werden, wenn man einen Sponsor für die Notarkosten findet...
  • fritz1966

    4fritz1966 schrieb am 21.05.2009, 21:49 Uhr:
    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass "das Forum" hier aussichtslose Rückzugsgefechte gegen eine gesellschaftliche Entwicklung, die längst Realität ist, führt. Es ist doch absehbar, welches politische Gewicht das Forum bereits in naher Zukunft haben wird, wenn es auf "deutschen Mitgliedern mit rumänischer Staatsangehörigkeit" besteht. Und überhaupt: Wer ist eigentlich ein "Deutscher"? Mit dieser völkischen Abgrenzung manövriert das Forum sich doch endgültig ins Abseits. Oder gibt es sonst in Europa eine demokratische Partei, die Ihre Mitglieder nach solchen Kriterien selektiert?

    Viele Grüße
    Fritz
  • Fabritius

    5Fabritius schrieb am 21.05.2009, 22:42 Uhr:
    Hallo zusammen.

    Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) ist meines Wissens keine Partei sondern eine ethnische Interssensvertretung. Damit ist das Zugehörigkeitskriterium eigentlich vorgegeben.

    Die Frage ist eher wie weit die Entscheidungsgremien des Forums dieses Kriterium fasst (ohne es ganz aufzugeben).

    Unser Verband hat sich hier für die "Bekenntnislösung" entschieden und in § 8 der Satzung geregelt, dass alle Personen Mitglied werden können, die "die Ziele des Vereins unterstützen und sich zur Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen bekennen".

    Die Frage der Staatsangehörigkeit als Mitgliedschaftskriterium in einem der Mitgliedsverbände der Föderation der Siebenbürger Sachsen werden wir bei den nächsten Föderationsgesprächen beraten und - vorbehaltlich einer Entscheidung dort - die Empfehlung aussprechen, dieses zu Gunsten des Wohnsitzes im Zuständigkeitsbereich eines Mitgliedsverbandes aufzugeben. Dieses würde zumindest der Gleichwertung der Staatsangehörigkeiten in der EU in allen Mitgliedsländern entsprechen und wäre aus meiner Sicht ausreichend. So ist ein Siebenbürger Sachse, der nur die rumänische Staatsangehörigkeit hat, aber in Deutschland lebt, nicht daran gehindert, Mitglied unseres Verbandes zu sein, wie ein Siebenbürger Sachse, der nur die deutsche Staatsangehörigkeit hat, aber (wieder) in Siebenbürgen wohnt, dort Mitglied werden können sollte. Eine solche Empfehlung an die selbstverständlich souveränen Mitgliedsverbände der Föderation halte ich für sinnvoll.

    Viele Grüße

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