26. März 2017

Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturpreis 2017 geht an Heinz Heltmann und Gerhard Roth

Der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis, die höchste von Siebenbürger Sachsen vergebene Ehrung für wissenschaftliche und künstlerische Leistungen, wurde für das Jahr 2017 dem Schriftsteller Gerhard Roth und dem Naturwis­senschaftler Dr. Heinz Heltmann zuerkannt. Der Preis wird in feierlichem Rahmen verliehen am Pfingstsonntag während des Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl.
Über die Vergabe des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 2017 entschied das Kulturpreisgericht in seiner Sitzung am 5. März in Mün­chen. Er wurde dem in der Steiermark lebenden Schriftsteller Gerhard Roth sowie dem in Sankt Augustin bei Bonn lebenden Botaniker Dr. Heinz Heltmann zuerkannt.

Heinz Heltmann, 1932 in Schaas bei Schäßburg geboren, absolvierte 1951 das „Päda“ und studierte bis 1955 Botanik an der Klausenburger Universität. Er unterrichtete an der Honterusschule in Kronstadt und war an den Lehrstühlen für Botanik und Dendrologie des Kronstädter Forstinstituts tätig. Ab 1963 betrieb er an der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt am Hangestein bei Kronstadt Arzneipflanzenforschung, die 1971 zu seiner Doktorarbeit an der Universität Bukarest führte. Nach der Ausreise 1973 war er 1974-1996 am Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Bonn in Lehre und Forschung tätig. Ehrenamtlich war er 1975 treibende Kraft und Gründungsmitglied der Sektion Naturwissenschaften im Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde, die er bis 1995 auch leitete. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit und Lehre, mit Exkursionen und Forschungsreisen, mit der Initiierung und Organisation von Tagungen sowie mit Vorträgen, nicht zuletzt als Autor, Herausgeber und Publizist, hat sich Heinz Heltmann einen Namen gemacht, hat zur Kenntnis Siebenbürgens beigetragen und auch zum Wohle der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft insgesamt gewirkt.

Gerhard Roth wurde 1942 in Graz geboren. Das Medizinstudium gab er ebenso wie seine Tätigkeit am Rechenzentrum Graz zugunsten seiner künstlerischen Passionen auf. Seit der ersten Buchveröffentlichung 1972 ist ein stattliches, über 6000 Seiten umfassendes literarisches Werk entstanden, zu dem sich fotografische Arbeiten und ­Dokumentarfilme gesellen. Dafür wurde Roth vielfach geehrt, u.a. 2016 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis. Vor allem seine beiden ­großen Romanzyklen sind erzählte und dokumentierte Aufarbeitung der Vergangenheit, insbesondere der österreichischen Zeitgeschichte. Im Spannungsfeld eines Siebenbürgen-Bildes, das durch die Großmutter als wichtigste Bezugsperson ebenso geprägt ist wie durch den autoritären Vater, den Repser Arzt Emil Roth, arbeitet sich Roth nicht nur im autobiographischen Epos „Das Alphabet der Zeit“auch an seiner Herkunft und der siebenbürgischen Vergangenheit ab.

In feierlichem Rahmen wird der Kulturpreis am Pfingstsonntag, dem 4. Juni, während des Heimattags der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl verliehen. Laudatoren sind Dr. Erika Schneider und Hofrat Volker Petri.

H.-W. Schuster

Schlagwörter: Heimattag 2017, Kulturpreisträger

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