9. Mai 2021
Brukenthal-Jubiläumsausstellung in Hermannstadt: Collagen und Modelle von Peter Jacobi
Anlässlich des 300. Geburtstags von Samuel von Brukenthal zeigt das Begegnungs- und Kulturzentrum „Friedrich Teutsch“ der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien in Hermannstadt (Str. Mitropoliei Nr. 30) noch bis zum 5. Oktober 2021 die Ausstellung „Brukenthal 300 – Ideen für ein Denkmal. Collagen und Modelle“ von Peter Jacobi. Wie der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien Reinhart Guib im Vorwort des Ausstellungskatalogs hervorhebt, schenkt der siebenbürgische Bildhauer und Fotograf Jacobi „uns einen Einblick in seine Brukenthal-Visionen, Ideen, Skizzen, Modelle, Konstruktionen. Er versteht es auf ganz eigene Weise, das geistige und materielle Erbe Brukenthals in neue Formen zu fassen und auf ungewohnt-anregende und aufregende Art vor unseren Augen erstehen zu lassen. Geschichte und Erinnerung werden lebendig durch seine Kreationen und stellen eine Brücke in die Zukunft dar.“

Jacobis Collagen „setzen auf visuelle Gegenwartskultur“, so Heidrun König. Die Collage verstehe sich hier nicht nur als Technik, sondern auch „als Stilmittel eines Bild-Narrativs“. In den Collagen fänden sich ikonische Elemente der Pop Art. Die Brukenthal-Collagen „reflektieren bewusst den Zeithorizont des Künstlers und sind ihrerseits ein Zeitdokument“, stellte die Kuratorin in ihrer Einführung fest, und führte weiter aus: „Unter den Collagen finden sich zunächst mit der akademischen Pilgerschaft Brukenthals verknüpfte ‚hypostatische‘ Momente, die Tugenden der Aufklärung oder Ideale des Humanismus anklingen lassen, und die zugleich die Lebenspotenzialität eines noch Unfertigen, Strebenden, festhalten. Im Verlauf der Wandlungsreise nimmt diese Gestalt zunehmend Kontur und Substanz an, nämlich jene des Barock. Im Verlauf dieses Weges lassen sich biographische Topoi und Lebensstationen Brukenthals ausmachen, jedoch schlägt das Narrativ Purzelbäume der Phantasie und nutzt das bewährte Ausdrucksmittel der Gegenwartskunst – die Collage –, um verbürgte und frei assoziierte Lebensbilder Brukenthals quasi als Medienauftritt zu inszenieren. Die Rückenansichten enthalten auch hier eine subtile Einladung zur Identifikation. Unter den kaleidoskopisch auftretenden Figuren findet sich auch jene des Künstlers – ein Usus, der entlang der Kunstepochen immer wieder aufgegriffen wurde.“ Die Bruchstückhaftigkeit dieses künstlerischen Unterfangens sei „jener der heutigen Daseinswahrnehmung entlehnt und ist zugleich das künstlerische Medium, das die Menschen unserer Tage anregen soll, über dieser spielerischen Assoziation mit Brukenthals Lebensbildern die Collage des eigenen Lebens zu reflektieren und in Einheit zu bringen“.
CS
Schlagwörter: Brukenthal, Jubiläum, Ausstellung, Peter Jacobi, Kulturpreisträger, Bildhauer, Hermannstadt, Teutsch-Haus
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