26. August 2020
Nordrhein-westfälischer Aussiedlerbeauftragter ist beeindruckt von Schloss Horneck
Der Aussiedlerbeauftragte des Patenlandes Nordrhein-Westfalen, Heiko Hendriks, hat am 18. August 2020 das Siebenbürgische Kulturzentrum Schloss Horneck in Gundelsheim besucht. Nach den vielen Gesprächen mit den Verantwortlichen zeigte sich der Gast sehr beeindruckt von Schloss Horneck, vor allem von dem einmaligen Ensemble mit Übernachtungsmöglichkeiten, Tagungsräumen, Museum und Bibliothek, das die Siebenbürger Sachsen hier bieten.

Traditionsgemäß nimmt unser Patenland NRW großen Anteil an den Aktivitäten der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, so wurde auch der Verlauf der Aktionen rund um Schloss Horneck in den letzten Jahren aufmerksam begleitet. Für die Delegation aus NRW war der Besuch ein kleiner Ersatz für die Eröffnungsfeier, die wegen Corona abgesagt werden musste und am 10. Juli 2020 in einem äußerst engen Rahmen erfolgte.
Herta Daniel hieß die Gäste im Namen des Schlossvereins herzlich willkommen und bedankte sich für die jahrzehntelange Unterstützung der Siebenbürger Sachsen durch das Land Nordrhein-Westfalen, mit dem uns nicht nur eine Patenschaft, sondern auch eine echte Partnerschaft verbindet. Daniel ging auf die schwierige Situation im Jahr 2015 ein und erläuterte die Meilensteine nach dem Ankauf von Schloss Horneck durch den Schlossverein, angefangen von der vom Verband der Siebenbürger Sachsen initiierten, sehr erfolgreichen Spendenaktion über den Kauf der Schlossimmobilie bis hin zu der „kleinen Eröffnung“ im Juli 2020.
Der Bundesvorsitzende Rainer Lehni ergänzte aus Sicht des Verbandes der Siebenbürger Sachsen die Ereignisse rund um Schloss Horneck. Er betonte, dass es für die Siebenbürger Sachsen in Deutschland besonders wichtig sei, dass die hier ansässigen Einrichtungen unter einem Dach erhalten bleiben.

Die Vorsitzende des Trägervereins Siebenbürgische Museum Gundelsheim e.V., Dr. Irmgard Sedler, schilderte mit fundiertem Wissen die Arbeit des Siebenbürgischen Museums. So erfuhren die Gäste aus NRW einiges über die Struktur des Vereins, der in Händen von Kulturschaffenden liegt. Das Museum, das heute über 22.000 Exponate beherbergt, geht auf ehrenamtliche Initiativen zur Erhaltung des siebenbürgischen Kulturgutes zurück. Das Museum, 1991 in ein professionell geführtes Landesmuseum umgewandelt, wird nach Abschluss der Umbau- und Renovierungsarbeiten über weitere Flächen auf Schloss Horneck verfügen. Irmgard Sedler ging sehr ausführlich auf die Nachbarschaften in Siebenbürgen ein und erläuterte deren Funktionsweise und wie diese segensreiche Einrichtung das gesamte Leben in Siebenbürgen beeinflusste und beherrschte. Bewunderung und großes Interesse wurde von Seiten der Gäste auch anderen Themen wie Stadtkultur, dem ländlichen Alltag, Schulwesen, Kirche, dem Schaudepot mit den Keramik-, Glas- und Textilien Sammlungen entgegengebracht. Dr. Markus Lörz, der Leiter des Museums, führte die Gäste in die Ausstellung „Siebenbürgische Künstlerinnen und Künstler in Europa, Lebenswege und Landschaften“, die anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft der Bundesrepublik Deutschland gezeigt wird, ein. Diese Ausstellung präsentiert Landschaften und Stadtansichten aus ganz Europa und erzählt vom Neubeginn in der Fremde.
Der Vorsitzende des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrats e.V., Dr. Harald Roth, war zusammen mit seinem Stellvertreter Dr. Stefan Măzgăreanu anwesend, und erläuterte den Gästen die Siebenbürgische Bibliothek mit ihren 90.000 Medieneinheiten und das Archiv mit 1.500 Regalmetern Archivalien, Nachlässen, Bild- und Tonarchiv. Es handelt sich hierbei um eine internationale Forschungsstätte, die an die Universität Heidelberg angeschlossen ist. Dr. Ingrid Schiel, Geschäftsführerin des Siebenbürgen-Instituts, präsentierte den Aufbau der Bibliothek und zeigte den Gästen wertvolle Exponate, wie zum Beispiel Originaldrucke des Reformationsbüchleins von Honterus oder des „Eigen Landrechts“ sowie Bücher und Landkarten aus dem 15. Jahrhundert.
Herta Daniel
Schlagwörter: Schloss Horneck, NRW, Patenland, Aussiedlerbeauftragter, Herta Daniel, Rainer Lehni, Siebenbürgisches Kulturzentrum, Siebenbürgisches Museum, Siebenbürgen-Institut
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