17. Februar 2025
Projektgruppe Haferland trat in Köln auf
Einen großartigen Start ins neue Jahr kann die Projekttanzgruppe Haferland des Landesverbandes Bayern verzeichnen: Zusammen mit der Theatergruppe der Kreisgruppe Augsburg verbrachte sie das Wochenende vom 17.-19. Januar in Köln und gestaltete das kulturelle Programm bei der Faschingsfeier der Kreisgruppe Köln.

Die Festsitzung der „Blauen Funken“ stand Freitagabend auf dem Programm. Rainer Lehni, Bundesvorsitzender und nordrhein-westfälischer Landesvorsitzender des Verbandes, und Kulturreferentin Heike Mai-Lehni empfingen uns herzlich im Gürzenich, der „guten Stube von Köln“, einem städtischen Festhaus. Im 15. Jahrhundert errichtet, finden hier seit Anfang des 19. Jahrhunderts Gesellschafts- und Kulturveranstaltungen statt. Begeistert waren wir von den zahlreichen Funken, die mit ihren Tollitäten, Elferrat und Tanzmariechen Einzug hielten und uns in ihren Bann zogen.
Samstag erkundeten wir bei strahlendem Sonnenschein Köln, diese geschichtsträchtige Stadt mit den historischen Marktplätzen und den vielen auffälligen Basaltsteinen, die in den Wänden vieler prächtiger Gebäude zu sehen sind. Mit dem Besuch des Kölner Doms endete die sehr interessante Stadtführung.
Freundlich wurden wir am Samstagabend im Vereinsheim der Kreisgruppe Köln empfangen. Harald Eiwen, stellvertretender Vorsitzender, begrüßte uns herzlich im Namen aller Anwesenden. Gespannt wurden die Tänze der Projekttanzgruppe unter der Leitung von Astrid Göddert verfolgt. Die Gruppe zeigte zunächst „Uf am Rossboda“, „In dr Mühli“ und „Walzer für Mona“. Spätestens jetzt hielten es die Zuschauer nicht mehr auf den Stühlen aus und schunkelten auf kölsche Art im Takt der Musik.
Die Theatergruppe begeisterte mit dem sächsischen Mundartstück „Hoste gehiurt? Awer nemesten soo et!“ aus der Feder von Hilde Juchum und Daniel Flagner. Fast jeder von uns kennt dieses Gefühl noch, welches das jahrelange Warten auf „den Pass“ in uns ausgelöst hat, und oft brachte die ersehnte Ausreisegenehmigung neue Probleme mit sich: Was passiert mit den älteren Verwandten, die nicht mitreisen sollen? Mit dem Vieh im Stall? Oder wie sieht die Zukunft der jungen Generation aus, die gerade mit einem Partner eine eigene Familie gründen wollte und jetzt getrennt werden soll? All diese Fragen wurden von den Spielern mit ihrer Souffleuse Regina Lutsch aufgegriffen. Auch wenn unsere Ausreise schon länger zurückliegt, konnte sich manch einer in die damalige Lage zurückversetzen.
Die Projekttanzgruppe hatte weitere Tänze im Gepäck: die „Sonderburger Doppelquadrille“ und „Simsalabim“. Was auf keinen Fall fehlen darf? Richtig: „Reklich Med“ – als Zugabe, und die Tanzfläche füllte sich im Nu mit tanzfreudigen Paaren. Danach wurde bis spät in die Nacht getanzt, gefeiert und gesungen, begleitet von Markus Schüller am Akkordeon und Hermann Mattes auf der Basstrompete. Zum Schluss sangen wir „Wahre Freundschaft“. „Euer Besuch war viel mehr, als ihr euch vielleicht denkt. Eure Feierlaune und vor allem der Wir-sind-eine-Gruppe-Charakter haben Eindruck hinterlassen und waren Mutmacher und Inspiration“, so Roland Zillmann.
Damit hat die Projektgruppe Haferland ihr Ziel, Motivation zu verbreiten und unsere Bräuche lebendig zu halten, wieder einmal voll erreicht. Vielen Dank an die Organisatoren dieser Reise: Harald Eiwen, Köln, Werner Kloos, Landshut, und Manfred Binder, Ingolstadt.
Dieses Projekt wurde vom Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V. gefördert, aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Vielen Dank dafür!
Ingeborg Binder
Eine sehr besondere Karnevalsfeier in Köln
Zur diesjährigen Karnevalsfeier im Vereinshaus der Kreisgruppe begrüßten die Siebenbürger Sachsen aus Köln als Gäste über 40 Mitglieder der Projektgruppe Haferland der Landesgruppe Bayern (siehe Bericht oben). Unter der Leitung des Landesvorsitzenden Werner Kloos waren die Gäste aus Bayern – darunter Tänzerinnen und Tänzer der Projekttanzgruppe sowie Darsteller der Theatergruppe – auf einer mehrtägigen Busreise durch Nordrhein-Westfalen unterwegs und kehrten auch in Köln ein.
Unter der Leitung von Astrid Göddert, von allen Beteiligten als „gute Seele der Projektgruppe Haferland“ bezeichnet, zeigte die Tanzgruppe fünf Tänze und erntete nicht nur tosenden Beifall, sondern auch die Anerkennung der Kundigen für das gekonnte Tanzen auf engstem Raum. Die Leitung der Theatergruppe war diesmal in den Händen von Regina Lutsch, die mit ihrem Ensemble ein höchst unterhaltsames Stück in sächsischer Mundart aufführte. Die guten Pointen dankten die Zuschauer mit Salven von Lachern und Jauchzern! Um es der Truppe auch schriftlich zu geben: Vielen Dank, ihr wart super!
Es war ein seltener Anblick (Karnevals-)Kostüme und (siebenbürgisch-sächsische) Trachten gemeinsam feiernd im Vereinshaus zu erleben. Die Gäste aus Bayern ließen sich nicht lumpen und waren selbst zu den „kölsche Tön“ die ersten auf der Tanzfläche! Harald Eiwen brachte es nach Mitternacht auf den Punkt. Zur Verabschiedung bedankte er sich bei den Gästen: „Eure Feierlaune, euer Zusammenhalt und euer tiefer Sinn für Gemeinschaft hinterlassen bei uns Kölnern Eindruck. Sie sind auch Mutmacher, Inspiration und – wenn man so will – ein Stück ‚Entwicklungshilfe‘. Gerade die vielen Gespräche, die bei eurem Besuch zustande gekommen sind, wirken wie ein Motivationsbooster.“
Roland Zillmann
Schlagwörter: Bayern, Köln, Austausch
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