21. November 2008

Führungswechsel in der Landesgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden am 8. November in Hamburg Änderungen und Neukonzepte in der Satzung, Gliederungs-, Wahl- und Geschäftsordnung der Landesgruppe Landesgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. einstimmig angenommen. Die Änderungen hatte ein vom Vorstand bestimmter Ausschuss sorgfältig ausgearbeitet und allen Mitgliedern rechtzeitig zur Verfügung gestellt.
Dieser Tag brachte auch eine Veränderung im Vorsitz unserer Landesgruppe mit sich: Der Landesvorsitzende Helmut Beer hat nach 37 Jahren Vorstandsmitgliedschaft, davon 17 Jahre als Organisations- und Pressereferent, sechs Jahre als stellvertretender Vorsitzender und Kassenwart und 14 Jahre als Vorsitzender sein Amt in der Mitte seiner Amtsperiode an Helga Seeger (geb. Lerner) übergeben. Sein unermüdlicher Einsatz, seine beispielhafte Hilfsbereitschaft und seine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern lassen uns mit Stolz und Dankbarkeit auf seine erfolgreiche Zeit als Vorsitzender der Landesgruppe zurückblicken. Sein uneigennütziges Engagement war nicht nur wertvoll und ein essentieller Bestandteil unserer Landesgruppe, es war auch eine Bereicherung für unsere Gemeinschaft. Wir danken Herrn Beer für die während seiner Amtszeit vollbrachten Leistungen und wünschen ihm Gesundheit für die Zukunft.
Helmut Beer (Erster von rechts) verlieh das ...
Helmut Beer (Erster von rechts) verlieh das Silberne Ehrenwappen des Verbandes an Helga Seeger und Otto Rodamer.
Helga Seeger, die seit 1975 Mitglied unseres Verbandes und seit 2006 Organisationsreferentin im Vorstand ist, wird das Amt der Vorsitzenden bis zu den nächsten Wahlen in zwei Jahren kommissarisch ausüben. Sie dankte für das entgegengebrachte Vertrauen, das ihr sowohl eine Ehre als auch eine Verpflichtung ist. Sie bat alle Mitglieder im Interesse unseres gemeinsamen Anliegens mitzuwirken und den unverzichtbaren Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen zu stärken.

Eine weitere Veränderung bringt auch der Umzug aus den alten Räumlichkeiten des Hauses der Heimat mit sich. Wir werden ab 1. Januar 2009 unser neues Haus der Heimat in derselben Straße – schräg gegenüber – beziehen.

Helmut Beer verlieh Helga Seeger in Anerkennung ihrer aktiven Einsatzes im Vorstand sowie Otto Rodamer in Würdigung seiner 50-jährigen Mitgliedschaft und Anerkennung seines aktiven Einsatzes im Vorstand das Silberne Ehrenwappen des Verbandes und überreichte ihnen dazu die entsprechenden Urkunden.

Zum Abschluss der Versammlung las unser Gast Dr. h.c. Hans Bergel autobiographische Fragmente aus seinem bewegten Leben vor und löste Begeisterung bei den Zuhörern aus. In einer eröffnenden Ansprache ging Helmut Beer auf die Bedeutung des Schriftstellers und Publizisten ein, der zum elften Mal Vortragsgast in Hamburg war. Bergel sei bis zu seiner Ausreise 1968 in die Bundesrepublik wegen politischen Aufbegehrens gegen das kommunistische Regime dreimal verhaftet und verurteilt worden und hätte über sieben Jahre in Kerkern und Lagern verbringen müssen, betonte Beer. Er zitierte den französischen Zeitchronisten Nicholas Catanoy, der schrieb: „Der Kronstädter Hans Bergel, deutschsprachiger Journalist, Dichter, Essayist und Romancier, ist die glänzendste Erscheinung seiner Generation. Was er vollbrachte, hat den Wert beharrlicher Arbeit einer ganzen Institution.“ Die Bukarester Literaturhistorikerin Dr. Mariana Lăzărescu notierte über Hans Bergel: „Er lebte drei Leben und lebt sie immer noch. Die schriftstellerische Arbeitsleistung Hans Bergels ist ungewöhnlich. In einem abenteuerlich-unruhigen Leben entstand das vielseitigste, zeitdokumentarisch aufschlussreichste und geistig am weitesten ausgreifende Werk der von deutschsprachigen Autoren Südosteuropas im ausgehenden 20., im beginnenden 21. Jahrhundert geschaffenen Literatur.“ Dass Hans Bergel 2001 als erster siebenbürgischer Deutscher die Ehren-Doktorwürde der Universität Bukarest verliehen bekam, geht nicht zuletzt auf eben seine vielseitige Tätigkeit zurück.

Bei den drei Textproben, die Bergel las, handelte es sich um eine Mischung aus ernst und heiter. Jedesmal spiegeln sie nicht nur Persönliches aus dem Leben des Autors, sondern geben darüber hinaus ein Bild der Zeit, in der die aufgezeichneten Erlebnisse stattfanden. Das sehr aufmerksame Publikum war anschließend mit vielen Fragen präsent, so dass die Literaturlesung auch zu einem lebhaften Gespräch zwischen Hans Bergel und den Hamburger Zuhörern wurde.

Helga Seeger

Schlagwörter: Mitgliederversammlung, Führungswechsel, Hamburg

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