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11. Januar 2015

Verbandspolitik

Bischof Reinhart Guib: Zum Gedenken an die Deportation

Als „größte Tragödie in der Geschichte der Siebenbürger Sachsen und der Evangelischen Kirche“ bezeichnet Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, die Deportation in die Sowjetunion vor 70 Jahren. In einem Kanzelwort, das für den Gottesdienst am 11. Januar 2015, einem darauffolgenden Sonntag und weitere Gedenkfeiern wie jene in Ulm am 17. Januar gedacht ist, erinnert der Sachsenbischof an das Leid und Unrecht von rund 75 000 Deutschen in Rumänien und geht auf die heutige Bedeutung dieses Ereignisses ein. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 3 mal kommentiert.

  • Gustitau

    1Gustitau schrieb am 11.01.2015, 19:59 Uhr:
    16.01.45 Di. – Deportation nach Russland. Hermann mein Bruder wurde nach
    Petersberg ins Lager gebracht, dann aber, weil er noch nicht 16 Jahre alt war,
    wieder frei gelassen. Die Sachsen wurden in ca 50 Viewagonne
    verladen. Unsere Mutter und ich sind den ganzen Zug entlang
    gelaufen. Nur bei einer kleinen Lüftungsöffnung war jemand der
    dann in den Wagon nach dem Hermann gerufen hat. In einem der
    Wagone meldet sich die Freundin unserer Mutter, sie sagt den
    Hermann hätte man freigelassen, wir sollen nach Hause gehen.
    Wir gaben ihr dann die Lebensmittel und warme Kleidung, alles
    Was wir für den Hermann mitgenommen hatten. Als wir zu Hause
    ankamen, war der Hermann auch da, wir waren alle sehr froh.
    ich war damals 12 Jahre alt und werde die Bilder dieses Tages nie vergessen.
    Die Freundin meiner Mutter ist nicht mehr nach Hause gekommen.

  • seberg

    2seberg schrieb am 12.01.2015, 06:29 Uhr:
    Eine berührende Schilderung, Gustitau.
  • gloria

    3gloria schrieb am 12.01.2015, 13:45 Uhr (um 13:52 Uhr geändert):
    Mein Vater erzählte uns vergangene Woche,dass er im Januar 1945,gerade 16 Jahre alt die warmen Sachen immer schon gepackt hatte um im Ernstfall wenigstens das Notwendige griffbereit zu haben.Heute hat er noch Alpträume von den Besuchen der Kommunisten, die die Scheune durchsuchten,die alles mitnahmen und beim geringsten Widerstand wild um sich schlugen.Von diesen Kommunisten,Nachbarn meiner Großeltern und gute Bekannte gab es nie ein Wort der Entschuldigung,des Bedauerns.Heute ist mein 85 jähriger Vater immer noch mißtrauisch und kann es nicht verstehen,dass Menschen so handeln konnten.Er sagt immer:"Lupul parul schimba,dar naravu ba!"Er hat am Anfang hier in der neuen Heimat oft Heimweh gehabt,nach seinen geliebten Feldern und Wiese,nach den Wäldern seiner Heimat.Heute sagt er:"Kinder ,auf unseren Knien sollen wir Gott danken ,dass wir hier eine neue Heimat gefunden haben.Wir haben viel verloren,viel aufgegeben,aber wir haben viel mehr geschenkt bekommen:ein Leben in Würde! -das ist das höchste Gut! Seid dankbar Kinder,vergeßt nie eure Wurzeln,aber dient eurer neuen Heimat mit der ganzen Kraft eures Herzens." ...und dann kullern die Tränen....

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