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22. Januar 2015

Verbandspolitik

Opfererfahrung verpflichtet zu Mitmenschlichkeit und Solidarität

Ulm – 25 Frauen und Männer stehen im engen Schulterschluss auf der Bühne, die, vor 70 Jahren zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert, die furchtbaren Lagerjahre überlebt haben: aufrecht, ungebrochen, selbstbewusst in ihrer kollektiven Haltung; die Gesichter vom Alter und zugestoßenem Schicksal gezeichnet; mitunter strahlende Augen in diesem Moment des Bewusstwerdens der ihnen zuströmenden öffentlichen Aufmerksamkeit und des mitmenschlichen Respekts, hier und jetzt. Diese Personengruppe steht zugleich stellvertretend für alle Angehörigen der sogenannten Erlebnisgeneration, denen die Teilnahme an dieser Zentralen Gedenkveranstaltung zur Deportation der Deutschen aus Südosteuropa in die Sowjetunion vor 70 Jahren, die am 17. Januar 2015 in Ulm stattfindet, nicht mehr möglich ist, weil sie nicht mehr am Leben sind oder die Anreise bei winterlichem Wetter aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung nicht mehr auf sich nahmen. Ihrer aller wurde in dieser feierlichen Zusammenkunft im Haus der Begegnung gedacht. Über das retrospektive Erinnern hinaus stand die gegenwartsbezogene Frage nach den Konsequenzen aus dieser Geschichte im Raum, nach den heute abzuleitenden gesellschaftlichen, verantwortungsethischen Folgerungen. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 2 mal kommentiert.

  • gloria

    1gloria schrieb am 28.01.2015, 13:35 Uhr:
    Ich habe die Veranstaltung in Nürnberg zur Erinnerung an die Deportation am 25.01.2015 besucht.Die Andacht in der ehrwürdigen Sebalduskirche hat mir auch sehr gut gefallen.Etwas habe ich doch sehr vermisst,wenigstens eine Fürbitte der Betroffenen, oder eine namentliche Erwähnung der anwesenden Betroffenen.Die Veranstaltung in der Ehrenhalle des Rathauses habe ich fluchtartig verlassen,eine gute halbe Stunden habe ich mich bemüht dieser Veranstaltung etwas abzugewinnen ....es war nichts.Erstens waren oder durften nur 50 Stühle gestellt werden,die alten Leute standen in der Kälte hilflos rum, es bemühten sich einige Mitglieser des Vorstandes Sitzplätze zu organisieren,Hörnchen anzubieten.Dann folgte Herr Göbbel mit einem langen Vortrag ,an dessen Anfang Ausschwitz das Thema war,dann kurz gestreift der Kern der Veranstaltung :Deportation der Deutschen aus Rumänien nach Rußland.Mit warneneden Worten wurde immer wieder die Schuld des deutschen Volkes hervorgehoben,die des rumänischen und russischen Volkes mit keiner Silbe.Ich bin mit tränenden Augen raus,nach einigen Sätzen einer rußlanddeutschen Autorin bei der L4esung eines Gedichtes in deutscher Sprache mit russischem stark Akzent.Eine alte Dame,selbst Betroffene hat mir abends am Telefon gesagt:"Hätte ich gewußt ,was uns da erwartet,ich hätte nie die Qualen auf mich genommen,selber hinzugehen mit Rollator und Schmerzen und meinen 87 Jahren.Schade,einfach schade....es vertieft sich immer mehr das Geführ,unsere Vertreter wollen in Gesellschaft und Politik selbst ein gutesBild abgeben...die Belange der Mitgleider sind ihnen schon längst nicht mehr wichtig.
  • gloria

    2gloria schrieb am 28.01.2015, 13:43 Uhr:
    Ich habe die Veranstaltung in Nürnberg zur Erinnerung an die Deportation am 25.01.2015 besucht.Die Andacht in der ehrwürdigen Sebalduskirche hat mir auch sehr gut gefallen.Etwas habe ich doch sehr vermisst,wenigstens eine Fürbitte der Betroffenen, oder eine namentliche Erwähnung der anwesenden Betroffenen.Die Veranstaltung in der Ehrenhalle des Rathauses habe ich fluchtartig verlassen,eine gute halbe Stunden habe ich mich bemüht dieser Veranstaltung etwas abzugewinnen ....es war nichts.Erstens waren oder durften nur 50 Stühle gestellt werden,die alten Leute standen in der Kälte hilflos rum, es bemühten sich einige Mitglieser des Vorstandes Sitzplätze zu organisieren,Hörnchen anzubieten.Dann folgte Herr Göbbel mit einem langen Vortrag ,an dessen Anfang Ausschwitz das Thema war,dann kurz gestreift der Kern der Veranstaltung :Deportation der Deutschen aus Rumänien nach Rußland.Mit warneneden Worten wurde immer wieder die Schuld des deutschen Volkes hervorgehoben,die des rumänischen und russischen Volkes mit keiner Silbe.Ich bin mit tränenden Augen raus,nach einigen Sätzen einer rußlanddeutschen Autorin bei der Lesung eines Gedichtes in deutscher Sprache mit hörbar russischem Akzent.Wie haben sich die Betroffenen dabei gefühlt???Mir erzählten meine Eltern dass sie viele Jahre ,schon beim Hören der russischen Sprache und beim Wort "Dawai"erschrocken zusammenzuckten,Alpträume sie viele Jahre verfolgten mit Bildern der jungen russischen Soldaten die sie aus dem Hof und Haus rausprügelten.Eine alte Dame,selbst Betroffene hat mir abends am Telefon gesagt:"Hätte ich gewußt ,was uns da erwartet,ich hätte nie die Qualen auf mich genommen,selber hinzugehen mit Rollator und Schmerzen und meinen 87 Jahren.Diese Veranstaltung sollte doch zum Andenken an das Leid unserer Landsleute statt finden.Jeder mündige Bürger weiß um das ganze Schlimme ,der Holocaust wird ja immer und immer wieder als Mahnmal hervorgehoben.Aber einmal,nur dieses eine mal hätten doch unsere alten Landsleute gewürdigt werden sollen.Alles andere war fehl am Platz...so haben es auch andere Besucher empfunden. Schade,einfach schade....es vertieft sich immer mehr das Gefühl,unsere Vertreter wollen in Gesellschaft und Politik selbst ein gutes Bild abgeben...die Belange der Mitglieder sind ihnen schon längst nicht mehr wichtig.

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