2. Juli 2010

Note 1,1 für „Haus Siebenbürgen Alten- und Pflegeheim“

Am 30. Mai trat die Mitgliederversammlung des Hilfsvereins der Siebenbürger Sachsen Adele Zay e. V. in Drabenderhöhe zusammen. Wie bereits Tradition, wurde die Versammlung von einem Gottesdienst in der Kapelle des „Hauses Siebenbürgen Alten- und Pflegeheim“ eingeleitet. Diesen hielt Pfarrer i. R. Peter Obermayer, ehemals Pfarrer in Bartholomä.
Der Vorsitzende Pfr. i. R. Kurt Franchy eröffnete die Mitgliederversammlung. Er begrüßte die Anwesenden, gedachte der Verstorbenen und leitete den Rechenschaftsbericht mit einer aktuellen Bewertung des Hauses Siebenbürgen ein. Die vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) durchgeführte Überprüfung aller Bereiche des Alten- und Pflegeheims hatten zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, dass die Einrichtung mit 1,1 benotet worden war. Damit liegt die Qualitätseinstufung des Hauses Siebenbürgen weit über dem in NRW festgestellten Durchschnitt von 2,2. Überzeugend konnte der Vorsitzende die für unsere Heimbewohner und Bewohnerinnen herausragenden Vorzüge des Hauses darstellen. Abgesehen von den allgemeinen Kriterien, die zur vorzüglichen Benotung geführt hatten, bietet das Haus mit seinem zuverlässigen und geschulten Personal eine heimatliche Atmosphäre, die jeder, der sie kennen gelernt hat, nicht mehr missen will. Neben der deutschen Sprache, den sächsischen Dialekten und der rumänischen Sprache sind die Mitarbeiterinnen im gesamten Wirtschaftsbereich (Friseursalon, Reinigung, Wäscherei) bemüht, den Heimbewohner/innen alle möglichen Wünsche zu erfüllen. Das Haus bietet täglich zwei Menüs. Die geistliche Betreuung durch einen evangelischen und einen katholischen Pfarrer findet in wöchentlichen Gottesdiensten regelmäßig statt. Der Besuchsdienst wird durch den Sozialausschuss und den siebenbürgischen Frauenverein ehrenamtlich wahrgenommen.

Franchy erläuterte den Modus der Berechnung des Betrages, den manche Familienangehörige für ihre im Heim lebenden Eltern zusätzlich zu den von den Kranken- und Pflegeversicherungen sowie Renten und Landeszuschüssen eingebrachten Mitteln zuzahlen müssen. Die Sozialämter kommen für Differenzbeträge auf, wenn Betroffene über keine eigenen Mittel verfügen. Er betonte, dass es selbstverständlich sein sollte, dass im Laufe eines Lebens erwirtschaftetes Vermögen auch für die Pflege im Alter dienen sollte. Die Erwartung, der Staat sollte sämtliche Kosten bezahlen, könne nicht erhoben werden. Im Rechenschaftsbericht konnten die Veränderungen in der Struktur des Hauses, die Modernisierungs- und Anpassungsarbeiten in dem mit 128 Plätzen ausgestatteten Haus nachgelesen werden, ebenso Details in Bezug auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Stadtrat, der Kreisgruppe des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und den Vereinen vor Ort. Das „Haus Siebenbürgen“ hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem kulturellen Mittelpunkt in NRW entwickelt.

Bekanntlich existiert seit 15 Jahren der „Adele Zay – Kindergarten“, in dem 50 Kinder aus Drabenderhöhe, der größten Siedlung von Siebenbürger Sachsen weltweit die Betreuung und Vorbereitung auf den Schulbetrieb durch erfahrene Erzieherinnen stattfindet. Drei entstammen siebenbürgischen und eine vierte einer russlanddeutschen Familie. Die Leiterin des Kindergartens, Hanni Widmann, berichtete ausführlich.
Im „Robert-Gassner-Hof“, dem Innenhof des Hauses ...
Im „Robert-Gassner-Hof“, dem Innenhof des Hauses Siebenbürgen in Drabenderhöhe, finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Zum Kronenfest wird für den 10. Juli eingeladen (siehe unten). Die Aufnahme entstand beim Kronenfest 2008. Foto: Christian Melzer
Anschließend berichtete der Heimleiter Pfarrer Friedrich Michael Barth über die finanzielle Lage des Hauses Siebenbürgen. Mit Projektionen, die Vergleiche über einen Zeitraum von fünf Jahren ermöglichten, führte er der Mitgliederversammlung die von der Politik des Sparens bestimmten Entwicklung vor Augen. Dabei wurde deutlich, dass die in den letzten Jahren von den medizinischen Diensten vorgenommenen Einstufungen der Pflegefälle zu Ungunsten der Pflegeeinrichtungen, aber in letzter Konsequenz zu vermehrten Leistungen des Pflegepersonals und zum Nachteil der Pflegebedürftigen ausfielen. Kompensation leisten die Pflegekräfte durch ihre aus ethischen und moralischen Gründen verstärkten menschlichen Zuwendungen, die in unserem Haus dankenswerter Weise erbracht werden. Die 128 Heimbewohner/innen werden rund um die Uhr von 105 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von vier Zivildienstleistenden und einigen Auszubildenden betreut. Nach Kenntnisnahme von den Ergebnissen der Jahre 2008 und 2009 erfolgte die Entlastung der Rechnungsleger durch die Mitgliederversammlung. Die betrieblichen Aufwendungen 2008 beliefen sich auf 4360000 Euro und die des Jahres 2009 auf 4610000 Euro, wobei der „Personalaufwand“ jeweils rund 75% der Beträge ausmachte. In beiden Jahren entfielen jeweils rund 50% der Pflegetage auf die Pflegestufe II und III. Am Ende seiner Ausführungen verlas Herr Barth das jeweilige Prüfungsergebnis. Der Bestätigungsvermerk der Rechnungsprüfungsgesellschaft adstera lautete: „Die Prüfung hat zu keinen Einwänden geführt“. Die Mitgliederversammlung erteilte darauf die Entlastung und sprach den Rechnungslegern für ihre Arbeit Dank und Anerkennung aus.

Nach dem Bericht des Kassenwarts Otmar Truetsch, der wegen begründeter Abwesenheit vom stellvertretenden Vorsitzenden Harald Ja­nesch verlesen wurde, berichteten die Kassenprüfer, dass die Buchführung korrekt sei. Ja­nesch gab eine Übersicht der Zahl der Vereinsmitglieder sowie der Ab- und Zugänge. Er forderte auf, dem Verein beizutreten. Der Mindestbeitrag von jährlich 15 € ermögliche ein wichtiges Mitspracherecht in der Arbeit des Vereins.

Schließlich konnte dem Vorstand, dem Kassenwart und der Verwaltung des Hauses Siebenbürgen die Entlastung erteilt werden. Danach trat der gesamte Vorstand zurück und Michael Hartig wurde zum Wahlleiter gewählt, der zur Wahl des Vorstandes für die kommenden vier Jahre schritt. Es wurden gewählt: Pfr. i. R. Kurt Franchy zum Vorsitzenden, Harald Janesch und Ulrike Horwath zu stellvertretenden Vorsitzenden, Anneliese Hüll zur Schriftführerin, Otmar Truetsch zum Kassenwart, Ingrid Bosch, Haro Schuller und Hermann Bodendorfer zu Beisitzern. Zu Rechnungsprüfern wurden Rosina Langer und Martin Guist gewählt. Satzungsgemäß gehört die Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, Enni Janesch, und seitens der Kirchengemeinde Waltraut Lörinz dem Vorstand an. Die harmonisch verlaufene Mitgliederversammlung schloss mit dem Dank des Vorsitzenden.

Der Vorstand

Einladung zum Kronenfest

Das Kronenfest in Drabenderhöhe findet am Samstag, dem 10. Juli, zum zweiten Mal im Robert-Gassner-Hof statt. Das Fest ist eingebunden in die Benefizveranstaltung für den „Erlebnis- und Sinnesgarten der Begegnung“, der hinter dem Turm der Erinnerung auf dem Gelände des Alten- und Pflegeheims entstehen soll. Alle örtlichen Vereine aus Drabenderhöhe beteiligen sich an der Benefizveranstaltung, die unter dem Motto „Alle für den Höher Garten“ steht.

Die Gäste erwartet ein Programm mit kulturellen Darbietungen, Kinderbelustigungen und einer großen Verlosung. Natürlich wird auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

10.00 Uhr Gottesdienst mit Pfarrer Frank Müllenmeister, musikalisch gestaltet vom Honterus-Chor, Kirchenchor und Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde. Im Anschluss Gedenken an Robert Gassner, den „Vater der Siedlung“, der am 25. April 100 Jahre alt geworden wäre.

11.30 Uhr Mittagessen

13.00 Uhr Kronenfest – Brauchtumsveranstaltung mit der Kinder- und Jugend- und einer Erwachsenenvolkstanzgruppe und dem Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe

14.00 Uhr Nachmittagsprogramm; Begrüßung und Grußworte; Auftritte von Schulorchester/ Schulchor, Kindergärten, Höher Spatzen, Frauenchor, MGV und Akkordeonorchester

Des Weiteren wirken mit: der Adele-Zay-Hilfsverein, das „Haus-Siebenbürgen“ Alten- und Pflegeheim, der Heimatverein, die Kreisgruppe Drabenderhöhe, Siebenbürgischer Frauenverein, der BV09, der Ernteverein und die Feuerwehr.

20.00 Uhr: Sommerball der Jugend mit der Akustik-Band im Hermann-Oberth-Kul­turhaus.

Die Veranstalter freuen sich über viele Besucher. Der Erlös der Benefizveranstaltung wird für den „Erlebnis- und Sinnesgarten“ verwendet, der von allen Höhern genutzt werden soll.

Enni Janesch

Schlagwörter: Altenheim, Drabenderhöhe, Mitgliederversammlung, Kronenfest

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