22. Dezember 2011

Stafette im Heimathaus übergeben / Hilfsverein „Johannes Honterus“ wählt neuen Vorstand

Stolz weht die blau-rote Fahne mit dem goldenen Wappen vom Turm der „Sachsenburg am Neckar“. Und stolz können die Mitglieder des Vorstands sein, die am 19. November ihr Amt vertrauensvoll in jüngere Hände legten.
Fünfzehn Jahre waren Johann-Rudolf Artz und Martin Durst für die Finanzen und das Bauwesen zuständig. Pflegeheim, Aufzüge, Pflegezimmer im Schloss sind unter ihren Händen gewachsen, historische Mauern wurden saniert und das ganze Heimathaus verschönert. Edith Görk, die erste Frau im Geschäftsführenden Vorstand des Vereins, nur eine Wahlperiode dabei, hat in dieser Zeit ihre Berufs- und Lebenserfahrung bei wichtigen Entscheidungen eingebracht. Im Gesamtvorstand haben Hannelore Schuster und Harro Hubbes konkrete Aufgaben übernommen. Sie haben durchaus kritische Fragen gestellt, waren aber auch immer mit kompetentem Rat zur Hand. Besonders hilfreich war bei schwierigen Entscheidungen das unerschütterliche Gottvertrauen und der gute Zuspruch von Pfarrer Lothar Schullerus. Ganz selbstverständlich hielt er all die Jahre im Festsaal die feierliche Andacht zum Abschluss der Mitgliederversammlung.
Mehr als 100 Jahre Ehrenamt! Der Vorsitzende des ...
Mehr als 100 Jahre Ehrenamt! Der Vorsitzende des Hilfsvereins, Berndt Schütz, bedankt sich bei Johann-Rudolf Artz, Hannelore Schuster, Lothar Schullerus, Martin Durst, Edith Görk und Harro Hubbes (von links). Foto: Jutta Fabritius
Viel harte Arbeit haben sie geleistet, viele schwere Entscheidungen haben sie treffen müssen – ehrenamtlich, in ihrer Freizeit. Aus Liebe zu „ihrem“ sächsischen Volk, zu seinen Menschen und zu seiner Kultur haben sie sich selbstlos eingebracht. Die Freude am Gelingen war ihnen Lohn genug. Und viel ist ihnen gelungen. Das prächtige Schloss wurde laufend modernisiert, die Strukturen von Verein und Heim den neuen gesetzlichen Anforderungen angepasst. Dass solche Aufgaben graue Haare produzieren, sieht man ihnen an. Die Erleichterung, nun die Verantwortung weiterreichen zu können, ist in ihre Gesichter geschrieben – aber auch die Freude über das Erreichte. Denn quirlig und unterhaltsam ist das Leben im Heimathaus wie eh und je. Kinoabende, Konzerte und Dia- bzw. Powerpoint-Reiseberichte gibt es und neuerdings auch regelmäßige Tanzcafés. Da stehen Stock und Rollator verlassen in der Ecke. Sachsen können sich schließlich gegenseitig stützen – und bei schwungvoller Musik umso lieber. Hinterher kann man ja wieder die Bequemlichkeit der behindertengerecht renovierten Zimmer mit dem barrierefreien Dusche-Einstieg nutzen. Für stetig neue Abwechslung sorgen auch die Gundelsheimer Vereine und die Fremdenführer der Stadt. Die Beziehungen zwischen ihnen und dem Heimathaus sind in den letzten Jahren immer enger geworden. Gemeinsame Projekte werden in Angriff genommen und zur Freude der Beteiligten – und der Zuschauer – zum Erfolg geführt. Hier seien die Theateraufführungen und mittelalterlichen Märkte im Schlossgraben genannt. Die Stadtführungen mit Gruselfaktor erreichen nach der Weinprobe im schlosseigenen feucht-finsteren Felsenkeller ihren leuchtenden Höhepunkt vor den goldglänzenden Abendmahlskelchen im Siebenbürgischen Museum. Und das präsentiert wiederum eine aktuelle Ausstellung zur welt- … na ja, zur deutschlandweit bekannten „Gundelsheimer Gurkenfabrik“. Die Förderung und Unterstützung von Museum und Bibliothek in den Räumen des Heimathauses lag und liegt dem Hilfsverein besonders am Herzen. Hier sind immer wieder Entscheidungen notwendig, die die politische Entwicklung in Land und Bund berücksichtigen.

Unterm Strich bleibt zu sagen, dass die ehrenamtliche Arbeit ihren Lohn in sich trägt – und dass die vom Verband der Siebenbürger Sachsen durch Alfred Mrass verliehenen Ehrenurkunden und die siebenbürgischen Ehrenwappen nur noch die erfreulichen Sahnehäubchen dazu sind.

Berndt Schütz

Schlagwörter: Gundelsheim, Schloss Horneck, Hilfsverein, Wahlen

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