4. Juni 2014

Stabwechsel im Adele-Zay-Verein

Aus Altersgründen trat Pfarrer i.R. Kurt Franchy während der Jahreshauptversammlung des Adele-Zay-Vereins nach 25 Jahren von seinem Amt als erster Vorsitzender zurück. Sein Dank ging an diejenigen, die „mir in vielen Jahren zur Seite gestanden haben“. Das waren in erster Linie seine Stellvertreter Harald Janesch und Ulrike Horwath, die Kassierer Georg Poschner und Otmar Truetsch, Schriftführerin Anneliese Hüll sowie die Beisitzer Harro Schuller, Hermann Bodendorfer und Ingrid Bosch.
„Wir hoffen, die Zukunft des Vereins und dieses Hauses in gute und bewährte Hände zu legen“, sagte der 79-Jährige, der „in Beratungen, Ausschüssen und Vorstandssitzungen mehr Zeit verbrachte als mit meiner Familie“. Ehefrau Renate habe aber seinen Einsatz für den diakonischen und sozialen Dienst geschätzt und ihn „jederzeit voll und von Herzen mitgetragen“. „Es geschah zum Wohle der Menschen, die Gott uns anvertraut hat“, resümierte Franchy, der sich mit den Worten „Gott segne und erhalte das Haus für unsere Brüder und Schwestern, die hier ihren Lebensabend verbringen“ verabschiedete.
Pfarrer i.R. Kurt Frachy gratuliert der neu ...
Pfarrer i.R. Kurt Frachy gratuliert der neu gewählten Vorsitzenden Ulrike Horwath.
Zur Nachfolgerin wählte die Versammlung die Apothekerin Ulrike Horwath, seit zehn Jahren stellvertretende Vorsitzende. Ihre Stellvertreter sind Katha Scheibe (ebenfalls Apothekerin) und Pfarrer i. R. Hans Klein (ehemaliger Heimleiter). Zum weiteren Vorstand gehören Hermann Bodendorfer (Kassenwart), Sabine Breuer (Schriftführerin), Ingrid Bosch, Heidi Brettschneider und Jürgen Poschner (Beisitzer). Kassenprüfer sind Harro Schuller und Gerda Gusbeth. Franchy freute sich, mit Breuer und Scheibe „oberbergisches Blut“ in den Vorstand geholt zu haben. Dem neuen Vorstand konnte Franchy einen ausgeglichenen Haushalt übergeben. Das habe die Jahresabschlussprüfung 2013 einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ergeben. Finanzielle Verluste, die beispielsweise durch Unterbelegung entstünden (dieses sei ein allgemeines Problem in Altenheimen), würden durch die zum Haus Siebenbürgen gehörenden Bungalows und Seniorenwohnungen ausgeglichen. Das Haus sei in seinem Bestand zur Zeit nicht gefährdet, versicherte Franchy, dennoch müsse die Auslastung gesteigert werden. Sein Wunsch: Das Haus möge noch mehr von der oberbergischen Bevölkerung angenommen werden. Zwar hätten schon seit Eröffnung des Hauses einheimische Bürger ihren Lebensabend hier verbracht, aber nur ganz wenige eine Mitgliedschaft im Trägerverein angestrebt und damit keine Mitverantwortung für den Bestand des Hauses übernommen.
Der neue Adele-Zay-Vorstand, von links: Enni ...
Der neue Adele-Zay-Vorstand, von links: Enni Janesch, Hans Klein, Sabine Breuer, Katja Scheibe, Jürgen Poschner, Heide Brettschneider, Ulrike Horwath, Hermann Bodendorfer, Ingrid Bosch und Brigitte Thomke. Fotos: Christian Melzer
Wenn es nach 70 Jahren in Rumänien Stadträte und Bürger gebe, die sich des von den Siebenbürgern Sachsen hinterlassenen Erbes annehmen, um es in die Zukunft zu tragen, so könne die Stadt Wiehl und die Bevölkerung nicht darüber hinwegsehen, dass hier Werte geschaffen wurden, die um der Sache willen es wert sind, erhalten zu werden, so Franchy. Welche Schritte dazu notwendig seien, werde der neue Vorstand zu bedenken haben.

„Sie haben den diakonischen Auftrag erfüllt“, mit diesen Worten dankte Franchy „für gute und gewissenhafte Arbeit in der Leitung des Hauses“ den früheren Heimleitern Michael Hartig, Hans Wolfgang Klein, dem heutigen Heimleiter Friedrich Michael Barth sowie den Heimmüttern Sigrid Göckel und Brigitte Thomke. Sein Dank ging aber auch an die „treuen und fleißigen Mitarbeiter“ in Verwaltung, Pflege, Hauswirtschaft und Küche. Für gute und verständnisvolle Zusammenarbeit und Unterstützung im Bereich von Kultur und Pflege der Gemeinschaft bedankte sich Franchy bei der Kreisgruppe Drabenderhöhe und deren Vorsitzenden. „Das waren in meiner 25-jährigen Amtsperiode Herwig Bosch und Enni Janesch.“ Besonders dankbar sei er für die Verbundenheit mit der Heimatkirche, die durch die Anwesenheit von Altbischof Dr. Christoph Klein an diesem Tag zum Ausdruck komme. Der jetzige Bischof Reinhart Guib setze die brüderliche Verbundenheit fort. Nicht zuletzt ging ein Dankeschön an die örtlichen Pfarrer, die sich regelmäßig mit „geistlichem Dienst und seelsorgerischer Betreuung den alten Menschen zuwandten“ Mit Fröhlichkeit, Gesang und Spiel hätten die örtlichen Vereine in den oft grauen Alltag der Senioren Abwechslung gebracht.

Der Adele-Zay-Kindergarten wird nach 19 Jahren am 1. August an das DRK übergeben, teilte Franchy mit. Das DRK habe die Beibehaltung des Namens zu Ehren von Adele Zay zugesichert und werde das bisherige Profil beibehalten. Die anfänglich geäußerte Befürchtung des Vereins, man könne sich eine solche Einrichtung nicht leisten, habe sich als überflüssig erwiesen Der Kindergarten habe – außer dem ehrenamtlichen Einsatz – keinen einzigen Euro gekostet, weil der Evangelische Kirchenkreis an der Agger die notwendigen Dinge finanziert habe. Dennoch habe der Vorstand durch Unterschrift für den Kindergarten gehaftet. Nach 19 Jahren könne der Hilfsverein, der sich auch für die Integration von Aussiedlerkindern eingesetzt habe, dieses Kapitel seiner Arbeit abschließen.

Ursula Schenker

Schlagwörter: Adele Zay, Mitgliederversammlung, Wahlen

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