29. Juli 2014

Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa

Wer ein modernes, solides Nachschlagewerk zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa sucht, ist beim neuen Oldenburger Online-Lexikon an der richtigen Adresse: Verlässlich, aktuell, umfassend, überall zugänglich, wissenschaftlich abgesichert und zitierfähig sind die Informationen, die unter http://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/ im Internet zu finden sind.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit des Germanistischen Instituts der Carl von Ossietzky Universität mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) in Oldenburg und mit Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) schrittweise aufgebaut. Ein Fünftel der mehr als 600 geplanten Stichworte der Online-Enzyklopädie steht bereits im Netz.

Die Stichworte des Lexikons sind vier Kategorien zugeordnet: Man findet Orte und Städte wie „Czernowitz/Černivci“, „Gumbinnen/Gusev“ und „Königshütte/Chorzów“, Regionen wie „Karpato-Ukraine“ und „Pomerellen/Westpreußen“, Länder (sowohl heutige Staaten als auch historische Länder) wie „Litauen“ und „Serbien“ sowie Begriffe und Konzepte wie „Charta der Deutschen Heimatvertriebenen“ und „Flüchtlingssiedlungen“ oder „Erinnerungskultur“ und „Sprachpolitik“. In der letztgenannten Rubrik „Begriffe und Konzepte“ werden Gruppenbezeichnungen, territoriale Lemmata, wissenschaftliche Begriffe und ideologische Konzepte, Institutionen und religiöse Gemeinschaften zusammengefasst.

Das Lexikon beschäftigt sich mit historischen Regionen wie Schlesien, Pommern, West- und Ostpreußen, aber auch mit den Böhmischen Ländern sowie den deutschen Siedlungsgebieten im Baltikum, in Südosteuropa (z.B. Siebenbürgen, Dobrudscha, Banat oder Bessarabien), in Russland und in anderen GUS-Nachfolgestaaten. Ein solch umfassendes und aktuelles enzyklopädisches Werk über die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa gab es bisher weder in gedruckter noch in elektronischer Form.

Das „Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ ist zeitlich und räumlich übergreifend angelegt und berücksichtigt die unterschiedlichen historischen und kulturwissenschaftlichen Disziplinen und Aspekte. Den zeitlichen Rahmen bilden – jeweils unter Berücksichtigung der weiter greifenden Kontexte – das 12. und 13. Jahrhundert mit dem mittelalterlichen Landesausbau im östlichen Europa und das Jahr 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges sowie Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung bzw. spätere Aussiedlungen. Die fortdauernde Geschichte deutscher Minderheiten, die meist unter neuen politischen Vorzeichen stand, wird einbezogen. Um jede Engführung der Thematik auszuschließen, ist das Lexikon einem multiperspektivischen Ansatz verpflichtet: Stets werden die Vielschichtigkeit der Vergangenheit und des kulturellen Erbes der Regionen im östlichen Europa, das durch Zusammenwirkung verschiedener Sprachen, Kulturen und Konfessionen entstanden ist, sowie Wechselwirkungen, Überlagerungen und Austausch mit der Kultur und Geschichte anderer ethnischer Gruppen im Blick behalten.

In der Öffentlichkeit wie in der Wissenschaft ist der Bedarf an wissenschaftlich fundierten Informationen über die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das Oldenburger Online-Lexikon soll eine Antwort auf diese Nachfrage sein, verlässliche Daten bieten, traditionelle Konzepte der Geschichtsschreibung und ihre nationale oder ideologische Bedingtheit kritisch hinterfragen und auf die gegenwärtigen wissenschaftlichen Forschungen und einzelnen Fachdiskurse verweisen. Die Lexikon-Artikel werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland verfasst. Zahlreiche Partnereinrichtungen wie etwa das Deutsche Kulturforum östliches Europa in Potsdam und das Herder-Institut Marburg unterstützen den Aufbau des Online-Lexikons, das auch in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung präsentiert wird.

Das Lexikon steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Sabine Doering, Institut für Germanistik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, und Prof. Dr. Matthias Weber, Direktor des BKGE, Oldenburg. Redaktion und Kontakt: Miriam Runge, Institut für Germanistik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, E-Mail: ome-lexikon [ät] uni-oldenburg.de.

Schlagwörter: Lexikon, Internet, Geschichte, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa

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