11. Januar 2016

Die Weisen auf dem Weg nach Bethlehem machten Zwischenstation in Biberach

Und erfreuten über 300 Mitglieder und Freunde der Kreisgruppe Biberach. Am 13. Dezember fand die Weihnachtsfeier in der Gigelberghalle in Biberach statt. Die Feier begann mit der Biberacher Pastorale, die von einem unbekannten Komponisten um 1800 stammt, vorgetragen von Posaunenchor.
Der Vorsitzende der Kreisgruppe Biberach, Mathias Henrich, bedankte sich beim Posaunenchor für die schöne Einleitung und begrüßte alle Anwesenden, im Besonderen die Pfarrerin Birgit Schmogro, die zum ersten Mal bei unserer Weihnachtsfeier dabei war, den Posaunenchor und die DarstellerInnen des Krippenspiels aufs Herzlichste. Henrich warf einen kurzen Blick auf das zurückliegende, ereignisreiche Jahr. Im Verbandsleben hat sich einiges getan – Schloss Horneck wurde erneut erworben, der Verband hat nun eine Doppelspitze mit dem Verbandspräsidenten Dr. Bernd Fabritius und der Bundesvorsitzenden Herta Daniel und die Kreisgruppe blickt auf viele, gut besuchte Veranstaltungen zurück. Dafür bedankte sich Henrich bei allen, die die Veranstaltungen besucht haben.
Collage von der Adventsfeier in Biberach mit ...
Collage von der Adventsfeier in Biberach mit Andacht, Posaunenchor und Krippenspiel. Fotos: Gerhard Thal
Pfarrerin Schmogro fühlte sich „überwältig von der festlichen und gut besuchten Feier, sogar mit eigenem Posaunenchor“, fand es schön, dass die Kreisgruppe wegen einer Andacht angefragt hatte und fühlte sich geehrt, dieses bei den Siebenbürger Sachsen tun zu dürfen. Advent bedeutet, zu warten und bereit zu sein, worauf auch der Adventskalender anspielt – warten, jeden Tag ein verschlossenes Türchen zu öffnen. Auf das Leben übertragen steht das für verschlossene Türen, Enttäuschungen, Frustration, nicht erreichte Ziele, dazu gehört auch warten zu können, Geduld zu haben mit sich und den anderen. Man muss mit Unterbrechungen, Verlangsamung, Entschleunigung, nicht zu verwechseln mit Nichtstun, Gleichgültigkeit leben können. Sie zitierte Reinhold Niebuhr (1892 - 1972), US-amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Dann erzählte sie ein jüdisches Märchen aus Afghanistan (Johannes Bours, Herderverlag Freiburg, siehe z.B.: www.lichtkreis.at/gedankenwelten/weise-geschichten/vertrauen-gelassenheit): Ein guter, gerechter König besuchte sein Reich immer wieder mal unerkannt und lernte dabei einen Flickschuster kennen, der mit ihm das wenige Essen teilte, das er hatte und auf die Frage des Königs, „was wird morgen sein, wenn du keine Arbeit findest?“, antwortete der Flickschuster „Morgen? Gott sei gepriesen, Tag um Tag.“ Dann nahm der König ihm die Verdienstmöglichkeit, aber der Flickschuster fand eine weitere Verdienstquelle, das ging vier Tage so. Am fünften Tag sollte der Flickschuster einen Mörder hinrichten. Erschrocken und verzweifelt sprach der Flickschuster: „Gott, du König des Himmels und der Erde: wenn dieser Mensch ein Mörder ist und ich ihn hinrichten soll, dann mache, dass mein Schwert aus Stahl in der Sonne blitzt! Wenn aber dieser Mensch kein Mörder ist, dann mache, dass mein Schwert aus Holz ist!“ Als er das Schwert zog, war es aus Holz und der König kam zu ihm, gab sich ihm zu erkennen und ernannte ihn zu seinem Ratgeber. Die Haupttür zu Gott ist offen – mag sein, dass manchmal eine Türe zufällt, aber mit ein bisschen Gottvertrauen öffnet sich vielleicht an einer anderen Stelle eine neue Tür. In diesem Sinne wünschte Pfarrerin Schmogro allen Anwesenden einen gesegneten und lichtvollen Advent.

Rosemarie Herbert, Frauenreferentin, die gemeinsam mit Miriam May und Hedwig Gödderth mit den Kindern das Krippenspiel „Die Weisen auf dem Weg nach Bethlehem“ einstudiert hatte, bedankte sich bei den DarstellerInnen des Krippenspiels sowie deren Eltern für ihren Einsatz und bei Miriam May und Hedwig Gödderth für die Unterstützung beim Einstudieren des Krippenspiels. Es spielten mit: Melchior (Isabella Gunnesch), Kaspar (Dennis Blotor), Balthasar (Thomas Müller), Wirtin (Laura Holz), Schriftgelehrter (Kevin Stenner), Hirtin (Julia Schmidt), Soldat und Joseph (Luis Schüller), Maria und König Herodes (Julia Müller), Wirt (Toni Fechter).

Dieses Krippenspiel betrachtet die Geschehnisse um die Geburt Jesus aus der Perspektive der Weisen aus dem Morgenland und zeigt auf, wie die drei Weisen von der Geburt Jesu erfahren und was sie alles auf ihrem Weg erlebt haben. Vielen herzlichen Dank an die DarstellerInnen, die uns mit auf den Weg der drei Weisen zum Jesuskind mitgenommen haben und uns jedes Jahr die Weihnachtsgeschichte aufs Neue erleben lassen.

Musikalisch umrahmt wurde das Krippenspiel von den bekannten Weihnachtslieder „Kommet ihr Hirten“, „Vom Himmel hoch“ und „Oh du fröhliche“, gespielt vom Posaunenchor, gesungen von den Anwesenden. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an die Mitglieder des Posaunenchors: Edith Fredel, Johann Ludwig, Thomas Ludwig, Klaus Reisenauer, Andrea Tausan, Marius Tausan und Günther Tonsch, die unserer Weihnachtsfeier mit ihrer Musik den entsprechenden Rahmen gegeben haben. Es folgte eine Kaffee- und Kuchenpause mit einem Kuchenbüfett, das keine Wünsche offen ließ.

Die Kinder der Kindertanzgruppen Biberach hatten mit ihren Müttern wieder Plätzchen gebacken und nutzten diese Gelegenheit, um ihre prall gefüllten Päckchen zu verkaufen. Danach kam der Nikolaus mit seinem schweren Sack und lud alle Kinder ein, ihm ein kleines Gedicht vorzutragen oder ein Lied zu singen. Als Belohnung gab es vom Nikolaus ein Päckchen. Aufgeregt, mit leuchtenden Augen, folgen die Kinder dem Nikolaus und erfreuten ihn und alle Gäste mit ihren Vorträgen. So ging ein lichtvoller, nachdenklicher, besinnlicher Nachmittag im Advent zu Ende. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben.

Wir wünschen allen Mitgliedern und Freunden der Kreisgruppe Biberach ein gesundes neues Jahr 2016.

Annemarie Zultner

Schlagwörter: Biberach, Adventsfeier, Krippenspiel

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