11. März 2021

„Siebenbürgen im Schlosshotel“: Themenwände zur Kultur und Geschichte auf Schloss Horneck

Das Projekt „Siebenbürgen im Schlosshotel“ auf Schloss Horneck soll bei künftigen Gästen Interesse für Siebenbürgen und seine Geschichte wecken und unseren Landsleuten Heimatverbundenheit vermitteln. Das war die Grundidee, als der Schlossverein erstmals zu Spenden für die Zimmereinrichtungen aufrief und die Spender als Dank einen siebenbürgischen Ortsnamen als Zimmernamen auswählen ließ. Siebenbürgen ist damit in jedem Zimmer des Schlosshotels vertreten. Ideen erweitern nun das Projekt. Themen aus der siebenbürgischen Kultur und Geschichte werden auf großen Wandtafeln im Schlosshotel visualisiert.
Planung der siebenbürgischen Industriegeschichte ...
Planung der siebenbürgischen Industriegeschichte im Schlosshotel. Bildschirmfoto: Lucian Binder-Catana
Nachdem die Übernachtungsräume finanziert waren, begann die Suche nach Projektideen, um Spender für die Einrichtung der Seminarräume und für die Restaurierung des Treppenaufgangs zu finden, gleichzeitig etwas Sinnvolles im Schloss zu gestalten. Zu unserem Schrecken wurde der kleinere Seminarraum im Schloss von den Behörden zum Fluchtweg deklariert. Nun hieß es, entweder diesen Raum aufgeben oder mit schwer entflammbarer Einrichtung auszustatten. Welche Nutzung entsprach jedoch einem Raum mit Stahlmöbeln, die eher zu Fabriken und Industrie passten? Aus dieser Notlage heraus entstand die Idee, im Seminarraum eine Themenwand zur siebenbürgischen Industriegeschichte anzubringen. In der Siebenbürgischen Zeitung (SbZ) las ich über den siebenbürgischen Erfinder Georg Binnen und seine Firma. „Das ist sicher der richtige Mann für so ein Projekt“, dachte ich und rief nach etlichen Telefonnummer-Recherchen hoffnungsvoll bangend an. Georg Binnen war schnell Feuer und Flamme für diese schwer entflammbare Geschichte. Er spendete die Einrichtung des Raumes, nannte ihn nach seinem Geburtsort Seminarraum „Rosenau“, übernahm nach fachkundiger Prüfung vor Ort auch die Kosten für die Realisierung der Themenwand. Er half erfolgreich bei der Suche nach schwer entflammbarer Innenausstattung und baute selbst in seiner Firma das Stahluntergestell für den Seminartisch. Dr. Dr. h.c. Volker Wollmann, Dr. Dr. Gerald Volkmer und Dr. Konrad Gündisch sprangen ehrenamtlich mit Wissen, Bildmaterial und informativen Texten zum Thema ein, Dr. Axel Froese übernahm die Ausschreibung und Preisverhandlung. Lucian Binder-Catana erhielt den Auftrag, die Wand zu gestalten. Die Visualisierung der Industriegeschichte wurde wegen Platzmangels im Seminarraum in den Flur verlegt und soll im April 2021 fertiggestellt sein. Nun werden Konzepte entworfen, Fotos mit Bildrechten gesammelt, getextet und Wandkonstruktionen professionell gestaltet.

Noch zwei wunderschön restaurierte kleinere Seminarräume hinter dem Festsaal benötigten eine sinnvolle Nutzung. Die Büste des aus Mediasch stammenden Musiklehrers und Komponisten Ernst Irtel im Festsaal brachte die Projektidee: warum nicht siebenbürgische Musikgeschichte in diesen Räumen präsentieren und die Büste dort zeigen? Prof. Heinz Acker, einer der wichtigsten siebenbürgischen Musikexperten, war sofort begeistert und ließ die Idee zur Wirklichkeit werden. Ich warnte ihn, dass wir noch keine Spenden, sondern nur die Idee dafür hätten. Er ließ sich nicht beirren, maß vor Ort aus, begann Informationen und Bildmaterial zu sammeln, Strukturen zu entwerfen. Die Meldungen der eintreffenden Spenden schienen ihn im Eifer noch mehr zu beflügeln. Nach seinem Konzept wird auf den Wänden des „Ernst Irtel“-Musiksalons siebenbürgische Musikgeschichte in ihren unterschiedlichsten Aspekten in Wort und Bild dargestellt. Acker erklärte sich bereit, auch die Ausgestaltung des „Carl-Filtsch“-Raumes mit Material und Konzept führend zu begleiten. Spenden für die Einrichtung und Themenwände der beiden Musikräume trafen bereits im Dezember 2020 ein (siehe Folge 20 dieser Zeitung vom 15. Dezember 2020, Seite 4).

Der Treppenaufgang „Karpatensteig“ wird nach der Fertigstellung der Seminarräume gestaltet. Für die Renovierung der Treppe gibt es noch gute Möglichkeiten für Spender, sich im Treppenaufgang ab 5000 Euro namentlich und sehr gut sichtbar im Schloss zu verewigen.

Die Renovierung und Ausstattung der Veranda „Weinland“ wurde 2020 gespendet. Geplant ist, in der Veranda siebenbürgische Weinbauregionen, die Geschichte des Weinanbaus, die hier gezüchteten Traubensorten und Winzerdörfer anschaulich zu präsentieren. Mit einem Glas goldgelben örtlichen Weines in der Hand, den herrlichen Ausblick direkt ins leuchtende Gelbgrün des „Himmelreichs“, auf den jahrhundertealten Weinberg des Deutschen Ordens, genießen und gleichzeitig in der Veranda Bilder des siebenbürgischen Weinlandes zu betrachten – die Schlossveranda wird auf diese Weise ein idealer Ort für Weinverköstigungen, für Weinliebhaber, und gleichzeitig die Brücke vom traditionsreichen 800 Jahre alten Weinanbau vor Ort zur jahrhundertealten Weinbautradition in Siebenbürgen. Dr. Hans­otto Drotloff aus Mediasch bot als siebenbürgischer Weinlandkenner seine ehrenamtliche Hilfe an.

Die Größe dieser Wandflächen und damit Fülle der Informationen ist auch eine Frage der Kosten, die noch ermittelt werden. Die Kosten für Unterkonstruktionen, teure Druckmaterialien, Druck und Design der Wände Weinland und Karpaten können nur über Spenden realisiert werden. Die Qualität soll hochwertig, langlebig und ästhetisch sein. Spender ab 5000 Euro werden namentlich am entsprechenden Ort genannt.

Das Ziel dieser Themenwände ist, ein Stück siebenbürgische Geschichte und Kultur für jeden Besucher sichtbar ins Schloss zu bringen, visuell das Interesse der Touristen für Siebenbürgen zu wecken. Welch ein Glück für Schloss Horneck, so kompetente Experten für diese hochanspruchsvollen Projekte gefunden zu haben. Dafür ist der Schlossverein unendlich dankbar und wir freuen uns alle sehr auf die Zusammenarbeit und auf schöne Ergebnisse.

Die Namen der Spender ab 5000 Euro werden in einer späteren SbZ-Ausgabe veröffentlicht. Allen Spendern, sei ganz herzlich gedankt. Es trafen auch viele kleinere Spenden, einige für den Karpatensteig, ein. Jede kleinste Spende hilft und ist ein Zeichen der Verbundenheit unserer Gemeinschaft mit ihrem Kultur- und Begegnungszentrum.

Wir sind sehr gerührt über den großen Anklang unserer Projekte und werden uns in diesem Jahr dementsprechend bemühen, alles professionell zu Ende zu bringen. Danke auch an Familie Pietralla, die unsere Projekte so wohlwollend unterstützt.

Folgendes Konto „freut“ sich auf Ihre Spende!

Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V.
Bank: VR Bank Dinkelsbühl eG
IBAN: DE21 7659 1000 0000 0313 13 BIC: GENODEF1DKV

Wichtig zu wissen: Im Verwendungszweck nennen Sie bitte: „Spende für entsprechendes Projekt, Namen, Wohnort, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, oder den Wunsch nach Anonymität. Falls der Platz nicht ausreicht, schreiben Sie bitte eine kurze Mail oder rufen Sie uns an. Eine Spendenbescheinigung wird Ihnen zugestellt.

Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V.
Schloss Horneck
74831 Gundelsheim
Telefon: (06269) 4275619
Internet: www.schloss-horneck.de
E-Mail: info[ät]schlosshorneck.de

Heidrun Negura

Schlagwörter: Schloss Horneck, Hotel, Tourismus, Gundelsheim, Info, Geschichte, Kultur

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