3. Januar 2023

Leserecho: Effektive institutionelle Verzahnung

Ergänzungen zu den Artikeln „Bedeutende siebenbürgische Forschungsstätte“ von Dr. Harald Roth, SbZ Online vom 23. November 2022, und „30 Jahre Förderverein der Siebenbürgischen Bibliothek“ von Dr. Stefan Mazgareanu, SbZ Online vom 25. November 2022.
Beide Artikel veranschaulichen auf eindrucksvolle Weise die enge Verzahnung zwischen den Kultureinrichtungen auf Schloss Horneck und anderen Organisationen der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Zu Recht nimmt hierbei der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) bei der Entwicklung aller anderen genannten Organisationen eine hervorgehobene Stellung ein. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass unterdessen der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat koordinierend und als Träger des Siebenbürgen-Instituts mit Siebenbürgischer Bibliothek und Archiv tätig ist.

Von Anfang an war klar, dass für den Betrieb von aktiven, lebendigen Kultureinrichtungen finanzielle Mittel für Personal, Anschaffungen und Nebenkosten benötigt werden. Wie beschrieben, half bei der Lösung dieses Problems zu Beginn der Hilfsverein Johannes Honterus, der die benötigten Räume für eine symbolische Miete von einer DM, praktisch kostenlos, zur Verfügung stellte.

Die Verzahnung der Organisationen zeigt sich deutlich auch in der Tatsache, dass Kulturrat, AKSL und Siebenbürgen-Institut aus Kostengründen seit vielen Jahren eine gemeinsame Geschäftsstelle auf Schloss Horneck haben, die auch die Post von Förderverein und Stiftung Siebenbürgische Bibliothek entgegennimmt oder auch anderweitige Hilfe gewährt. Als durch den Rückgang der staatlichen Förderung der Betrieb der Geschäftsstelle in Gefahr geriet, wurden die Mitglieder des AKSL und Fördervereins, aber auch alle Mitglieder unseres Verbandes dazu aufgerufen, für deren Erhalt jährlich je eintausend Euro zu spenden. Der Aufruf war und ist erfolgreich.

Auch die Gründung der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek ist ein Ergebnis der bestehenden Verzahnung. Alle an der Grünung und der Ausarbeitung ihrer Satzung beteiligten Personen waren Mitglieder des AKSL, des Fördervereins, des Kulturrats oder mehrerer dieser Vereine. Auch wenn der Aufbau eines substanziellen Stiftungskapitals länger dauert als erhofft, ist die Stiftung als großer Erfolg einzustufen. Sie hat sowohl die Immobilien-, die Finanz- und die Eurokrise als auch die Niedrigzinsphase und Corona-Pandemie überstanden und ihre Erträge dank der Zuwendungen und Erbschaften aus der Bevölkerung sowie der umsichtigen Verwaltung des Stiftungsvermögens ständig erhöhen können. Seit 2014 überweist sie den größten jährlichen Betrag zur Finanzierung des Siebenbürgen-Instituts. Jetzt schlagen der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und Inflation zu. Das heißt, die Kosten für den Erhalt des Siebenbürgen-Instituts mit Siebenbürgischer Bibliothek und Archiv steigen substanziell an. Umso wichtiger wird es, die Stiftung weiterhin durch Zuwendungen aller Art kräftig zu unterstützen, um die Zukunft unserer Dokumentations- und Forschungsstätte abzusichern.

Hatto Scheiner, Münster

Schlagwörter: Leserecho, AKSL, Siebenbürgen-Institut, Siebenbürgische Bibliothek

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