16. Dezember 2024

Ein Jahr Beauftragte – Bilanz eines guten Jahres: Zwischenfazit der bayerischen Aussiedlerbeauftragten Dr. Petra Loibl

Seit dem 8. November 2023 ist Dr. Petra Loibl, MdL, Stimmkreisabgeordnete für Dingolfing-Landau und zuständig auch für Teile des benachbarten Landkreises Landshut, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. In dem seither vergangenen Jahr hat sie nicht nur alle in diesem Bereich relevanten Akteure kennengelernt, sondern sich auch in das Kulturerbe und die Geschichte der Deutschen im östlichen Europa eingefunden, und eigene Konzepte und Vorschläge entwickelt, um die Anliegen der Betroffenen noch gezielter vertreten und ihr segensreiches Wirken als Bindeglied und Brückenbauer in deren frühere Heimat unterstützen zu können. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei auch den Interessen der Heimatverbliebenen.
„Ein Höhepunkt meiner bisherigen Arbeit war sicherlich die – auch von mir angestoßene – Bundesratsinitiative des Freistaats gegen die Streichung der Deutschen aus dem Namen des Bundesinstituts für die Kultur und Geschichte im östlichen Europa (BKGE) und für die Zukunftssicherung der Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen. Mindestens genauso wichtig ist mir aber auch die alltägliche Arbeit mit meinen Partnern“, so die Beauftragte. Dabei denkt sie in erster Linie an den BdV Bayern, die in Bayern aktiven Landsmannschaften, deren Kulturwerke, die Heimatstuben und Museen, die im Bereich der Vertriebenen und Aussiedler tätigen Vereine und kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die in Bayern akkreditierten Generalkonsuln unserer östlichen Nachbarn, die Organisationen der dort Heimatverbliebenen und ihre fachlich zuständigen Kollegen aus den anderen Ländern und in den Fraktionen. „Hier habe ich schon weit über einhundert Gespräche geführt“, so Loibl.

Dr. Petra Loibl, MdL, Beauftragte der Bayerischen ...
Dr. Petra Loibl, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, bei der Eröffnung des Heimattages 2024 in Dinkelsbühl. Foto: Christian Schoger
Natürlich ist die Beauftragte auch als Rednerin und Diskussionsteilnehmerin bei Veranstaltungen der Landsmannschaften und Kultureinrichtungen und als Ombudsfrau gefragt, wenn es um Anliegen der in Bayern lebenden Aussiedler und Vertriebenen geht. Neben ihrem Engagement im Freistaat bemüht sie sich um einen stärkeren Austausch mit Einrichtungen in anderen Bundesländern und im europäischen Ausland. So haben sie im ersten Jahr ihrer Amtszeit Reisen in das Sudetenland, nach Ungarn, ins Banat und nach Siebenbürgen sowie zum BKGE nach Oldenburg (Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa; die Redaktion) und ins Herder-Institut nach Marburg geführt. Geplant sind in naher Zukunft Besuche des Kulturforums Östliches Europa Potsdam und des Dokumentationszentrums „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ in Berlin sowie eine eigene Publikumsveranstaltung anlässlich von „80 Jahren Flucht und Vertreibung“ im kommenden März in der Staatskanzlei. Dabei wird es thematisch um das Schicksal von Kindern während der Vertreibung, die Rezeption von Flucht und Vertreibung in Literatur und Film, den Umgang mit den damaligen Ereignissen in den östlichen Nachbarstaaten und die transgenerationellen Folgen der Flucht- und Vertreibungserlebnisse gehen. Weiter begleitet die Beauftragte die Planungen für eine ebenfalls für das kommende Jahr vorgesehene Ausstellung zur Rolle der Pferde, insbesondere der Trakehner-Pferde, während der Flucht.

„In nur einem Jahr ist mir das Thema Aussiedler und Vertriebene – und sind mir vor allem die Betroffenen – sehr ans Herz gewachsen. Es ist bewegend, Zeitzeugen zuzuhören, aber auch die Begeisterung junger Leute zu spüren, die das Kulturerbe ihrer Groß- und Urgroßeltern weiterführen“, so die Beauftragte in einer ersten Bilanz ihrer bisherigen Tätigkeit. „Die Vertriebenen, Aussiedler und Heimatverbliebenen sind wie eine große Familie und ich habe mich sofort bestens aufgenommen gefühlt. Außerdem spürt man bei kaum einer anderen Bevölkerungsgruppe so große Begeisterung für den europäischen Gedanken und die gemeinsamen Werte, die uns in Mitteleuropa über alle Grenzen hinweg verbinden. Das ist wirklich beeindruckend, und ich bin sehr gespannt, was die kommenden Jahre bringen werden.“

Quelle: Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene

Schlagwörter: Aussiedlerbeauftragte, Bayern, Loibl, Heimattag, Dinkelsbühl

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