26. August 2025

Rentenberechnungen für Spätaussiedler bleiben Thema: Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz besucht BdV Bayern

„Über den ranghöchsten Besuch in der BdV-Geschäftsstelle in München“ konnten sich am 25. Juli die Mitglieder des Geschäftsführenden Landesvorstandes Bayern des Bundes der Vertriebenen (BdV) freuen. Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) nahm sich na-hezu zwei Stunden Zeit, um sich angesichts der 80-jährigen Wiederkehr der Ereignisse von Flucht und Vertreibung von rund 14 Millionen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg, über die Arbeit der Vertriebenenverbände und deren Anliegen zu informieren.
Begeistert von der Vielfalt der HDO-Bibliothek ...
Begeistert von der Vielfalt der HDO-Bibliothek zeigte sich Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz in Begleitung von HDO-Direktor Prof. Dr. Andreas Otto Weber (links) und des BdV-Landesvorsitzenden Dr. h.c. Christian Knauer. Foto: S. Marb/BdV
„Das Schicksal dieser Menschen, ihre Integrationsbereitschaft und Aufbauleistungen so-wie die mehrhundertjährige Geschichte ihrer Vorfahren in den Siedlungsgebieten des östlichen Europas, dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Angesichts der vielen schrecklichen Ereignisse, die sich gegenwärtig in vielen Teilen der Welt abspielen, sei es bitter notwendig, deren Ursachen, nämlich Nationalismus, Totalitarismus und Kommunismus klar zu benennen und zu bekämpfen“, so die fränkische Politikerin. Sie knüpfte damit an die aktuellen Zahlen der Vereinten Nationen an, nach denen sich derzeit rund 123 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht befinden. Meist sind es Krieg und Gewalt, die Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Erfreut nahm Lindholz die Berichte über die guten Arbeitsbedingungen für den BdV und seine Landsmannschaft in Bayern zur Kenntnis. Die Tatsache, dass es in allen Landtagsfraktionen „Vertriebenenpolitische Sprecher“ gebe und die Finanzausstattung, aber auch die politische Unterstützung groß sei, unterscheide sich grundlegend von ihren Erfahrungen im politischen Berlin während der vergangenen Jahre. Es sei auf das Drängen der CSU-Landesgruppe und ih-rer Kolleginnen und Kollegen bei den Koalitionsverhandlungen zurückzuführen, dass viele Punkte aus dem Wahlprogramm der Partei sich nunmehr auch im Koalitionsvertrag wiederfänden. Als „wirklich bedauerlich“ bezeichnete die Vizepräsidentin aber das Fehlen einer Festlegung, die Ungerechtigkeiten bei der Berechnung der Renten für die Spätaussiedler zu beseitigen. „Ein stures Festhalten an den Rentenkürzungen, die vorwiegend mit Finanzierungsproblemen in der Zeit der Wiedervereinigung begründet wurden, halte ich für sozial ungerecht und politisch falsch.“ Beim Schnüren eines neuen Rentenpakets werde sie dieses Thema erneut ansprechen. Für sie sei es unverständlich, dass man im Zuge der Angleichung der Ostrenten an das Westniveau, für den Kreis der Spätaussiedler nicht ähnliche Lösungen gefunden habe.

BdV-Landesvorsitzender Dr. h.c. Christian Knauer bezeichnete seinen Gast als „Politikerin, die auch in schweren Zeiten stets an der Seite der Heimatvertriebenen und ihrer Verbände stand“. Mit klaren Aussagen und ihren zahlreichen Besuchen bei Veranstaltungen, insbesondere auch beim BdV-Jahresempfang in Berlin, hätte sie stets ihre Solidarität mit ihnen unter Beweis gestellt.
Meinungsaustausch in der BdV ...
Meinungsaustausch in der BdV-Landesgeschäftsstelle in München, von links nach rechts: HDO-Direktor Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Landesschriftführer Christoph Stabe, stellvertretende BdV-Landesvorsitzende Herta Daniel, Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz, MdB, BdV-Landesvorsitzender Dr. h.c. Christian Knauer, stellvertretender BdV-Landesvorsitzender Bernhard Fackelmann und Landesschatzmeister Paul Hansel.
Beeindruckt zeigte sich die Vizepräsidentin zum Abschluss ihres Besuches, bei einem Rundgang durch die Bibliothek des Hauses des Deutschen Ostens. Mit rund 90.000 Bänden und 383 laufende Periodika ist sie die größte öffentliche Spezialbibliothek ihrer Art in Bayern. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Geschichte und Kultur der Deutschen des östlichen Europa (Sudetenland, Schlesien, Ostpreußen, Westpreußen und Danzig, Pommern, Siebenbürgen, Banat, Ungarn, Galizien, die Bukowina und Bessarabien.

Quelle: BdV Bayern

Schlagwörter: BdV Bayern, HDO München, Rentenerhöhung

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