19. Dezember 2025

Idee für ein Weihnachtsgeschenk, das lange hält

Das Kleingebäck meiner Oma hat mich fast mein gesamtes Leben lang begleitet. Seit meiner Kindheit standen bei Familienfeiern wie selbstverständlich ihre Vanillekipferl, Non-Plus-Ultra oder Sarah Bernhardt auf dem Tisch. Als Schülerin kam ich erstmals auf den Gedanken, mit dem Fotoapparat zu ihr zu fahren und genau zu dokumentieren, wie sie diese kleinen Leckereien eigentlich herstellt. Aber irgendwie hat es sich nie ergeben, ich habe mir nie die Zeit dafür genommen. Mittlerweile lebt meine Oma nicht mehr und selbst ihre Rezepte habe ich verpasst zu notieren.
Dabei wäre es so einfach gewesen, es hätte nicht mehr als ein Blatt Papier, einen Stift und eine Kamera gebraucht. Doch ohne konkreten Anlass war es leicht, das Vorhaben auf später zu verschieben. Später, immer später, ich hatte ja Wichtigeres zu tun. Die Erinnerung an meine verpasste Chance kam mir schlagartig wieder, als Valerie Lockwenz unseren Verband diesen Sommer kontaktierte und uns auf ein Rezept hinwies, das sie 2024 in einem Internetblog veröffentlicht hatte. Sie stellt dort die Kliutsch ihrer Großmutter vor: https://literaturundfeuilleton.wordpress.com/2024/12/14/turchen-14-zimtduft-in-der-luft.

Fotos: Valerie Lockwenz im Blog ...
Fotos: Valerie Lockwenz im Blog literaturundfeuilleton
Natürlich findet man im Netz unzählige tolle Rezepte, die man einfach nachbacken und nachkochen kann. Aber wenn man exakt den Geschmack aus der Kindheit haben will, kopiert man am besten bei jenen, die einen diesen Geschmack gelehrt haben. Durch nichts zu ersetzen ist zudem die gemeinsam verbrachte Zeit. Um es mit Valerie Lockwenz’ Worten zu sagen: „Schön, wenn Familien wieder öfter zusammenkommen, mehr zusammen backen und kochen und ihre Rezepte an die nächste Generation weitergeben.“

Mein Appell ist daher ganz klar: Warten Sie nicht auf später, sondern schaffen Sie gleich jetzt Gelegenheiten! Schreiben Sie Ihren Lieben zu Weihnachten einen Gutschein und seien Sie dabei verbindlich! Notieren Sie darauf am besten direkt schon ein Datum oder das Essen, das Sie gemeinsam zubereiten und dokumentieren wollen. Denn die Erfahrung lehrt: Je konkreter Ihre Ankündigung ist, desto wahrscheinlicher ist die spätere Umsetzung. Wer wem den Gutschein schenkt, ist übrigens egal. Die Oma der Enkelin oder umgekehrt – am Ende geht es darum, Zeit miteinander zu verbringen.

Waren Sie heuer spät dran und war dies genau das Last-Minute-Geschenk, das Sie für ein gelungenes Weihnachtsfest gebraucht haben? Dann lassen Sie es mich wissen und berichten Sie mir davon: kulturreferat[ät]siebenbuerger.de

Dagmar Seck

Schlagwörter: Geschenk, Weihnachten, Backen, Kochen

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