12. Dezember 2025

Heimat, Glaube und Tradition im digitalen Format/Weihnachtsgottesdienst aus Großalisch

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht getrieben werden können“, schrieb der deutsche Dichter und Publizist Jean Paul. Vielleicht gehören die Erinnerung an die Weihnachtsfeste und Gottesdienste aus unserer Kinderzeit zu den schönsten. Der Weihnachtsgottesdienst „Von Daheim für Daheim“ wird am Heiligabend, dem 24. Dezember, um 14.00 Uhr deutscher Zeit auf dem Siebenbuerger.de-Kanal auf YouTube gesendet.
Dreharbeiten zum Online-Weihnachtsgottesdienst in ...
Dreharbeiten zum Online-Weihnachtsgottesdienst in Großalisch, von links nach rechts: Eduard Schneider; die Dechanten Dietrich Galter, Alfred Dahinten und Hans Bruno Fröhlich; zudem Adrian Pamfilie und Pfarrer Michael Reger. Foto: Doris Schuster
Ich erinnere mich sehr gerne an die freudige Erwartung, als zu Weihnachten in Jakobsdorf im Harbachtal die Kirchenglocken erklangen, man in der kalten Winternacht Richtung Kirche ging und fröhlichen Menschen auf den Gässchen begegnete. Weiße Flocken begleiteten uns durch die klirrende Kälte, legten sich auf die frisch gefegten Bürgersteige, erneuerten die weiße Pracht über Dorf und Flur. In der Kirche erwärmte mehr die Atemluft und die Fröhlichkeit der Menschen das Innere als die gusseisernen Holzöfen. Die jahrhundertalte Liturgie und Weihnachtslieder, die zu den schönsten Liedern des kirchlichen Jahreskreises gehören, trugen ihr Übriges dazu bei, dass diese Feste unvergessen bleiben. Und spätestens, wenn ich das Lied „White Christmas“ von Bing Crosby höre, erinnere ich mich wehmütig an das unberührte Weiß über dem Dorf der Großeltern wie an ein Paradies, das heutzutage seltener zu betreten ist. Es bleiben aber unsere traditionellen Gottesdienste, die auch ein bisschen Heimat, kirchliche Tradition und Hoffnung vermitteln.

Wie aber kam es überhaupt zu diesen Weihnachtsgottesdiensten? Wie entstand ihre Liturgie? Und – brauchen wir sie heute überhaupt noch?

Das besprechen wir in diesem Weihnachtsgottesdienst mit Dr. Stefan Cosoroabă (Wien) und Dr. Hans Bruno Fröhlich (Schäßburg) in einem kleinen Podcast, der dem diesjährigen Weihnachtsgottesdienst einen Rahmen verleiht. Auch bei der Predigt wird es interessant; erstmals gibt es in einem siebenbürgischen Gottesdienst eine dreiteilige Dialogpredigt zu dem Predigtwort von Jesaja 52,7-10. Und auch dieser Gottesdienst ist grenzüberschreitend; wir begegnen darin Rainer Lehni, dem Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Heidi Mößner wird als Vorsitzende des Siebenbürgischen Kulturzentrums „Schloss Horneck“ e.V. das Evangelium im von Kerzen erleuchteten Festsaal des Schlosses beisteuern. Wir haben auch musikalische Unterstützung von Jürgen (aus Siebenbürgen) Dörr und Wolli Krafft. Mit von der Partie sind auch der Hermannstädter Dechant Dietrich Galter und der Kerzer Pfarrer Michael Reger. Den Film und Schnitt besorgen Eduard Schneider und Adrian Pamfilie.

Der Online-Gottesdienst, diesmal als Podcast, bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Weihnachtsbotschaft in die eigenen vier Wände zu bringen und die Geburt Christi zu feiern.

Der Weihnachtsgottesdienst „Von Daheim für Daheim“ wird am 24. Dezember um 14.00 Uhr deutscher Zeit gesendet. Der Gottesdienst-Videostream wird auf YouTube veröffentlicht. Auf dem PC öffnen Sie in einem Browser Ihrer Wahl (Chrome, Firefox etc.) die Adresse www.youtube.com/@siebenbuerger und wählen das entsprechende Video, das mit „Live“ markiert ist. Auf mobilen Geräten wie Handys, Tablets und internetfähigen Fernsehgeräten (Smart-TV) ist oft eine YouTube-App vorinstalliert. Unseren Kanal finden Sie hier mit einer Suche nach „Siebenbuerger.de“. Beim Einrichten der Empfangsgeräte sind Ihre Enkelkinder gerne behilflich.

Alfred Dahinten

Schlagwörter: Gottesdienst, Weihnachten, Online-Veranstaltung

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