6. Dezember 2006

Wertvolles Engagement in Dinkelsbühl

Wenn man den nächtlichen Fackelzug am Pfingstsonntag in Dinkelsbühl von der Schranne aus mitmacht, wird man immer wieder von einem besonderen Zauber erfasst: Fackeln, Trommeln, Nacht, feierliche Stille und bekannte Gesichter schaffen ein Gemeinschaftserlebnis, das tief beeindruckt. Die Gedenkstätte, das Ziel des Fackelzugs, Ort der Erinnerung und Besinnung, ist mit Kränzen reich geschmückt und festlich hergerichtet. Am 19. November 2006 ließ der Volkstrauertag an vielen Orten Deutschlands die Menschen innehalten.
In Dinkelsbühl fand zunächst ein Gottesdienst statt, wonach mehrere Vereine mit Kränzen, Blaskapelle und Fahnen, angeführt vom Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer und mehreren Stadträten, Gedenkstätten aufsuchten, um die Totenehrung vorzunehmen. Zuletzt stand man an der Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen auf der Alten Promenade, die, auch durch großzügige Spendenbereitschaft unserer Landsleute, 1967 entstanden ist. Man gedachte der Opfer von Gewalt und Krieg, Flucht und Vertreibung, der Verfolgten und Getöteten, und man trauerte um sie wie auch um verstorbene Freunde oder Fremde. Kälte hatte unsere Glieder erfasst, als der festliche Teil zu Ende ging. Einige Sachsen verabschiedeten sich anschließend herzlich. Man hatte schon wieder eine gemeinsame Aufgabe gemeinsam bewältigt.

Mehrere Mitglieder der Kreisgruppe sowie der Nachbarschaft Dinkelsbühl ließen die feierliche Stunde gemütlich ausklingen. Sie luden die stellvertretende Bundesvorsitzende Doris Hutter noch zu einem Umtrunk in die behaglich eingerichtete Siebenbürgische Stube. Da wurde man schnell warm. Ganz besonders warm ums Herz wurde es Doris Hutter, als sie einen Teil der ortsansässigen Landsleute hautnah erlebte, die Jahr für Jahr Stütze des Heimattages in Dinkelsbühl sind. Seit vielen Jahren tragen sie Verantwortung, damit die Gäste gerne kommen und zufrieden wieder abreisen können. Das ist über viele, viele Jahre nicht eben selbstverständlich. Aber es wird für die Gemeinschaft der Sachsen geleistet. Unter der Leitung von Johann Schuller und Horst Wellmann wird organisiert, geschleppt und gewacht, aufgebaut und eingeräumt, Gäste beherbergt, wird geputzt und vorbereitet. Neue Richtlinien werden geschickt umgesetzt, neue Herausforderungen gemeinsam bewältigt. Jahr für Jahr. Dafür dankte Doris Hutter den Dinkelsbühlern ganz herzlich. Sie konnte ihnen versichern, dass unsere Landsleute vor Ort hohes Ansehen genießen in den landsmannschaftlichen Gremien auf Landes- und Bundesebene. Jedem Aktiven ist bewusst, wie wertvoll das Engagement der Landsleute vor Ort ist: Gleich wo und was man aufführt bzw. veranstaltet, sie besitzen die Erfahrung und das ortsspezifische Wissen, wissen was machbar ist und was nicht. Wer wollte und könnte je auf diesen Schatz verzichten?

Ich bitte alle Landsleute, die zum Heimattag fahren, einmal kurz inne zu halten und sich zu besinnen, was die Dinkelsbühler Siebenbürger Sachsen regelmäßig für unseren Heimattag leisten. Und wenn wir an der Gedenkstätte stehen und die schönen Blumen bewundern, oder wenn wir eine Schale zur Gedenkstätte setzen, weil wir gerade ein HOG-Treffen hatten, dann sollten wir daran denken, dass jemand die Blumen gießt, Scherben oder Abfall wegträgt und die Stätte putzt und pflegt – es sind Landsleute in Dinkelsbühl. Danke!

Doris Hutter

Schlagwörter: Dinkelsbühl

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