26. Mai 2007

Modernster Standard im Altenheim Drabenderhöhe

Am 5. Mai beging das Altenheim Siebenbürgen Drabenderhöhe den alljährlichen „Tag der offenen Tür“. Der Trägerverein Adele Zay hatte zusammen mit der Leitung des Altenheims eingeladen, an diesem Tag auch die Fertigstellung und Eröffnung eines neuen Bauabschnittes in dem seit 1966 bestehenden Altenheim zu feiern.
Die neun im Grünen errichteten Bungalows hatten mittlerweile in jeder Hinsicht ausgedient. Zwar liegen sie idyllisch und boten durch vier Jahrzehnte hindurch mancher Heimbewohnerin Gelegenheit, vor der Haustür Blumen zu pflanzen und sogar ein kleines Kräutergärtchen zu pflegen, doch bei der gegenwärtigen Struktur der Belegung konnten sie den Anforderungen nicht mehr entsprechen. Die Wege zu und von den Therapieräumen, Pflegeräumen, den Schwesternzimmern, dem Friseurladen und Speiseraum wurden den meisten in den Bungalows untergebrachten Heimbewohner/Innen zu lang. Insbesondere im Winter und für das Pflegepersonal hatte sich die Lage der Bungalows als unhaltbar erwiesen.

Einweihung des neuen Altars in Drabenderhöhe, von links: Kurt Franchy, Tischlermeister Johann Göttfert, Gerhard Thomke und Hans W. Klein. Fotos: Christian Melzer
Einweihung des neuen Altars in Drabenderhöhe, von links: Kurt Franchy, Tischlermeister Johann Göttfert, Gerhard Thomke und Hans W. Klein. Fotos: Christian Melzer

Der Vorstand des Trägervereins stand vor der Entscheidung, die Belegungszahl von 128 auf 110, und in der Folge die Zahl der Mitarbeiterinnen zu reduzieren, oder auf den letzten, 1997 erstellten Bauabschnitt ein zweites Geschoss aufzusetzen. Weil das Altenheim Siebenbürgen Drabenderhöhe sowohl von Siebenbürger Sachsen als auch von Bundesdeutschen als eine vorzüglich geführte Einrichtung geschätzt wird und immer gut belegt ist, konnte sich der Trägerverein für die Aufstockung entscheiden. Den Auftrag erhielt der aus Schäßburg stammende Architekt Franz Szilagyi, die Bauaufsicht führte Ing. Guido Buschmeier-Becher. Bei einer Kreditaufnahme von 800 000 Euro und einem Gesamtaufwand von rund 1 200 000 Euro war es in einem Zeitabschnitt von sechs Monaten gelungen, ein vollständiges Geschoss, einen großzügigen Treppenaufgang und einen neuen Aufzug (für Betten bzw. 12 Personen) zu errichten. Es entstanden ein Appartement mit zwei Einbettzimmern, 14 Einzelzimmer und ein Doppelzimmer. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes, behindertengerechtes Bad, ist mit Übertragungs- und Rufanlage und Mobiliar ausgestattet. Das Stationszimmer erlaubt Einsicht in den großzügigen Aufenthaltsraum zwischen zwei Fluren.

Zugleich mit der Inbetriebnahme des neuen Bauabschnittes wurde auch einer der beiden Flure „Station Karl und Ilse Eisenburger“ benannt. Im Aufenthaltsraum und der „Station Eisenburger“ wurden die von dem Stifter Karl Eisenburger dem Heim geschenkten 36 Originale seiner Gemälde aufgehängt. Die Benennung der Station erfolgte als Zeichen des Dankes an das Ehepaar Karl und Ilse Eisenburger, das eine Stiftung zur Betreuung von Demenzkranken zu Gunsten des Adele Zay Vereins ins Leben gerufen hatte.

Das Ehepaar Rita und Hans Hill sowie PDL Gerline Ruland bei der Enthüllung der Tafel.
Das Ehepaar Rita und Hans Hill sowie PDL Gerline Ruland bei der Enthüllung der Tafel.
Der Vorsitzende des Trägervereins, Pfr. i. R. Kurt Franchy, begrüßte nach dem Festgottesdienst im Beisein von rund einhundert Besuchern den leitenden Architekten F. Szilagyi, Ingenieur Guido Buschmeier und insbesondere die Nichte des Stifters, Frau Rita Hill, die zusammen mit ihrem Ehegatten Rechtsanwalt Hans Hill, Präsident i. R. des Sozialgerichtshofs aus Landshut, zur Eröffnung der Station nach Drabenderhöhe gekommen waren. Nach der Vorstellung der neuen Einrichtung, der Räume und der Gemälde hatten die Besucher den Tag über Gelegenheit, alle Räume zu besichtigen.

Der Tag hatte um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst begonnen. Dank einer Hinterlassenschaft hatte das Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen noch vor einigen Jahren beschlossen, einen Altar für die Kapelle des Altenheims in Drabenderhöhe zu stiften. Dieser war zum „Tag der offenen Tür“ in der Tischlerwerkstatt des Meisters Johann Göttfert, kunstvoll mit Intarsien versehen, angefertigt worden. Pfarrer i. R. Gerhard Thomke weihte den Altar ein und feierte mit mehr als 200 Gemeindegliedern Gottesdienst. Der Honteruschor unter der Leitung von Regine Melzer brachte zwei Musikstücke zu Gehör. An der Orgel spielte Christian Orben. Am Ende des Gottesdienstes wurden die Heimbewohner, die Gäste und alle, die zum Programm des Tages beigetragen haben, von dem Heimleiter, Pfr. a. D. Hans Wolfgang Klein, herzlich begrüßt. Indessen hatte im „Robert Gassner Hof“ die Siebenbürgische Trachtenkapelle unter der Leitung von Michael Hartig bei strahlendem Sonnenschein Aufstellung genommen. Ihr Ständchen beschloss sie mit dem Siebenbürgenlied. Zur Freude aller Anwesenden gab der Adele-Zay-Kindergarten unter der Leitung von Hanni Widmann, und dann die Volkstanzgruppe unter der Leitung von Christa Brandsch-Böhm eine fröhliche Darbietung.

Den ganzen Tag über konnte der „Turm der Erinnerung“ besichtigt werden. Die Besucher bewunderten die ausgestellten Exponate und freuten sich über die gute Aussicht, die bis zum Siebengebirge reicht. Für das leibliche Wohl hatte die Küche des Altenheims gesorgt. Es gab die traditionellen Mici, Bratwürste, Baumstriezel, von Siebenbürger Sachsen aus Siegen vor den Augen der Besucher gebacken, sowie Kaffee und Cremeschnitten. Der Höhepunkt für die Heimbewohner war wohl die Musik, wie immer spielte das Ehepaar Brenner zum Tanz auf. Um 17 Uhr wurde der „Tag der offenen Tür“ beschlossen. Ein Dank für das gute Gelingen des Festes gebührt allen Mitarbeitern im Altenheim, den Organisatoren und den zahlreichen freiwilligen Helfern.

Kurt Franchy

Schlagwörter: Altenheime, Drabenderhöhe

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