7. November 2007

Landsleute in Kanada: Deutscher Pionier-Tag 2007

Dank der Initiative des Deutsch-Kanadischen Kongresses und des Abgeordneten für Kitchener, Wayne Wetlaufer, wurde im Jahre 1999 dem Parlament von Ontario ein Plan für den „Deutschen Pionier-Tag“ vorgelegt und verabschiedet. Mit Bezug auf dieses kulturelle Erbe wurde der Tag nach dem Erntedankfest zum alljährlichen Gedenktag erklärt.
Der Pionier-Tag ist eine Gelegenheit, die Freundschaft zwischen Deutschland und Kanada zu festigen. Der Deutsche Pionier-Tag 2007 wurde am 9. Oktober unter Teilnahme von Hunderten von Gästen in der Rotunda des Rathauses in Kitchener festlich gefeiert. Die organisatorische Leitung hatte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Klubs, Gerhard Griebenow. Ab Mittag waren Ausstellungen, Filme sowie Stickereinen und siebenbürgische Keramik vom Frauenverein des Transylvania-Klubs zu sehen.

Am Nachmittag spielte die Transylvania-Blaskapelle in siebenbürgischer Tracht unter Leitung von Jeremy Frim und erhielt viel Applaus. Gerhard Griebenow brachte in seiner Begrüßungsansprache seine Freude über die vielen Besucher zum Ausdruck. Das geistliche Wort sprach Pfarrer Roger Winger. Danach erklangen die Nationalhymnen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands. Mit dem Kinderchor der Deutschen Sprachschule Concordia unter Leitung von Angelika Werner, welch ein lieblicher Klang der Kinderstimmen wurde das offizielle Programm eröffnet.

Unter den Ehrengästen befanden sich der deutsche Generalkonsul Holger Raasch, Dr. Karl Schmidt vom Österreichischen Konsulat, Ken Seiling als Vertreter der Region Waterloo, Carl Zehr, Bürgermeister der Stadt Kitchener, Dr. Ulrich Frisse, Präsident des Deutsch-Kanadischen Kongresses Ontario, die allesamt Grußworte sprachen. Vorgestellt wurde auch Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada, John Werner. Zugegen waren u. a. auch Präsidenten der Deutschen Klubs, darunter Alfred Löwrick vom Transylvania Klub, Mark Kreller, Präsident Oktoberfest Inc. 14 Grußbotschaften hochstehender Persönlichkeiten bezeugen Anerkennung für die harte Arbeit, die die Deutschen in Kanada seit ihrer Ankunft vor 343 Jahren geleistet haben. Der Transylvania-Chor unter Leitung von Andrea Emrich und der St. Mary’s-Kirchenchor unter der Leitung von Dr. Waldemar Scholtes brachten erstklassige Darbietungen. Besondere Ehre wurde in diesem Jahr den vier deutschen Kirchen zuteil, der katholischen St. Mary’s-Kirche, die ihr 150. Jubiläum feierte, der katholischen St. Boniface-Kirche (160. Jubiläum) sowie den ev.-luth. Kirchen Historic St. Paul’s und St. John’s, die beide ihr 170. Gründungsjahr feierten. Alle vier Kirchen haben der deutschen Gemeinde in Kitchener-Waterloo vorzüglich gedient, erklärte Prof. Dr. Kenneth McLaughlin. Ferner geehrt wurden die Concordia-Chöre Kitchener. Ähnlich wie die Kirchengemeinden den Einwanderer und Siedler durch geistige Unterstützung geholfen haben, sich hier heimisch zu fühlen, haben auch Musik und Chorgesang geholfen, das Heimweh zu überbrücken, sich in Gesang und Freundschaft zusammen zu schließen. Der 1873 in Kitchener (damals Berlin) gegründete Concordia-Männerchor war maßgeblich beteiligt an der Organisation von Sängerfesten. Für 135-jährige Verdienste um die Pflege und Erhaltung des deutschen Liedgutes und Sangeskultur erhielten die Concordia-Chöre von Herrn Griebenow eine Ehrenplakette des deutschen Pionier-Tags. Auch heute sind der Männer-, der Gemischte und der Kinderchor sehr aktiv und erfreuen mit ihren Gesang lokal und international. Die Concordia-Chöre unter der Leitung von Dr. Alfred Kunz brachten anschließend ein vielfältiges Programm, das mit reichem Beifall belohnt wurde. Im Anschluss an die hervorragende Veranstaltung fanden Zusammenkünfte in einigen der Klubs statt. Der Transylvania-Klub bot in seinen gemütlichen Räumlichkeiten ein Festessen für viele Teilnehmer und Ehrengäste.

Oktoberfest-Parade

Der 8. Oktober war ein wunderschöner Herbsttag. 60 Trachtenträger vertraten auch heuer beim zweitgrößten Oktoberfest der Welt in Kitchener-Waterloo den Transylvania-Klub. Die 5 Kilometer lange Strecke der Parade säumten Tausende von Zuschauer. Als die Gruppe an der Tribüne mit den Ehrengästen vorübermarschierte, hörten wir den Ansager: „Hier kommen die Siebenbürger Sachsen, die zweifellos die schönsten und originellsten Trachten in der Parade haben. Zudem sind es ausgezeichnete Tänzer“ - was die Jugend gleich mit einem Tanz bestätigte. Der Hauptwagen, der ein deutsches Straßencafé zum Thema hatte, trug die fünf Prinzessinnen der deutschen Klubs, unter anderem unsere „Miss Transylvania 2007“ Kristine Brown. Weitere Bilder und Berichte finden sich im Internet unter www.transylvaniaclub.com.

Käthe Paulini

Schlagwörter: Kanada, Siebenbürger Sachsen weltweit

Bewerten:

1 Bewertung: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.