14. April 2003

Landsmannschaft attraktiver gemacht

Der Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg, Alfred Mrass, wurde für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement mit der Bundesverndienstmedaille gewürdigt. Der von Bundespräsident Johannes Rau verliehene Orden wurde dem Siebenbürger am 20. März von Landrat Dr. Rainer Haas im Großsachsenheimer Rathaus überreicht.
Bei der Begrüßung stellte Bürgermeister Andreas Stein grundsätzlich die enge Verbindung von Sachsenheim mit seinen Siebenbürger Sachsen heraus und würdigte sie als einen geschätzten und geachteten Teil der Bevölkerung, auf den man stolz sei.
Landrat Dr. Rainer Haas (rechts) überreichte am 20. März im Rathaus von Großsachsenheim die Bundesverdienstmedaille an Alfred Mrass. Foto: A. Drossel, Ludwigsburger Kreiszeitung.
Landrat Dr. Rainer Haas (rechts) überreichte am 20. März im Rathaus von Großsachsenheim die Bundesverdienstmedaille an Alfred Mrass. Foto: A. Drossel, Ludwigsburger Kreiszeitung.

Bei der Überreichung der Bundesverdienstordens skizzierte der Landrat die Geschichte der Siebenbürger Sachsen und stellte fest, dass Mrass und seine Familie in Sachsenheim sehr schnell Tritt gefasst haben und sich mit ganzer Kraft auch für das gemeindliche Leben der neuen Heimatstadt eingebracht haben, berichtet die Bietigheimer Zeitung. Ehrenamtlich habe sich der Diplom-Physiker und Gymnasiallehrer zunächst als Pressereferent der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen betätigt (1989-1995), Seminare organisiert und Referenten aus der alten Heimat für die „Stuttgarter Vortragsreihe“ geholt, um die Bindung nicht abreißen zu lassen. Im zusammenwachsenden Europa schlagen Menschen wie Mrass Brücken zwischen Ost und West, betonte der Landrat.

„Sie haben sich mit Phantasie und Engagement immer bemüht, die Attraktivität Ihrer Landsmannschaft weiter zu verbessern, dadurch weitere Mitglieder zu gewinnen und damit den Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen zu stärken.“ Von 1995 bis 1998 hat sich Mrass als stellvertretender und seit 1998 als Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg mit ganzer Kraft als Organisator verschiedener Großprojekte hervorgetan, zum Beispiel der Ausstellung „50 Jahre Deportation der Südostdeutschen in die Sowjetunion“ im Stuttgarter Rathaus, der Gestaltung des Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl und der 50-Jahr-Feier der Landesgruppe Baden-Württemberg in Ludwigsburg.

Mrass zeichnet zudem als Mitautor des Buches über die “Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg“. Für die Eingliederung seiner Landsleute – und für deren gerechte Behandlung – auch in Bezug auf die Rente hat sich Mrass politisch stark gemacht. „Dank Ihrer engagierten Leitung hat sich die Landesgruppe erfolgreich für die gute Integration der Siebenbürger in die neue Heimat eingesetzt und für die Pflege des besonderen Kulturguts. Sie haben sich aber auch für die notleidenden Menschen in Ihrer alten Heimat gekümmert“, stellte Haas weiter fest. Für sein bürgerschaftliches Engagement war Mrass in Siebenbürgen mit der Medaille „Verdienter Gymnasiallehrer“ ausgezeichnet worden. Die siebenbürgische Landsmannschaft würdigte ihn mit dem „Silbernen Ehrenwappen“.

Der Geehrte bedankte sich für die Bundesverdienstmedaille, aber auch bei Bürgermeister Stein, der Stadt Sachsenheim und nicht zuletzt bei seinen drei Kindern. Richard Löw, Ehrenvorsitzender und langjähriger Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, gratulierte und dankte Mrass seitens des Bundesvorsitzenden Volker Dürr. Die Ehrung bestätige Mrass in der „Pole Position“ und verpflichte ihn, weiterhin in führender Stellung und in bewährter Weise für unsere Landsmannschaft tätig zu sein.

Bei der Ehrung waren ferner der Präsident des Landesgewerbeamtes, Dr. Friedrich Bullinger, die stellvertretenden Landesvorsitzenden Christa Andree, Michael Konnerth und Siegfried Habicher, die Vorsitzende der Kreisgruppe Sachsenheim, Maria Henning, Vertreter aller Fraktionen aus dem Gemeinderat Sachsenheim und Frau Wulf seitens des BdV-Landesverbandes Baden-Württemberg zugegen. Mrass wurde am 3. März 1945 in Agnetheln geboren. Vielen Siebenbürgern ist er als Physiklehrer an der Brukenthalschule (1973-1986) und Vorsitzender des Männerchores in Hermannstadt bekannt. In Deutschland hat er sich „Unermüdlich für ein gutes Bild der Siebenbürger Sachsen verdient gemacht“, wie die Ludwigsburger Kreiszeitung titelte. So setzte er sich erst kürzlich dafür ein, dass die Siebenbürger Sachsen im neuen Haus der Geschichte Baden-Württembergs angemessen vertreten sind (diese Zeitung berichtete).

Siegbert Bruss


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 6 vom 15. März 2003, Seite 3)

Schlagwörter: Brukenthalschule, Auszeichnung, Mrass

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