Leserecho: Fakten gegen Siebenbürger geschaffen

Reaktion auf den Leserbrief Das Siebenbürgische Museum in Gundelsheim wird es nicht mehr geben des Ministerialrats Dr. Jürgen Martens vom Ressort der Bundesbeauftragten für Angelegenheiten der Kultur und der Medien (BKM).

Im Folgenden ein paar Gedanken eines Landsmannes Jahrgang 1939, der seit 1971 in der Bundesrepublik lebt. Bekanntlich erleben wir seit 1998 einen Paradigmenwechsel in der Vertriebenenpolitik. Ich erinnere nur an die unselige Aussage von Lafontaine (SPD) von der "Deutschtümelei". Die Folgen dieser Politik sind spürbar und auch in den Aussagen von Dr. Martens unübersehbar.

Das Museum erhält Geld von staatlichen Stellen und wenn diese knausern, heißt es abwägen: Sind die Bedingungen, unter denen man diese Gelder "haben" will, noch erträglich, sollte man darüber verhandeln. Wenn nicht, sind alternative Finanzierungen möglich? Oder soll alles den Bach runtergehen?

Leider meint Dr. Martens Synergieeffekte beim Standort Ulm zu entdecken, was aus seiner Sicht eher mit Einsparungen zu tun hat. Nur übersieht er dabei, dass es zwischen Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen Unterschiede gibt, die schon allein mit den unterschiedlichen Siedlungsgebieten, Siedlungszeiten u. a. zusammenhängen. Als Außenstehender kenne ich die Details der Probleme beider Landsmannschaften zu wenig, um dazu etwas zu sagen, aber vielleicht sind diese überbrückbar. Wenn nicht, muss man schon schwarz sehen. Denn über eines sollte man sich keiner Illusion hingeben: Dr. Martens lässt keine Zweifel offen, wie seitens des BKM verfahren wird. Mit der Rücknahme der Finanzierungszusage für Ulm vom Mai 2002 sind ja schon Fakten geschaffen worden.

Was ist also noch zu retten? - Wir sollten unsere Fähigkeiten einsetzen, die wir durch unsere 850-jährige Siedlung in "Transsylvanien" erworben haben, Gefahr erkennen und bannen und das Beste für die Mitglieder der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen aushandeln für den Weiterbestand des Museums. Und mit "aushandeln" meine ich, was noch aushandelbar ist! Die Alternative ist wahrscheinlich so, dass ich sie lieber nicht ausspreche!

Peter Sturm, Hessdorf

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