15. Januar 2005

Bundespräsident Köhler signiert Siebenbürgische Zeitung

"Der Präsident kehrt heim", "Menschenmenge bereitet dem 'Heimkehrer' herzlichen Empfang" und ähnlich titelten die Zeitungen ihre Reportagen und Berichte über den dreitägigen, offiziellen Antrittsbesuch von Bundespräsident Horst Köhler in Baden-Württemberg. Dem Siebenbürger Sachse Erich Simonis gelang es, ein Autogramm des Staatsoberhauptes auf die Siebenbürgische Zeitung zu ergattern.
Die Köhlers lebten und wirkten von 1961 bis 1970 in Herrenberg und Mönchberg, einem Dorf am Schönbuchrand (administrativ zu Herrenberg gehörend). Der Volkswirt Horst Köhler lernte seine Frau Eva, Lehrerin an der damaligen Pestalozzi-Schule, hier kennen. Er war damals als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Tübingen tätig. In den 60er Jahren bauten sie dann auch „ihr eigenes Häusle“ in Mönchberg, und Horst Köhler wurde aktives Mitglied im Männergesangverein. So liegt hier der Grundstein seines privaten und beruflichen Lebens.

Ein reiches, vielfältiges Programm bewältigte das Gästepaar schon am Ankunftstag, dem 29. November: Empfang durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel am Flughafen Stuttgart, Fahrt zum Staatsministerium und Begrüßung der Landesregierung. Im Haus der Geschichte dann die große Überraschung. Der Männergesangverein Mönchberg machte seinem ehemaligen Sänger ein kleines Ständchen. Der gerührte Bundespräsident erkannte seine alten Sängerkameraden, umarmte einige und sang beim Lied „Wir wandern heut ins Schwabenland“ als zweiter Tenor mit. Dann kurz zum Landtag, dann nach Ditzingen zum High-Tech-Betrieb „Trumpf“ und per Hubschrauber nach Mannheim zur Pop-Akademie. Beim Empfang im dortigen Nationaltheater fasste Köhler die Eindrücke des Tages zusammen: „Hier fühlen wir uns zu Hause“ und „Den Zusammenhalt und das Miteinander, die wir heute bei unserem Besuch erlebt haben, braucht Deutschland.“



Autogramm des Bundespräsidenten.
Autogramm des Bundespräsidenten.
Nach privaten Terminen am Dienstag in Ludwigsburg, wo der Bundespräsident Schule und Gymnasium besuchte, und einer Rede an der Universität Tübingen am Mittwochvormittag, auf Einladung der „Stiftung Weltethos“, kam Köhler mit Gattin am Nachmittag wieder nach Herrenberg. Von einer großen Menschenmenge wurde die Wagenkolonne begrüßt und bejubelt, und als die hohen Gäste aus dem gepanzerten „Audi 8" mit Kennzeichen „0-1“ stiegen, galt der erste Besuch dem „Weltladen“, der vom Verein „Partnerschaft Dritte Welt“ betrieben wird. Köhler war Mitbegründer dieses Vereins. Auf dem Weg zum Herrenberger Rathaus schüttelten der freundlich, lächelnde und sympatische Bundespräsident und seine Gattin immer wieder die Hände vieler Anwesenden, gaben Autogramme (vor dem Rathaus hatte auch ich Gelegenheit, Horst Köhler die Siebenbürgische Zeitung zu geben, und gerne gab er mir ein Autogramm) und jeder hatte den Eindruck, dass die Widmung, die er dem Vorsitzenden des Männergesangvereins Mönchberg in sein Köhler-Buch geschrieben hatte: „Ich bleibe einer von Euch“, keine leeren Worte sind und dass er auch sein Versprechen „Ich komme nochmal wieder nach Mönchberg“ halten wird.

Erich Simonis


Ist die Mutter des Bundespräsidenten eine Siebenbürgerin?

Der Gäubote berichtete am 4. Dezember 2004, dass es dem Nufringer Erich Simonis gelungen sei, ein Autogramm vom deutschen Staatsoberhaupt zu „ergattern“. Auf der Treppe vor dem Rathaus in Herrenberg sprach Simonis die Gattin des Bundespräsidenten an und sagte ihr, dass er die Signatur ihres Gatten auf eine Ausgabe der Siebenbürgischen Zeitung wünsche. In einem kurzen Gespräch mit Frau Köhler erwähnte der 74-Jährige, dass die Siebenbürger Sachsen bis 1940, als die Eltern des Bundespräsidenten aus Bessarabien umgesiedelt wurden, deren Landsleute gewesen seien, was Frau Köhler bejahte. Der Name unserer Zeitung klang ihr nicht fremd.

Dem Buch von Horst Köhler "Offen will ich sein – und notfalls unbequem. Ein Gespräch mit Hugo Müller-Vog", ISBN 3-455-09477-5, Seite 45, ist übrigens zu entnehmen, dass die Mutter des Bundespräsidenten aus Kronstadt stammt.

Link auf Artikel zu ähnlichen Themen:

Die Herkunft des neuen Bundespräsidenten Horst Köhler

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 1 vom 20. Januar 2005, Seite 13)
Horst Köhler: "Offen will ich
Hugo Müller-Vogg
Horst Köhler: "Offen will ich sein - und notfalls unbequem"

Hoffmann und Campe
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