23. Mai 2011

Delegation der HOG Bistritz-Nösen ­besucht Partner in Bistritz

Der enge Kontakt zu unseren Partnern vor Ort, in Bistritz, ist der Leitung der HOG Bistritz-Nösen ein dauerndes Anliegen. Auf Beschluss des Vorstandes bei seiner Sitzung im März in Augsburg unternahm eine Delegation, bestehend aus Michael Anders-Kraus (Wien), Dr. Hans-Georg Franchy (Drabenderhöhe) und Horst Göbbel (Nürnberg), aus Anlass des 9. Ostermarktes des Bistritzer Forums eine fünftägige Reise nach Bistritz.
Zunächst hatten wir Gelegenheit, an einer Bauausschusssitzung teilzunehmen und uns auch von dem Fortgang der Arbeiten an und in dem Kirchturm der ev. Stadtpfarrkirche zu überzeugen. Es wird emsig an der Trägerkonstruktion für den Aufzug und an der Montage der neuen, aus verzinktem Material bestehenden Wendeltreppe gearbeitet. Steinarbeiten an der Galerie konnten wegen der bis vor kurzem winterlichen Temperaturen nicht ausgeführt werden. Die Arbeiten sind im Zeitplan und werden aller Voraussicht nach im Spätsommer soweit beendet sein, dass die ersten Besucher die schöne Stadt Bistritz im Herbst von der Galerie aus besichtigen können. Ernüchternd war die Erkenntnis, dass die durch EU-Mittel finanzierte Gesamtrenovierung der Kirche nicht realisierbar ist. Somit bleibt als Geldgeber die Stadtverwaltung mit dem sehr engagierten Bürgermeister Crețu unsere letzte Hoffnung. Auch für 2011 stellt die Stadtverwaltung ca. 500000 Euro für die Arbeiten am Turm zur Verfügung. Von unserer HOG soll mit Unterstützung der oberösterreichschen Regierung das Dach der Sakristei und, soweit die Mittel reichen, auch der Putz und ein Kirchenfenster der Sakristei renoviert werden. Hierfür benötigen wir noch dringend Spenden. Elf der wertvollsten Kirchenbänke (Gestühl), zum Teil vorreformatorischer Herkunft, wurden zur Restaurierung aus der Kirche verbracht bzw. sollen noch verbracht werden. Die weiteren Bänke aus dem Mittelschiff werden, soweit Abnehmer gefunden werden, auch an orthodoxe Gemeinden abgegeben.
Die Trägerkonstruktion des Aufzugs im Kirchturm. ...
Die Trägerkonstruktion des Aufzugs im Kirchturm.
In einem Arbeitsgespräch mit Vertretern des Presbyteriums und der Gemeindevertretung wurde neben anderen wichtigen Themen auch das am Bartholomäustag, dem 24. August 2013, anstehende 450-jährige Kirchweihfest angesprochen. Dies soll angemessen gefeiert werden.

Die Friedhofskapelle soll unbedingt renoviert werden. Kuratorin Kathi Borșoș spendete hierfür spontan 2000 Euro. Zudem wurde eine elektronische Erfassung der Friedhofsverwaltungsunterlagen angeregt. Die Software für dieses Projekt wurde bisher insbesondere durch unseren langjährigen großzügigen Förderer Michael Weihrauch vorbereitet. Eine weitere Anregung betrifft den Bau eines neuen multifunktionalen Gemeindezentrums zur Festigung und Belebung des evangelischen Gemeindelebens in Bistritz (wie etwa in Neppendorf oder Mediasch). Dies könnte auf dem Gelände der beiden zusammenzulegenden Gärten des Pfarrhauses und des benachbarten, der Kirchengemeinde gehörenden Hauses dienen. Auch dieses Projekt wurde von den Vertretern des Presbyteriums und der Gemeindevertretung als sinnvoll angesehen.

Am Samstag vor Palmsonntag waren wir Gäste des 9. Bistritzer Ostermarktes. Neben Verkaufsständen mit österlichen Waren gab es nach einer eindrucksvollen dreisprachigen Andacht und den Grußworten namhafter Politiker ein reichhaltiges Kulturprogramm auf der Bühne in der Holzgasse. Volkstanzgruppen aus Sächsisch Regen, Neumarkt, Schäßburg und Bistritz erfreuten die Zuschauer mit sächsischen, rumänischen und ungarischen Volkstänzen und Musik.
Die Arbeiten an der evangelischen Kirche ...
Die Arbeiten an der evangelischen Kirche schreiten voran.
Sehr gute Gespräche wurden auch mit dem Vorstand des Deutschen Forums geführt. Insbesondere die Finanzierung der kulturellen Tätigkeiten wurde erörtert, nachdem die bisherige Unterstützung aus Österreich demnächst ausbleiben wird.

Ein beeindruckendes Erlebnis war ein spontaner Besuch in Auen (Kuschma). Hier gibt es noch eine evangelische Gemeinde. Sehr freundlich wurden wir dabei im Hause des Kurators Martin Bachmann empfangen. Wir hatten auch Gelegenheit, die auf 960 Höhenmeter gelegenen Quellen, deren Trinkwasser nun schon seit genau hundert Jahren den Durst der Bistritzer löscht, zu besichtigen. Bauingenieur Oskar Kelp leitete ab 1908 die Erfassung der Quellen, den Bau der Wasserleitung bis Bistritz. Bis heute sind die alten Einrichtungen noch funktionsfähig. Durch ein Wunder wurden die 1944 gelegten Sprengsätze nicht gezündet.

Pfarrer Johann Dieter Krauss, Kuratorin Borșoș und Gemeindevertreterin Maria Sigarteu sind der HOG Bistritz-Nösen als Mitglieder beigetreten. Das freut uns besonders, da damit die Kontakte und Beziehungen zwischen der Kirchengemeinde und HOG deutlich verbessert wer­den. Es ist ein Zeichen, dass wir als Partner akzeptiert werden und eine enge Zusammenarbeit erwünscht ist. Fazit: Unser Besuch in Bistritz ist als Erfolg zu werten.

Dr. Hans Georg Franchy/Horst Göbbel

Schlagwörter: Bistritz, HOG, Politik, Kirchenrenovierung

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