23. November 2012

Schulgebäude in Reußmarkt renoviert

Das Schulgebäude wurde 1862, vor 150 Jahren, in Reußmarkt erbaut, nachdem die Zahl der Kinder stark angestiegen war. Bis zum Schulbau wurden die Kinder in dem alten Kanzleigebäude unterrichtet. An der Stelle der heutigen Schule stand davor ein Wirtshaus, das von den Marktbesuchern gut frequentiert wurde.
Im Hof befand sich ein großer Schuppen, dessen Fundamente noch heute zu sehen sind. Hier konnten die Marktbesucher, die aus den umliegenden Dörfern kamen, ihre Waren und das Vieh während der Nacht und der Regenzeit unterbringen.

Das einstöckige Schulgebäude hat eine 34 m breite Vorderfront mit einem gewölbten Tor, wie es in Reußmarkt üblich war. Im Parterre befanden sich mehrere Klassenzimmer, die auch einen Vorraum hatten mit Kleiderhaken für die Bekleidung der Schüler. Ein breites Treppenhaus führte zum ersten Stock, wo sich ein 110 m² großer Schulsaal befand mit einer großen Flügeltüre, die sich nach außen öffnete zu einem Balkon mit Sicht auf den Marktplatz und die Kirche. Der Schulsaal diente als Veranstaltungsort und auch als Klassenzimmer für die Schulabgänger (sieben Klassen). Auf beiden Seiten des Saals sind zwei große Klassenzimmer. Um zu den an der Hofseite gelegenen Klassenzimmern zu gelangen, muss man einen holzverschalten Gang benutzen. Das ist heute noch so.
Die Reußmarkter Schule wurde renoviert. Foto: ...
Die Reußmarkter Schule wurde renoviert. Foto: Martin Roth
Vor dem Zweiten Weltkrieg waren auch zwei Lehrerwohnungen, eine Schulbibliothek, ein Lehrerzimmer und ein Arbeitszimmer für Handarbeiten vorhanden. In den 40er Jahren wurde ein neues Schulgebäude im Schulhof angebaut, das aber Rohbau blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Schule dann nationalisiert wurde. Erst 2008 wurde die Schule der Evangelischen Kirche restituiert dank Pfarrer Wilhelm Meitert, der sich dafür eingesetzt hat, dass die Kirche ihre nationalisierten Gebäude wieder zurückerhält. Bei der Übernahme waren neben Pfarrer Wilhelm Meitert Kurator Michael Fleischer, Kirchenvater Adolf Hütter und Andreas Schmidt vor Ort, die feststellten, dass das Schulgebäude dringend renoviert werden musste. Auch der Vorstand der HOG Reußmarkt war damit einverstanden, denn das letzte Eigentum der Kirche sollte nicht verfallen.

Es fehlten viele Dachziegel. Durch den Regen waren Latten abgefault. In einigen Klassenräumen waren die Decken heruntergefallen. Kurator Michael Fleischer übernahm die Aufsicht und Koordinierung. Das Dach wurde mit neuen Ziegeln gedeckt, einige Balken sowie alle Dachlatten erneuert. 50 neue Fenster (zum Preis von 50000 Lei) wurden eingesetzt, der Putz der Fassade wurde abgeschlagen und frisch verputzt. Das gesamte Schulgebäude wurde frisch gestrichen. Die Gesamtkosten für die Renovierung beliefen sich auf über 40000 Euro.

Am 12. September 2012, dem 80. Geburtstag von Michael Fleischer, konnte ich das oben abgedruckte Foto von der neu renovierten Schule machen. Anschließend gingen wir auf den Pfarrhof, wo gefeiert wurde. Auch Pfarrer Meitert war dabei und lobte Herrn Fleischer als zuverlässigen und guten Organisator in seiner 15-jährigen Tätigkeit als Kirchenkurator. Die HOG Reußmarkt mit ihrem Vorsitzenden Simon Schenker versäumte es nicht, dem 80-jährigen Kirchenkurator alles Gute, Gesundheit und viel Kraft für die Zukunft zu wünschen.

Martin Roth

Schlagwörter: Reußmarkt, Renovierung

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