24. September 2013

Bewegendes Heimattreffen 2013 in Rode

Rode rief – und bei schönstem Sommerwetter folgten am 10. und 11. August rund 200 Gäste aus Deutschland, Österreich und aus den USA der HOG-Einladung zu unserem diesjährigen Heimattreffen in Rode.
Es hat sich bewährt, dass wir seit der Außenrenovierung unserer Heimatkirche und der Einweihung unseres Hauses der Begegnung inzwischen alle zwei Jahre – und zwar im Wechsel zu unseren regulären Roder Treffen in Deutschland bzw. Österreich – ein Heimattreffen in Rode veranstalten. So können wir gemeinsam das dort Geschaffene sinnvoll nutzen und mit Leben erfüllen. Schon eine Woche vor dem Heimattreffen startete eine Busreise, die von Ilse und Hans Karl Bell, unserem HOG-Vorsitzenden, sehr professionell organisiert war. Nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ führte für diese Reisegruppe der Weg nach Rode diesmal über den Norden Rumäniens. Nach Zwischenstationen in Pressburg (Bratislava) und Debrezen erreichten wir Nordrumänien. In der Maramuresch war vor allem die schöne Landschaft und die örtliche Kultur bemerkenswert, z.B. die kunstvoll geschnitzten Holztore und die Holzkirchen bei Bogdan Voda, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Sehr beeindruckt haben uns die Moldauklöster Moldovița und Voroneț mit ihren gut erhaltenen Wandmalereien und exzellenten Fresken. Während eines kurzen Aufenthalts in Bistritz haben wir die neu renovierte Kirche besucht, die mit ihrem gotischen Baustil ein markantes Beispiel abendländischer Kulturleistung in Siebenbürgen darstellt. Unterwegs stand noch die Besichtigung einer romanischen Kirche bei Mönchsdorf (Herina) aus dem 13. Jahrhundert auf dem Programm, ehe wir den bekannten Bade- und Kurort Sovata erreichten.

Dann war der Höhepunkt unserer Reise erreicht: unser Heimattreffen in Rode, das sich über zwei Tage erstreckte, Samstag und Sonntag – zwei Tage, die viele Emotionen und Wiedersehensfreude in uns allen weckten. Unser Treffen stand unter dem Motto „600 Jahre Rode“, basierend auf der ersten urkundlichen Erwähnung der Ortschaft Rode in einem Dokument aus dem Jahre 1412. Der Samstag begann mit einem Gottesdienst in unserer Roder Kirche. Außer der Busgruppe waren alle Gäste individuell angereist. In der Kirche begrüßte unser HOG-Vorsitzender Hans Karl Bell noch vor dem Beginn des Gottesdienstes die Ehrengäste: Herrn Dechant Halmen, der auch Pfarrer Rudolph aus Stuttgart mitgebracht hatte, den rumänisch-orthodoxen Pfarrer Silviu Popescu aus Rode, den Roder Bürgermeister Cornel Tantareanu, den Schulleiter Herrn Ilies aus Rode und alle Anwesenden.
Die Roder Kirche stand im Mittelpunkt des ...
Die Roder Kirche stand im Mittelpunkt des Heimattreffens im August 2013. Foto: Hermann Depner
Der HOG-Vorsitzende erinnerte in seiner Ansprache an ein großes Ereignis, das 2012 in Rode gefeiert wurde, nämlich das 600-jährige Bestehen seit der ersten urkundlichen Erwähnung unseres Dorfes. Da wir an den Feierlichkeiten nicht teilnehmen konnten, überreichte Hans Karl Bell zu unserer Spende aus 2012 nun Bürgermeister Tantareanu noch ein symbolisches Geschenk an die Gemeinde: ein gerahmtes Bild mit der Vergrößerung eines über 100 Jahre alten Fotos, das Rumänen und Sachsen gemeinsam bei der Gemeindearbeit vor dem Rathaus in Rode zeigt.

Hans Karl Bell erwähnte zudem zwei bedeutende kirchliche Jahreszahlen, die Johanna Meltzer-Rethmeier, unsere Kirchenbeauftragte, ausfindig gemacht hatte: Unsere Roder Kirche soll im Jahre 1783 eingeweiht worden sein, demnach können wir heuer 230 Jahre seit der Einweihung feiern. Ebenso wurde unsere große Glocke im Jahre 1893 angefertigt und klang vermutlich deshalb heuer zu ihrem 120-jährigen Jubiläum besonders feierlich. Dann feierten wir mit Dechant Halmen einen besinnlichen Gottesdienst nach siebenbürgischer Liturgie und nach Roder Tradition. Die Kollekte am Ende des Gottesdienstes war für die Renovierung der vorderen Front unserer Ringmauer bestimmt. Nach der Kirche fand im benachbarten Haus der Begegnung das gemeinsame Mittagessen statt. Am Nachmittag besuchten viele Roder den nahe gelegenen Friedhof, der in einem sehr gepflegten und würdevollen Zustand war. Ein Blumenhändler bot Schnittblumen zum Verkauf an, so dass man auf den Gräbern Blumen niederlegen konnte. Am Abend wurde gegrillt. Bis nach Einbruch der Dunkelheit konnte man im Freien den lauen Sommerabend genießen.

Die frei verfügbare Zeit am Sonntag nutzten viele Gäste für einen Spaziergang durch das Dorf und suchten dabei ihre früheren Häuser und ehemalige Nachbarn und Bekannte auf. Mittags trafen die „Lustigen Musikanten“ aus Traun (Österreich) ein und erfreuten uns den ganzen Nachmittag hindurch mit stimmungsvoller Blasmusik. Die Siebenbürger Jugend Traun führte zudem mehrere Tänze auf. Wir danken unseren österreichischen Rodern und Gästen dafür, dass sie eine schöne Bereicherung für unser Treffen waren. Im Garten unseres Begegnungshauses konnte man sich mit Kaffee und Kuchen, Baumstriezel, Melonen oder mit Schmalzbroten stärken. Abends gab es wieder unser schon legendäres kaltes Büfett und Speckbraten. Am Abend wurden am Lagerfeuer noch viele schöne traditionelle Volkslieder angestimmt, begleitet von Willi Roth auf dem Akkordeon. Der Abschied von Rode und von vielen lieben Freunden fiel den meisten sichtlich schwer. Bilder und viele Schnappschüsse von unserem Heimattreffen sind auf unserer Homepage www.hogrode.de zu sehen.

Wir sprechen unseren rumänischen Freunden ein großes Lob und unseren herzlichen Dank aus, vor allem den Geschwistern Buda, aber auch allen Helfern, die zur Durchführung unseres Treffens beigetragen haben. Wir danken auch für die Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurde. Allen Rodern, Freunden und Bekannten, die das Wiedersehen in Rode mit uns gefeiert haben, danken wir für ihr Kommen und freuen uns jetzt schon auf unser nächstes Heimattreffen im August 2015! Auf Wiedersehen in Rode

Adelheid Roth

Schlagwörter: Rode, Treffen, HOG

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