Los ging das Treffen in der evangelischen Kirche mit einem Gottesdienst nach der siebenbürgischen Liturgie, gehalten von Pfarrer Alfred Dahinten. Nach dem Gedenken an die Verstorbenen der letzten zwei Jahre wurden alle 1951 Geborenen nach vorne gerufen und anlässlich ihrer goldenen Konfirmation gesegnet. Besonders schöne Momente bescherte Juliane Morgen in mit den musikalischen Solobeiträgen „Morgenstern“, „Befreit durch deine Gnade“ und „Geh unter der Gnade“.

In der festlich geschmückten Künkelinhalle begrüßten Annemarie und Hans Morgen danach alle Schönauer, alle Freunde sowie die Ehrengäste Pfarrer Alfred Dahinten mit Familie, Bernd Schuster, Vorsitzender der HOG Bulkesch, die goldenen Konfirmanden und den Jahrgang 1956, der hier Klassentreffen feierte und gemeinsam an einem Ehrentisch saß. „… denn nur wer seine Wurzeln kennt, kann sich eine erfüllte Zukunft aufbauen“, hieß es in der Begrüßungsrede. Dieses Motto machte neugierig auf das Kulturprogramm am Nachmittag. Anschließend berichtete unser HOG-Vorsitzender, Hans Gärtner, über die Aktivitäten des Vorstandes und die in Schönau durchgeführten Arbeiten.

Danach wurde reichlich geherzt, powescht und viel gelacht. Um 16.00 Uhr gab es Kaffee und Kuchen. Das Programm begann mit einem wunderschönen Trachtenaufmarsch mit 56 Schönauern, die auch den Tanz eröffneten. Und dann hieß es Vorhang auf für die Laienschauspieler der 1. Nachbarschaft: „Von der Wiege bis zur Bahre – Ein Menschenleben eingebettet in das Dorfleben und die Nachbarschaften in Schönau in den Jahren 1950-1990“. Die Zuschauer wurden mitgenommen auf eine Zeitreise. So wie heute Medien wie Facebook oder Whatsapp zum Verbreiten der Nachrichten genutzt werden, wurde früher in Schönau die Bank vorm Haus, genannt „an der Satz“, genutzt, um das Neueste aus dem Dorfleben zu erfahren. So saßen drei alte Nachbarinnen im Rahmen des Kulturprogramms „an der Satz“ und erfuhren von dem neuen Schönauer Erdenbürger. Bräuche wie Essenbringen durch die Angehörigen, damit die junge Mutter wieder zu Kräften kam, wurden dabei ebenso begeistert vorgetragen wie die vielen „Worte“ (Woart mäuchen), die in Schönau zu jeder Angelegenheit wie Taufe, Konfirmation, Hochzeit oder Beerdigung vorgeschrieben waren. Der Nachwuchs führte Reigen vor, hatte Pfeil und Bogen sowie Fliercher (Pfeifen) mit den Eltern gebastelt und sichtlich Spaß dabei. Durch das Programm führten Juliane Morgen und Anne-Dore Morgen-Salmen in deutscher Sprache, während die Vorführung in unserem Schönauer Dialekt erfolgte. Die jungen Akteure hatten dafür fleißig unseren Dialekt gelernt. Es war ein großartiges Programm. Im Namen aller bedankte sich Monika Konnerth bei der ersten Nachbarschaft für diese Zeitreise.

Und auch noch eine Überraschung gab es: „Es gibt so viele Dinge, die man nicht mit Geld bezahlt, wohl aber mit einem Lächeln, einer Aufmerksamkeit, einem Danke.“ Die Schönauer Ehrenurkunde wurde überreicht an Hans Erich Konnerth und Roland Göbbel für besondere Verdienste an den Schönauern. Erich hat 2002 die Schönauer Homepage gestaltet und sie über zehn Jahre lang gepflegt. Seit nunmehr drei Jahren hat Roland diese Arbeit übernommen. Er hat unserer Homepage www.hog-schönau.org ein neues Gewand verpasst und sie ganz modern gestaltet. Herzlichen Dank euch beiden.

Ab 19 Uhr spielte „Schlager Taxi“ zum Tanz auf und es gab kein Halten mehr. Alle waren am Schwitzen: Band und Gäste. Um Mitternacht wurden wir mit Käseplatten und Vinete-Brot überrascht. Als gegen halb drei die Band ihr Abschiedslied spielte, waren sich alle einig: Was für ein tolles Treffen … und wieder mal viel zu schnell vorbei. Alle Erwartungen wurden erfüllt. Sogar die mit Spannung erwartete DVD über unser einmaliges Treffen in Schönau anlässlich der 700-Jahre Feier konnte man erwerben. Vielen herzlichen Dank sagen wir der 1. Nachbarschaft und allen Helfern, die zum Gelingen dieses Treffens beigetragen haben. Es macht richtig Lust und Vorfreude auf unser nächstes Treffen, welches schon nächstes Jahr wieder in der alten Heimat Schönau sein wird.

Monika Konnerth