25. Juli 2017
"Läw Schöinker, kut oalä!": Großschenker Trachtengruppe erstmalig beim Heimattag in Dinkelsbühl
Nach stundenlangem nächtlichem Starkregen war es ein kleines Wunder, dass es kurz vor der Aufstellung des Trachtenzuges doch noch trocken wurde. So traf sich am Pfingstsonntag eine durch alle Altersschichten gemischte Gruppe von 21 Schenkern, um die Großschenker Festtagskleidung beim diesjährigen Trachtenumzug erstmals in Dinkelsbühl zu präsentieren. Die Heimatsortgemeinschaft Großschenk wird von Hermann-Helmuth Wolff geleitet.
Sehr erfreulich ist es, in dieser Trachtengruppe erstmalig Jugendliche willkommen heißen zu können, die das Tragen der Trachten zu Hochzeiten und Festtagen in Siebenbürgen nicht miterlebt haben. Einer herzlichen Begrüßung folgten ein paar Gruppenfotos. Danach stellte die Gruppe sich zum Aufmarsch auf. Allen voran schritt Hans-Peter Recker mit dem Großschenker Wappen (vorne), auf der Rückseite das Wappen des Schenker Gerichtsstuhles. Es folgten die Trachtenleiter Sigrid Alzner (geborene Wolff) mit der Großschenker Frauentracht mit dem schwarzen Busenkittel, Heftel und Haube und Dietmar Melzer, der die Großschenker Männertracht mit Hut zeigte. Mehrere Reihen mit Jugendlichen und Erwachsenen in der Großschenker Festtags- und Kirchentracht. Vor allem sahen die Mädchen und Frauen in dem cremefarbenen Busenkittel mit dem bunt bestickten Einsatz sehr schön aus.
In Großschenk, einer der berühmten Richter-stühle des Harbachtales, haben sich der flachsfarbene und der schwarze Busenkittel gut erhalten. Er ist auf die mittelalterliche germanische Zeit Siebenbürgens zurückzuführen. Nach dem Krieg wurde diese altertümliche Tracht wieder ins Leben gerufen. Der Busenkittel wurde aus Hanf und Flachs gewebt. Der gefertigte Stoff wurde wasserfeucht und dann unter Dampf in viele Falten gelegt und gebügelt. Die Idee, diese Trachten hier zu zeigen, entstand beim 19. Großschenker Treffen im vorigen Jahr. Im Großschenker Heimatbuch wird erwähnt, dass der Großschenker Busenkittel mit Wasserfalten in kleine Falten gelegt wurde, dazu kam ein gestickter, geklöppelter Latz als Bindeeinsatz mit Mustern als Leibchen, das in einen einheitlichen Konfirmanden- und Frauenrock überging.
Auf dem Kopf tragen die Mädchen und Konfirmandinnen bunt gewebte Trachtenbänder. Dazu wurde der schmale, gestickte Gürtel getragen. Die mit weißem, gelbem und braunem Faden gestickte tambourierte Schürze ergänzt die Großschenker Frauentracht. Die jung verheirateten Frauen trugen ein weißes genetztes bzw. gesticktes Häubchen, ältere Frauen den schwarzen Busenkittel mit der weißen Schleierung; Bockelnadeln, der Spangengürtel samt Heftel wurden meistens von den reichen Familien Großschenks verstärkt in der österreichisch-ungarischen Monarchie getragen. Die Männer tragen das gestickte siebenbürgische Trachtenhemd mit Gürtel, schwarze Stiefel und Stiefelhosen. Früher trugen die Großschenker Männer ein geblümtes Frauentuch als Krawatte, das mit einem runden Ring verbunden wurde. Dieses Halstuch wurde durch die gestickte Samtkrawatte ersetzt. Es wurde auch ein älteres Trachtenhemd mit weißem Häkeleinsatz samt breiter, gestickter Krawatte präsentiert.
Zu sehen sind Fotos vom Umzug im Internet unter www.siebenbuerger.de/ortschaften/grossschenk/bilder. Auf einer Runde durch die Altstadt Dinkelsbühls winkten überall fröhliche und rufende Menschen. Allen, die uns aus dem Publikum mit Jubel unterstützt haben, sei herzlich gedankt. Bevor man sich trennte, um die wertvollen Trachtenkleider abzulegen, wurden schnell noch ein paar Fotos geschossen.
Anschließend trafen sich viele Großschenker und Freunde in Meiser’s Café gegenüber der Schranne. In der Schranne spielte abends zum Tanz das Duo „Variation Tanz“ mit unserem bekannten Schenker Landsmann Edgar Wolff und Roswitha Martini aus Hundertbücheln. Unter hellem Sternenhimmel und Hunderten lodernden Fackeln wurde am Denkmal der Toten und der Verschleppten gedacht. Von unserer HOG wurde auch dieses Jahr ein Kranz in unseren Traditionsfarben blau und rot mit dem Spruch „HOG Großschenk / Gedenken in Würde / mit Tracht und Tradition“ aufgestellt. „Läw Schoinker Uisenhoider, Gott erhold ich!“ Wir bedanken uns bei allen Großschenker Trachtenträgern ganz herzlich und würden uns sehr freuen, wenn wir nächstes Jahr eine noch größere Trachtengruppe beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl vorzeigen könnten.
Auf dem Kopf tragen die Mädchen und Konfirmandinnen bunt gewebte Trachtenbänder. Dazu wurde der schmale, gestickte Gürtel getragen. Die mit weißem, gelbem und braunem Faden gestickte tambourierte Schürze ergänzt die Großschenker Frauentracht. Die jung verheirateten Frauen trugen ein weißes genetztes bzw. gesticktes Häubchen, ältere Frauen den schwarzen Busenkittel mit der weißen Schleierung; Bockelnadeln, der Spangengürtel samt Heftel wurden meistens von den reichen Familien Großschenks verstärkt in der österreichisch-ungarischen Monarchie getragen. Die Männer tragen das gestickte siebenbürgische Trachtenhemd mit Gürtel, schwarze Stiefel und Stiefelhosen. Früher trugen die Großschenker Männer ein geblümtes Frauentuch als Krawatte, das mit einem runden Ring verbunden wurde. Dieses Halstuch wurde durch die gestickte Samtkrawatte ersetzt. Es wurde auch ein älteres Trachtenhemd mit weißem Häkeleinsatz samt breiter, gestickter Krawatte präsentiert.
Zu sehen sind Fotos vom Umzug im Internet unter www.siebenbuerger.de/ortschaften/grossschenk/bilder. Auf einer Runde durch die Altstadt Dinkelsbühls winkten überall fröhliche und rufende Menschen. Allen, die uns aus dem Publikum mit Jubel unterstützt haben, sei herzlich gedankt. Bevor man sich trennte, um die wertvollen Trachtenkleider abzulegen, wurden schnell noch ein paar Fotos geschossen.
Anschließend trafen sich viele Großschenker und Freunde in Meiser’s Café gegenüber der Schranne. In der Schranne spielte abends zum Tanz das Duo „Variation Tanz“ mit unserem bekannten Schenker Landsmann Edgar Wolff und Roswitha Martini aus Hundertbücheln. Unter hellem Sternenhimmel und Hunderten lodernden Fackeln wurde am Denkmal der Toten und der Verschleppten gedacht. Von unserer HOG wurde auch dieses Jahr ein Kranz in unseren Traditionsfarben blau und rot mit dem Spruch „HOG Großschenk / Gedenken in Würde / mit Tracht und Tradition“ aufgestellt. „Läw Schoinker Uisenhoider, Gott erhold ich!“ Wir bedanken uns bei allen Großschenker Trachtenträgern ganz herzlich und würden uns sehr freuen, wenn wir nächstes Jahr eine noch größere Trachtengruppe beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl vorzeigen könnten.
Dietmar Melzer
Schlagwörter: Heimattag 2017, Großschenk, Trachtenzug
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