6. Februar 2025
Weihnachtsfeier – aus der Perspektive einer 97-jährigen Zenderscherin
Am Samstag, dem 14. Dezember 2024, erlebten wir eine gelungene Zenderscher Weihnachtsfeier in Nordhausen. Strahlender Sonnenschein trotz winterlicher Kälte und adventliche Blasmusik begrüßten die rund 200 Gäste vor der festlich geschmückten Sporthalle.

Ein traditioneller Zenderscher „Lüchtert“ (Leuchter) und ein großer, hell beleuchteter Weihnachtsbaum umrahmten die „Stille Nacht“- Bühne. Der Lichterglanz erweckte Erinnerungen an die Kindheit. Zum genussvollen Kaffeetrinken wurde die Weihnachtsfeier offiziell eröffnet. Im Jahresrückblick berichtete unser Vorstand über den Stand der Arbeiten an Friedhof und Kirche, über das große Sachsentreffen in Hermannstadt sowie über den Festtag und Gottesdienst in Zendersch im August. Zum Ende der Ansprache gedachten wir der 26 Verstorbenen des vergangenen Jahres.
Unser Chor unter Leitung von Hans Mantsch sang gefühlvoll und gleichzeitig geordnet die schönen, alten Lieder und man hörte, wie Herz und Augen im Saal feucht wurden. Beim Zenderscher Glockengeläut vom Tonband trat die Vergangenheit hervor. In meinem Gefühl war es ein Widerhall dessen, wie es vor 90 Jahren war. Der Männerchor und der Posaunenchor erfreuten uns mit weiteren Weihnachtsliedern, von denen das „Puer Natus – Ein Kind geboren zu Betlehem“ uns besonders am Herzen liegt.
Als es dann ruhig wurde, gab es einen Moment, in dem sich das besinnliche und friedliche Weihnachtsgefühl einstellte – wie einst in der Zenderscher Kirche. Besonders bewegend sind für jemanden in meinem Alter die zahlreichen jungen Gäste: unsere Kinder und Enkelkinder, die eine lebendige und hoffnungsfrohe Stimmung aufkommen lassen. Wir Zenderscher sind eine große Familie – jeder kennt jeden, hoffentlich bleibt es noch so.
Jede Generation erlebt etwas anderes als den Höhepunkt der Weihnachtsfeier. Die Kinder warteten ungeduldig auf den lang ersehnten Weihnachtsmann und seinen Sack voller Geschenke. Manche waren mutig, andere ängstlich, aber der Weihnachtsmann war sehr freundlich. Früher war das anders, der Weihnachtsmann war damals nicht immer so freundlich mit den Kindern, da hatten viele Angst. Aber zurück zur Feier: Der Weihnachtsmann machte Rätselspiele mit den Kindern, bevor diese Gedichte aufsagten, Lieder vorsangen, Musikstücke vorspielten und ihre Eltern und Großeltern mit Stolz und Rührung erfüllten. Der Weihnachtsmann sang den Kindern auch ein Lied vor, was die Kinder begeisterte. Besonders weil er wirklich sehr gut singen kann! Aber die selbstgebackenen Honig-Lebkuchen-Nikoläuse und Weihnachtskekse aus seinem Sack waren die größte Freude für unsere Kleinen.
Zum Abendessen erfüllte der Duft von Zenderscher Bratwurst den Saal. Dies war ein gelungener Abschluss für das Fest.
Zum Schluss sage ich von Herzen Danke im Namen aller Älteren, die dabei waren. Vielen Dank jedem Einzelnen, der sich für uns alle eingesetzt hat! Diese Weihnachtsfeier war mehr als nur ein schönes Fest. Sie war ein Ereignis, das uns allen in Herz und Seele bleibt.
Wir danken Gott, dass es uns noch so gut geht. „Was ihr jetzt seid, das waren wir. Was wir jetzt sind, werdet auch ihr.“
Regina Frintz, 97 Jahre, Erligheim
Schlagwörter: Zendersch, Weihnachtsfeier, Lichtert
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