7. November 2008

Steiner feierten 20-jähriges Jubiläum

Es war das elfte Treffen unserer Nachbarschaft und das 20-jährige Jubiläum der Nachbarschaft, zu dem über 200 Landsleute kürzlich in die „Gaststätte Alt Buschhausen“ nach Oberhausen gekommen sind. Die Komitee-Mitglieder waren schon am Freitag angereist und hatten gemeinsam mit Enni Auner, ihrer Familie und dem Team dem Saal ein besonderes festliches Aussehen verliehen.
Die Tische waren mit selbst bestickten Damastdeckchen von Enni Auner und Gerlinde Zekel gedeckt und die Vasen mit leuchtenden gelben Herbstrosen bestückt. Die Bühne war zur sächsischen Stube gestaltet und mit Rosen und Sonnenblumen geschmückt. Vor der Bühne war eine kleine sächsische Ausstellung mit sächsischen Puppen und Stickereien aufgebaut. Alles erinnerte uns an unsere alte Heimat.

Nach herzlichen Begrüßungen gingen wir alle in die Sankt-Clemens-Kirche. Hier erlebten wir Pfarrer Same, der mit seiner Gattin an der Orgel und unserem Nachbarvater Rolf Kellner einen schönen Gottesdienst gestaltete. Ganz besonders bewegt waren alle Festgäste, als unser Nachbarvater für alle Verstorbenen der beiden letzten Jahre eine Kerze anzündete, ihre Namen vorgelesen wurden und wir unserer Toten gedachten. Nach dem Gottesdienst fanden wir uns alle zu einem Gruppenfoto ein. Das Mittagessen war mit Geschmack und Können zubereitet. Die Suppe wurde, wie auf einer Hochzeit in Siebenbürgen üblich, von den Frauen aufgetragen. Es folgte der Braten mit schmackhaften Zutaten.
Steiner Treffen: Gruppenfoto vor der Sankt ...
Steiner Treffen: Gruppenfoto vor der Sankt-Clemens-Kirche in Oberhausen. Foto: Paul Schuster
Nachbarvater Rolf Kellner hielt um 14.30 Uhr einen ausführlichen Vortrag über 20 Jahre Steiner Nachbarschaft in Deutschland. Die Steiner können sich glücklich schätzen, dass unsere Nachbarschaft eine Gemeinschaft geblieben ist. Die Menschen in der alten Heimat haben wir nie vergessen und dadurch auch nicht unsere verlassenen Kulturgüter und den Friedhof mit unseren Toten, sondern wir haben versucht, die dort Gebliebenen nach unseren Möglichkeiten zu unterstützen. Zu den herausragenden Tätigkeiten in den zwanzig Jahren seit Bestehen der Nachbarschaft gehören: die Herausgabe eines Steiner Heimatbuches, das jährliche Erscheinen des Nachrichtenblattes „Steiner Gruß“, die Beteiligung am Heimattag beim Trachtenumzug in Dinkelsbühl, die Organisation der elf Nachbarschaftstreffen (das 10. Steiner Treffen in der alten Heimat Stein hatte einen besonderen Stellenwert), die regelmäßigen jährlichen Komitee-Treffen, die reihum bei den Vorstandsmitgliedern stattfinden, sowie die Verbindung zur Heimatgemeinde Stein und deren Unterstützung. Treny Gaadt fasste die 20-jährige Tätigkeit im Gedicht „Das 20-jährige Jubiläum“ zusammen.

Anschließend wurden diejenigen Mitglieder, die 20 Jahre im Vorstand der Nachbarschaft aktiv gewirkt haben, für ihre langjährige, erfolgreiche Arbeit seitens des HOG-Verbandes geehrt. Stellvertretend für den Vorsitzenden des HOG-Verbandes, Michael Konnerth, überreichte der Vorsitzende des Landesverbandes NRW, Harald Ja- nesch, die Silberne Ehrennadel und eine Urkunde an Katharina Gaadt, Enni Janesch, Rolf Kellner, Gerda und Paul Schuster.

Nun folgten die Neuwahlen. Harald Janesch und Hans Henning leiteten die Wahlen. Das alte Komitee wurde entlastet und das neue gewählt: Nachbarvater: Rolf Kellner (Heilbronn); Stellvertreter: Helmut Zekel (Dewangen), Werner Kellner (Ingolstadt); Schriftführerin: Gerlinde Zekel (Dewangen); Kasse: Gerda und Paul Schuster (Taufkirchen); Beisitzer: Enni Auner, (Oberhausen), Enni Janesch (Drabenderhöhe), verantwortlich für den „Steiner Gruß“, Johann Staedel (Linsenhofen); Kassenprüfer: Hilda Staedel und Rosi Henning; neue Mitglieder und Jugendvertreter: Dorle Binder (Oberhausen), Jannet Dziaduf (geb. Kellner; Oberhausen), Michael Wester (Oberhausen). Alle Komitee-Mitglieder wurden einstimmig gewählt. Zum Komitee gehört noch Katharina Gaadt als Ehrenmitglied. Anschließend genoss man Kaffee, Tee und wunderbare Torten und Kuchen. Die Oberhausener Frauen hatten Hefezöpfe mit Nüssen und Zibeben gebacken.

Ab 17 Uhr führten die Freunde und Mitglieder der HOG Stein aus Oberhausen und Umgebung „Hochzeitsbräuche aus Stein“ vor. Die Leitung und Zusammenstellung des Textes hatte Enni Auner übernommen. Sprecherin war Dorle Binder, die musikalische Begleitung Jannet Dziaduf. Die Anwesenden erlebten ein Singspiel besonderer Art: Vorgestellt wurden Verlobungs- und Hochzeitsbrauchtum aus Stein mit dazugehörigen Liedern. Braut, Bräutigam, Brauteltern, Brautknecht, gebockelte Frauen, Trauzeugen trugen alle die Steiner Festtracht. Zum Abschluss erfreuten vier junge Erwachsenenpaare in sächsischer Tracht mit flotten Volkstänzen die Zuschauer. Es war eine niveauvolle gelungene Kulturveranstaltung. Herzlichen Dank an alle Verantwortlichen und Mitwirkenden, besonders an Enni Auner, die sich in besonderer Weise für diese Treffen in Oberhausen eingesetzt hatte. Als kleine Anerkennung überreichten Enni Janesch und Gerlinde Zekel ein Heft mit dem dargestellten Brauchtum und den gesungenen Liedern und eine Rose an die Mitwirkenden. Durch Klatschen und begeisterte Zurufe zeigten alle, wie dankbar sie für das Erlebte waren.

Zwischen Abendessen und geselligem Beisammensein trug Ida-Sara Kellner Gedichte aus ihrem neuen Gedichtband „Nur die Liebe kann verzeihen“ vor. Ihre Gedichte zeugen von Liebe, Sehnsucht und Trauer. Schon stellte die „Melzer-Band“ von Drabenderhöhe ihre Musikanlage auf. Zum Abendessen gab es herrliches selbst gebackenes Brot von den Steiner Frauen aus Oberhausen und zur Überraschung aller ein umfangreiches Büfett. Den ganzen Abend bot die „Melzer-Band“ Musik für Jung und Alt, so dass alle, die konnten, tanzten und sich bis in die frühen Morgenstunden fröhlich unterhielten.

Die Menschen verließen je nach Alter und Kraft mit schwerem Herzen die Freunde. Wenn Enni Auner am Anfang sagte: „Ich wünsche mir, dass alle sagen, es hat sich gelohnt, den weiten Weg nach Oberhausen zu machen“, so können wir mit ganzem Herzen erwidern: „Es war ein gelungenes Fest, und wir werden es in guter und schöner Erinnerung behalten“! Herzlichen Dank an die Organisatoren und alle Mitwirkenden, die das Fest zu einem Erlebnis machten und uns die Erfahrung vermittelten, wie wichtig es ist, die Tradition zu pflegen und zu bewahren.

Katharina Gaadt

Schlagwörter: HOG-Treffen

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