7. April 2010

Siebenbürger Genealogie - eine wichtige Aufgabe für unsere HOGs

Was die Heimatortsgemeinschaften gemeinsam anpacken, hat Zukunft – auch wenn die Förderung der letzten Jahre ausbleibt. Wenn jeder sein Scherflein dazu beiträgt, kann die Arbeit der Familienforscher weitergeführt werden. Jutta Tontsch und Doris Hutter haben ein Konzept erarbeitet, das machbar erscheint.
Es geht um das fünfte Seminar des Projektes „Siebenbürger Genealogie“, das vom 15.-17. Oktober 2010 in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen geplant ist. Dort sollen, wie gewöhnlich, Übungen gemacht und, was besonders wichtig ist, Erfahrungen zwischen den einzelnen Ortsgenealogen ausgetauscht, Problemfälle besprochen, häufig auftretende Fragen beantwortet und viel Praktisches und Theoretisches dazugelernt werden.

Es sind auch zwei Referate geplant: Der Bremer Rechtsanwalt und Genealoge Hans-Jürgen Wolf spricht über den Datenschutz in der Genealogie. Es folgt eine ausführliche Diskussionsrunde zu diesem Thema, da es für uns alle sehr wichtig ist. Der Informatiker Michael Herbert, der gleichzeitig einer der Heltau-Bearbeiter ist, referiert zum Thema „Computergenealogie – Tipps und Tricks“. In kleinen Arbeitsgruppen werden verschiedene Themen bearbeitet bzw. praktische Übungen gemacht, z.B. Eingabe der Quellen in das von allen Mitarbeitern verwendete Programm Gen_Plus, Übungen zur gezielten Suche nach Dokumenten, die im Genealogischen Archiv in Gundelsheim vorhanden sind, usw.

Das ist allerhand und erfordert neben dem großen ehrenamtlichen Einsatz der Ortsgenealogen auch wissenschaftliches Arbeiten, also Genauigkeit, technisches Wissen, einfühlsame Kontakte zu den Kollegen im Seminar genau so wie zu den Landsleuten aus der Heimatortsgemeinschaft und viel Geduld. Mit dem Erfolg, den so ein Seminar gewaltig beschleunigen kann, kommt dann auch der Spaß an der Sache, der das Durchhalten in einer arbeitsreichen Angelegenheit garantieren soll. Alle Achtung vor dieser Arbeit! Und vielen Dank dafür! Etwa 85 ehrenamtliche Mitarbeiter sind nämlich schon dabei, Kirchenmatrikeln und weitere genealogische Daten aus ca. 75 siebenbürgischen Ortschaften zu digitalisieren, d.h. in ein Genealogie-Programm einzutragen.

„Geneaolgisches Material gibt es genug“, sagt Jutta Tontsch, die sich im Auftrag der HOG Birthälm um die Birthälmer Ortsgenealogie kümmert. „Kirchenbücher, die kopiert werden können, Ortsfamilien- und Heimatbücher, Ortsmonografien sowie zahlreiche Dokumente, die sich in der Siebenbürgischen Bibliothek in Gundelsheim im umfangreichen Genealogischen Archiv befinden, z.B. Ahnenpässe, Familientafeln, Stammbäume, Familienchroniken usw.“

Beratung, das nötige Programm dazu, begeisterte Teamarbeit unter den Mitarbeitern und ein Tagungsort. Alles da – bis auf die Finanzierung dieser für unser Kollektivgedächtnis so wichtigen Arbeit. Bisher haben sich einige Sponsoren (auch Privatpersonen!) gefunden, doch können wir nicht langfristig damit rechnen.

Schauen wir uns dieses Problem genauer an, zeichnet sich eine natürliche und relativ einfache Lösung ab: Wenn jede HOG den Genealogen, die sich mit den Daten aus dem jeweiligen Heimatort beschäftigen, das Programm Gen_Plus (einmalige Anschaffung von 65 Euro) kauft und die Fahrtkosten zum Tagungsort sowie Übernachtung (zweimal jährlich) erstattet, kann diese großartige Arbeit weitergeführt werden. Die Leitung des Projekts wird sich um die Referenten und deren Vergütung bemühen, so dass die Heimatortsgemeinschaften nicht weiter belastet werden müssen. Das ist machbar und wird in vielen HOGs als selbstverständlich auch so gehandhabt.

Zu bemerken wäre noch, dass die Projektmitarbeiter, die schon an den verschiedenen Orten arbeiten, das Programm Gen_Plus bereits besitzen. Lediglich neue Mitarbeiter müssten beim Kauf des Programms unterstützt werden. Ob und von welchen Heimatortsgemeinschaften dieser Vorschlag angenommen wird, müsste bis Ende Juli bekannt sein.

Wir bitten die HOG-Vorsitzenden, mit ihren Genealogen darüber zu sprechen und ihre Bereitschaft, die Kosten für den eigenen Referenten für die nächste Tagung zu übernehmen, bis spätestens 31. Juli bei Jutta Tontsch telefonisch unter (0 40) 65 38 96 00, oder per E-Mail an j-tontsch [ät] t-online.de anzumelden.

Sollte sich eine HOG diese Kosten nicht leisten können, bitte trotzdem anrufen. Dann versuchen wir, auch für dieses Problem eine Lösung zu finden. Denn gerade die Vernetzung über den eigenen Ort hinaus ist so wichtig und interessant bei der genealogischen Erfassung unseres Sachsenvolkes. Wer sich darüber hinaus informieren möchte, z.B. an welchen Orten bereits gearbeitet wird und wer die Mitarbeiter sind: www.siebenbuerger-genealogie.de.

Diese Arbeit ist nur gemeinsam zu schaffen. Und dafür haben wir von unseren Vorfahren etwas gelernt: Gemeinsam anzupacken! Wer macht mit?

Doris Hutter, HOG Agnetheln

Schlagwörter: Genealogie, HOG-Verband, Bad Kissingen

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