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8. August 2006

Interviews und Porträts

Hirnforscherin Hannah Monyer im Gespräch

„Die Wissenschaft von heute bestimmt unsere Lebensqualität von morgen.“ Mit diesem Zitat des deutschen Nobelpreisträgers für Physik 2005, Prof. Theodor W. Hänsch, eröffnete der Festakt der Verleihung des diesjährigen Forschungspreises der Philip Morris Stiftung am 26. Juli in München-Riem. Festredner war Theodor W. Hänsch, Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik, der diese mit insgesamt 100 000 Euro dotierte Auszeichnung bereits zwei Mal entgegengenommen hat. Mit dem Forschungspreis 2006 wurde eine Siebenbürgerin ausgezeichnet: die Neurobiologin Prof. Dr. Hannah Monyer. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • Johanna Kunze

    1Johanna Kunze schrieb am 20.03.2009, 10:42 Uhr:
    Philip Morris Forschungspreis ist tot

    Der Philip Morris Forschungspreis existiert nicht mehr. Nach Protesten von Gesundheitsorganisationen und sozial engagierten Personen gegen die Vereinnahmung von Wissenschaftlern für Marketingzwecke der Tabakindustrie wurde dieser Preis ohne Vorankündigung eingestellt.

    Die Förderung der Wissenschaft war nur ein Vorwand für den Philip-Morris-Forschungspreis. Die Preisträger mussten sich einem umfangreichen Regelwerk der Philip-Morris-Stiftung unterwerfen, insbesondere musste jede öffentliche Kommunikation mit der Philip-Morris-Stiftung "abgestimmt" werden, wie es offiziell heißt. Im Klartext bedeutet das nichts anderes als eine Zensur im Sinne der Tabakindustrie.

    Letztendlich verlor der Philip-Morris-Konzern ganz offensichtlich trotz dieser intensiven Bemühungen die Kontrolle über seine "offene und konstruktive Kommunikation", wie sie der Tabakmulti gerne bezeichnete. Auch in der Welt der Wissenschaft scheint inzwischen die Botschaft angekommen zu sein, dass eine Zusammenarbeit mit der Tabakindustrie weder finanziell noch für das eigene Image von Vorteil und zudem auch moralisch nicht vertretbar ist.

    Dass der Philip-Morris-Forschungspreis so plötzlich und ohne Vorankündigung die Segel strich, ist sicherlich nicht ausschließlich dem für ein Marketing-Instrument tödlichen rapiden Image-Verlust zuzuschreiben. Nachdem inzwischen die Wissenschaft, nicht zuletzt auch durch die Proteste des wissenschaftlichen Nachwuchses, ihre Lektion über die Tabakindustrie gelernt hatte, wollte sich gewiss kein ernsthafter Wissenschaftler mehr für den PM-Forschungspreis bewerben. Die Tabak-Stiftung gab zu derartigen Details wie gewohnt keine Stellungnahmen ab.

    Der Philip-Morris-Forschungspreis hat ausgedient, moderne Wissenschaftler lassen sich nicht mehr von der Tabakindustrie kaufen. Als logische Konsequenz muss die Philip-Morris-Stiftung aufgelöst werden, und ihr Vermögen in einen - neu zu gründenden und von jeglichen Drogenproduzenten absolut unabhängigen - Entschädigungsfonds für Tabakopfer und ihre Hinterbliebenen übertragen werden. Im zweiten Schritt ist der Einzug des gesamten Vermögens der Tod bringenden Tabakdrogenindustrie notwendig, um die von ihr angerichteten Schäden über den Entschädigungsfonds wenigstens ansatzweise auszugleichen.

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