1. August 2024
Zukunft braucht Herkunft: Schülerwettbewerb „Unsere Nachbarn im Osten“
Wenn diese Zeilen erscheinen, werden viele Menschen eine Brücke in den Osten und somit auch in ihre Vergangenheit schlagen: das Große Sachsentreffen findet gerade in Hermannstadt statt. Seine Organisation ruht auf den Schultern weniger, aber überzeugter und verantwortungsbewusster Menschen. Wie sieht es jedoch mit den zukünftigen Brückenbauern aus? Kennen sie das Land ihrer Vorfahren und seine Menschen? Sind sie bereit, sich neben Tanzen und Feiern auch für den Erhalt oder Wiederaufbau der weltlichen und kirchlichen siebenbürgischen Gemeinschaftseinrichtungen einzusetzen?

Eine Möglichkeit jedoch bieten einige Bundesländer mit jährlich oder zweijährlich stattfindenden Schülerwettbewerben an. Hiermit kommen sie ihrer Verpflichtung nach, sich laut Bundesvertriebenengesetz (BVFG) § 96 für den Erhalt des Kulturgutes der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes einzusetzen.
In Baden-Württemberg war im Schuljahr 2023/2024 Serbien das Partnerland des Schülerwettbewerbs. In den Kategorien „Schreiben und Gestalten“, „Suchen und Finden“ und „Künstlerisches Arbeiten“ konnten Schülerinnen und Schüler sich altersgerecht eigenes Wissen über das Land und den Einfluss der Donauschwaben auf dessen Entwicklung erarbeiten. Schüler aus Baden-Württemberg und aus Schulen mit Deutschunterricht in Serbien konnten mitwirken. Der Wettbewerb, der seit vielen Jahren stattfindet, fand auch im vergangenen Schuljahr großen Anklang mit rund 3200 teilnehmenden Schülern aus 94 Schulen in Baden-Württemberg. Verlockend sind nicht nur die tollen Preise, wie z.B. Reise- oder Buch-/Sport-Gutscheine, sondern auch die Tatsache, dass Arbeiten als schulische Leistung anerkannt werden können. Leider ist eine Begegnung der Schüler aus beiden Ländern nicht vorgesehen.
Am Freitag, dem 19. Juli 2024, fand die Preisverleihung der prämierten Arbeiten durch den baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl in seiner Eigenschaft als Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler im Innenministerium in Stuttgart statt. Minister Strobl zitierte in seiner Festansprache einen Leitspruch des Philosophen Odo Marquard: „Zukunft braucht Herkunft“. Er hob die wichtigen Beiträge der Donauschwaben sowohl in ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet als auch in dem später per Volksabstimmung gegründeten Land Baden-Württemberg hervor.
Zu den prämierten Arbeiten gehörten neben künstlerischen Drachenbildern, selbsterfundenen Sagen und Geschichten, einem Bericht über die „Blüte“ der Theiß auch Menüvorschläge aus dem donauschwäbischen Raum in Form von ausführlichen Rezepten. Andreas Zeck erhielt, nach seinem siebenbürgischen Menüvorschlag letztes Jahr, diesmal den Hauptpreis für die donauschwäbische Menü-Variante „Ein Ausflug in die donauschwäbische Küche“. Hierzu eine herzliche Einladung zum Nachkochen und Ausprobieren (seinen Beitrag können Sie weiter unten als pdf-Datei herunterladen).
Wir dürfen gespannt sein, welche Aufgaben im nächsten Jahr im Wettbewerb „Unsere Nachbarn im Osten“ auf die jungen Leute zukommen werden. Hier die Internetseiten:
Baden-Württemberg: https://nachbarn-im-osten.de/startseite.html
Bayern: https://www.oestlichenachbarn.de
Nordrhein-Westfalen: https://www.schulministerium.nrw/nrw-schuelerwettbewerb-begegnung-mit-osteuropa.
Anne Zeck
Pdf-Datei zum Herunterladen:Preisgekrönter Wettbewerbsbeitrag: „Ein Ausflug in die donauschwäbische Küche“ von Andreas Zeck
Schlagwörter: Schülerwettbewerb, Osteuropa, Baden-Württemberg
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