Unser Referent Daniel Kohler hat Weinbau studiert und arbeitet für die Weingärtnergenossenschaft „Dürrenzimmern Stockheim eG“ im Weinbaugebiet Württemberg. Der Umgang mit Wein - von der Arbeit im Weinberg bis zum fertigen Wein in der Flasche - solle Spaß machen, lautete sein Credo. Kohler verstand es, seinen Spaß auf die Teilnehmer zu übertragen. Zunächst führte er uns in die Geschichte des Weinbaus ein. Die ersten Funde von Traubenkernen und einer Presse reichen bis ins Jahr 8 000 v. Chr. zurück. Es ist beachtlich, dass eine Weinrebe mindestens 1 300 Stunden Sonnenschein braucht, um einen bestimmten Reifegrad zu erreichen, der einen „guten Tropfen“ auszeichnet.

Die Seminarteilnehmer in Weinbergen auf dem Mönchsberg. Foto: Karin Nägler

Wir erhielten auch Tipps zum Weinkauf und Lagerung. Die Theorie des Weinprobierens sollte uns für die Weinprobe am Abend vorbereiten. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Reihenfolge der Sinnesprüfung von Wein: Color – Farbe, Odor – Geruch und Sapor – Geschmack. Zerlegt in diese drei Bestandteile, kann jeder Wein für alle verständlich beschrieben werden. Nach der Theorie fuhren wir am Nachmittag durch die Weinberge auf den Mönchsberg in Dürrenzimmern bei Heilbronn. Es wurde uns gezeigt, wie eine Rebe gebogen und geschnitten werden muss. Danach stand eine Führung durch die Kellerei in Dürrenzimmern an. Zwischen den ca. 150 Stahl-Tanks (ca. 50 000 Liter pro Tank) kamen wir uns klein vor. Der „alte“ Weinkeller wirkte sehr nostalgisch mit den rieseigen alten Holzfässern und den Barrique-Fässern.

Die anschließende Weinprobe dauerte ca. zwei Stunden. Wie probiert man einen Wein richtig? Wie muss ich das Weinglas halten, um die Farbnuance des Weines gut zu erkennen? Daniel Kohler gab sich mit uns „Banausen“ viel Mühe. Es wurden acht Weine eingeschenkt und probiert. Während der Weinprobe konnten wir unsere Sinne testen. Es war nicht einfach, mit Sehen, Riechen und Schmecken die unterschiedlichen Charaktere der Weine zu erkennen. Hierbei konnten wir ein Aromarad zur Hilfe nehmen. Am späten Abend fuhr gut die Hälfte der Teilnehmer auf den Katharinenball nach Heilbronn. Die anderen ließen den Abend in der Jugendherberge gemütlich ausklingen.

Sonntags nach dem Frühstück standen die deutschen Weinbaugebieten und ihre Weine auf der Tagesordnung. Es gibt 13 Weinbaugebiete in Deutschland mit einer Gesamtfläche von 102 037 Hektar. Natürlich haben uns in diesem Zusammenhang auch die Zahlen für Rumänien mit seinen bekannten Weinbaugebieten interessiert. Unter den weltweiten Weinbauflächen liegt Rumänien auf Platz 9 mit 230 000 Hektar, allerdings ist der Ertrag im Vergleich zu Deutschland niedriger.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen traten die Teilnehmer die Heimreise an. Vielen Dank an Astrid Kelp, die sich sehr viel Mühe mit der Organisation dieses Seminars gegeben hat. Danke auch an Mathias Petri, der sie an diesem Wochenende tatkräftig unterstützt hat.

Ingwelde Juchum