11. Juli 2009
Siebenbürgische Wurzeln erforschen: Studieren an den Universitäten Regensburg und Klausenburg
„Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, wäre ich Ihr erster Kandidat“, sagt Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, und meint das neue Studienprogramm der Universität Regensburg, das ab Herbst 2009 angeboten wird. Ein dreijähriger Bachelor-Studiengang bietet die Möglichkeit, ein bis zwei Semester an der Babeș-Bolyai-Universität in Klausenburg zu studieren und die Wurzeln der eigenen Familie kennenzulernen.
Das Studienprogramm richtet sich besonders an Abiturienten, deren Eltern oder Großeltern aus Mittel- oder Osteuropa nach Deutschland gekommen sind und die während des Studiums die Heimat ihrer Vorfahren kennenlernen möchten. Die Universität Regensburg bietet ihren 17.000 Studierenden ein breites Fächerspektrum von Jura über Medizin bis zu Natur-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften an. Interessierte wählen ihr Fach und studieren im ersten Jahr in Regensburg. Studienbegleitend können die Studenten Rumänisch lernen bzw. ihre Rumänisch-Kenntnisse vertiefen. Im zweiten Jahr wird das Studium an der Babeș-Bolyai-Universität in Klausenburg fortgesetzt. Wer sich im Rumänischen noch nicht so sicher fühlt, kann dort zunächst Lehrveranstaltungen in deutscher Sprache besuchen und später zu rumänischen Seminaren und Vorlesungen wechseln. Im dritten Studienjahr kehren die Studenten nach Regensburg zurück und bereiten ihren Bachelor-Abschluss vor. Durch ein so genanntes „learning agreement“ mit der Universität Klausenburg ist es möglich, dass die dort erbrachten Studienleistungen in Deutschland anerkannt werden und die Studenten – abhängig vom Studienfach – auch den entsprechenden Studienabschluss der Babeș-Bolyai-Universität erhalten.
Die Universität Regensburg verfügt traditionell über sehr gute Beziehungen zu den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas und hat mit dem „Europaeum“, dem universitätseigenen Ost-West-Zentrum, eine zentrale Stelle, die das neue Studienprogramm koordiniert und den Studenten mit Rat und Tat zur Seite steht. Es gelten die üblichen Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbungstermine der Universität Regensburg. Studierende im Auslandssemester werden von Studienbeiträgen befreit und es besteht die Möglichkeit, sich um Erasmus-Stipendien zu bewerben (derzeit rund 200 €/Monat). Nähere Informationen im Internet: www.uni-regensburg.de/secondos, persönliche Beratung per E-Mail: studium-in-klausenburg[ät]uni-regensburg.de. Der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius begrüßt das Angebot der Universität Regensburg ausdrücklich und ist sich sicher, dass „das Interesse der Abiturientinnen und Abiturienten mit biographischem Hintergrund in Rumänien sicherlich groß sein wird. Das Programm ist eine einmalige Chance, die es – vonseiten der Abiturientinnen und Abiturienten – zu erkennen und wahrzunehmen gilt.“
Hans Schaidinger, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, sieht das Projekt als „einen wichtigen Beitrag für die interkulturelle Verständigung“, und Dr. Albert Schmid, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg, betont, das Projekt sei ein bemerkenswerter Baustein für die interkulturelle Zielsetzung der Integrationspolitik der Bundesregierung. Worte, die den Rektor der Universität Regensburg, Prof. Dr. Thomas Strothotte, der erst seit wenigen Monaten im Amt ist, freuen dürften. Er selbst ist sich sicher, dass die im neuen Studienprogramm ausgebildeten Studenten „ihren sprachlichen und kulturellen Reichtum im Beruf und der Gesellschaft einbringen können“. Strothotte steht auch aus persönlichen Gründen hinter dem Programm: Er wuchs als Kind deutscher Eltern, die 1953 auswanderten, in Kanada auf, wie er bei einem Besuch in der Bundesgeschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen erzählte. Er kennt daher die Problematik der Bikulturalität. Auch deswegen ist er fest entschlossen, die Universität Regensburg zur „ersten Adresse“ für Studenten mit mittel- oder osteuropäischem Hintergrund zu machen und das neue Studienprogramm in den nächsten Jahren auch auf das ehemalige Jugoslawien, Tschechien, Ungarn, Russland und die Ukraine auszuweiten, wie er gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte.
Die Universität Regensburg verfügt traditionell über sehr gute Beziehungen zu den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas und hat mit dem „Europaeum“, dem universitätseigenen Ost-West-Zentrum, eine zentrale Stelle, die das neue Studienprogramm koordiniert und den Studenten mit Rat und Tat zur Seite steht. Es gelten die üblichen Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbungstermine der Universität Regensburg. Studierende im Auslandssemester werden von Studienbeiträgen befreit und es besteht die Möglichkeit, sich um Erasmus-Stipendien zu bewerben (derzeit rund 200 €/Monat). Nähere Informationen im Internet: www.uni-regensburg.de/secondos, persönliche Beratung per E-Mail: studium-in-klausenburg[ät]uni-regensburg.de. Der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius begrüßt das Angebot der Universität Regensburg ausdrücklich und ist sich sicher, dass „das Interesse der Abiturientinnen und Abiturienten mit biographischem Hintergrund in Rumänien sicherlich groß sein wird. Das Programm ist eine einmalige Chance, die es – vonseiten der Abiturientinnen und Abiturienten – zu erkennen und wahrzunehmen gilt.“
Hans Schaidinger, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, sieht das Projekt als „einen wichtigen Beitrag für die interkulturelle Verständigung“, und Dr. Albert Schmid, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg, betont, das Projekt sei ein bemerkenswerter Baustein für die interkulturelle Zielsetzung der Integrationspolitik der Bundesregierung. Worte, die den Rektor der Universität Regensburg, Prof. Dr. Thomas Strothotte, der erst seit wenigen Monaten im Amt ist, freuen dürften. Er selbst ist sich sicher, dass die im neuen Studienprogramm ausgebildeten Studenten „ihren sprachlichen und kulturellen Reichtum im Beruf und der Gesellschaft einbringen können“. Strothotte steht auch aus persönlichen Gründen hinter dem Programm: Er wuchs als Kind deutscher Eltern, die 1953 auswanderten, in Kanada auf, wie er bei einem Besuch in der Bundesgeschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen erzählte. Er kennt daher die Problematik der Bikulturalität. Auch deswegen ist er fest entschlossen, die Universität Regensburg zur „ersten Adresse“ für Studenten mit mittel- oder osteuropäischem Hintergrund zu machen und das neue Studienprogramm in den nächsten Jahren auch auf das ehemalige Jugoslawien, Tschechien, Ungarn, Russland und die Ukraine auszuweiten, wie er gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte.
Doris Roth
Schlagwörter: Studium, Klausenburg, Regensburg
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