Zum ersten Mal nach vielen Jahren waren wieder Jugendliche dabei, was die Vorbereitung doppelt so schön machte. Nach schwer getaner Arbeit schmeckte das Schmalzbrot, wie auch der siebenbürgische Schnaps, umso besser. Der Samstag war genau so grau und verregnet wie der Freitag. Die Feier musste im Saal stattfinden.

Unser Kronenfest wurde, wie in den letzten Jahren, bereits um 11.00 Uhr mit einem, von Pfarrerin Heckner gestalteten, Gottesdienst, für den ungefähr 100 Personen frühzeitig erschienenen waren, eingeleitet. Musikalisch begleitete Jürgen Filff bei den Liedern „Lobet den Herren, nun danket alle Gott“ wie auch „Komm Herr segne uns“.

Nach dem gut besuchten und schönen Gottesdienst durften unsere Grillmeister ihr Können unter Beweis stellen. Die Warteschlange nahm kein Ende, was jedoch unsere fleißigen Helferinnen und Helfer nicht erschüttern konnte. Sie hatten alles im Griff.

Der Höhepunkt unseres Kronenfestes war natürlich das Kulturprogramm und der Aufstieg zur Krone. 14.30 Uhr gab es einen Aufmarsch der Trachtenträger, angeführt von unseren Jungmusikanten, alle in Tracht. In den ersten Reihen die junge Tanzgruppe, ca. 20 Personen, dann der Chor und alle anderen Trachtenträger. Es war ein herrlicher Anblick. Ca. 200 Besucher bewunderten dieses Bild, aber ganz besonders die junge und neu gegründete Tanzgruppe.

Nach einer ersten musikalischen Darbietung unserer Jungmusikanten (Jasmin und Arnold Kotschisch, Jürgen Filff und Michael Graef) begrüßte der Kreisgruppenvorsitzende Norbert Klein die Gäste und hob die Wichtigkeit der Bewahrung von Sitten, Bräuchen und Traditionen für die Kultur eines Volkes hervor. Auch sagte er, dass diese Kultur Teil der deutschen Kultur sei und untrennbar zur Identität aller Deutschen gehöre. Dieses Fest, die schönen Trachten wie auch die schön gebundene Krone sind Erinnerungen an die alte Heimat. Es soll aber auch die Freude über das Brückenbauen zu der hiesigen Bevölkerung, zu den hiesigen Vereinen zum Ausdruck bringen. Er rief die Gäste dazu auf, sich zu unserer Kultur zu bekennen, damit Sitten, Bräuche und Traditionen auch in unserer neuen Heimat erhalten bleiben.

Nachdem unser Chor mehrere Lieder gesungen und die junge Tanzgruppe mit ihren einstudierten Tänzen sehr begeisterte und reichlich Applaus bekommen hatte, sollte nun der Aufstieg zur Krone erfolgen, aber... es regnete. Der Bursche Patrick Lorenz richtete seine Ansprache dann neben einer „Minikrone“ im Saal an unsere Besucher. Er sprach über Ursprung und Bedeutung des Kronenfestes und über die Anpassung an die Gegebenheiten in der neuen Heimat. Zur Freude der Kinder prasselte dann ein Bobonregen in den Saal. Anschließend spielten die Jungmusikanten die Deutschlandhymne, die bayrische Staatshymne und das Siebenbürgenlied. Nach dem vielfältigen Kulturprogramm war eine Stärkung mit Kaffee und hervorragendem, hausgemachtem Kuchen angebracht. Die zwei „Power-Sachsen“ (Andreas Wagner und Willi Schneider) lockten mit ihrer tollen Musik Jung und Alt auf die Tanzfläche.
Alles in Allem war es ein wunderschönes Fest. Die schönen Trachten, die Jungmusikanten, unsere fantastische Tanzgruppe, der Aufmarsch der Trachtenpaare, das alles verlieh unserem Fest einen traditionell-konservativen Charakter und es wäre wunderbar, wenn das auch weiterhin so bliebe. Wir wünschen uns sehr, dass junge Menschen sich intensiv in das Geschehen einbringen und unsere Reihen verstärken. Nur auf diese Art können wir unsere Sitten, Bräuche und Traditionen bewahren.
Der Vorstand unserer Kreisgruppe bedankt sich bei allen, die das Fest mitgestaltet haben. Einen herzlichen Dank an unsere Jungmusikanten, an unsere junge Tanzgruppe und ihren Leiter Martin Edel, an unseren Chor mit Chorleiterin Edda Fleischer, an unsere Grillmeister, den Kuchenspender und letztendlich unseren großartigen Helferinnen und Helfer. Ohne eure Arbeit und Begeisterung wäre das alles nicht zu schaffen. Unser schönster Dank richtet sich auch an alle Trachtenträger, die uns mit ihren prächtigen Trachten erfreuten, und an alle Gäste, die mit uns dieses Fest gefeiert haben.

Norbert Klein und Richard Schneider