8. November 2010

Kreisgruppe Stuttgart: Frauenkreis feiert 50-jähriges Jubiläum

Der Stuttgarter Frauenkreis feierte am 9. Oktober im Großen Saal des Hauses der Heimat sein 50-jähriges Jubiläum. Zu dieser Feier waren die meisten Mitglieder des jetzigen Frauenkreises, einige Ehemalige sowie eine Vielzahl von Festgästen, insgesamt ca. 80 Personen, gekommen. Unter anderen waren die Frauenreferentinnen der Kreisgruppen anwesend, die unter der Leitung von Gerlinde Zekel am selben Tag in Stuttgart ihre Jahrestagung abgehalten hatten. Auch derzeitige und ehemalige Mitglieder des Landesvorstandes aus Baden-Württemberg gaben dem Frauenkreis und seiner langjährigen Leiterin Erna Zerelles sowie der derzeitigen Leiterin Gerhild Reip die Ehre.
Die Gründung des Stuttgarter Frauenkreises im Jahr 1960 geht auf Oskar Kraemer, den für soziale Belange besonders empfänglichen damaligen Landesvorsitzenden, zurück. (Von ihm ging auch die Initiative zur Schaffung des Heimathauses Siebenbürgen in Gundelsheim aus.) Oskar Kraemer erkannte früh die Notwendigkeit, die Frauenarbeit zu institutionalisieren. So kam es zur Gründung eines Landesfrauenreferates unter der Leitung von Elfriede Ihl die dann auch den Frauenkreis Stuttgart gründete. Nachdem Elfriede Ihl 1966 die Leitung des Frauenkreises abgegeben hatte, wurde diese 1966 bis 1978 von Elsa Zimmermann wahrgenommen. Ihr folgte Erna Zerelles von 1978 bis 2009. Seit Dezember 2009 steht der Frauenkreis Stuttgart unter der Leitung von Gerhild Reip. Es ist selten, fast einzigartig, dass eine siebenbürgische Organisation bzw. Untergliederung in fast fünfzig Jahren von nur drei Personen (Elfriede Ihl, Elsa Zimmermann, Erna Zerelles) geleitet wird. Auch gab es immer wieder eine Personalunion in der Leitung des Landesfrauenreferates und des Stuttgarter Frauenkreises.

Der Frauenkreis Stuttgart hat in den zurückliegenden Jahren segensreich gewirkt. Er hat sich in den Anfangsjahren um die sozialen und seelischen Belange der Aussiedler, um die Sammlung und Erhaltung siebenbürgisch-sächsischer Volkskunst (Stickerei, Möbelmalerei, Trachten), um die Pflege der sächsischen Gemeinschaft (Adventsfeiern, Ausflüge) und um die Kontaktpflege zu binnendeutschen Frauenorganisationen gekümmert. Immer wieder wurde auch der Landesvorstand und die Kreisgruppe Stuttgart organisatorisch unterstützt. Heute wird vor allem siebenbürgisch-sächsische Kultur in den monatlichen Treffen bekanntgemacht und verbreitet. Es werden Vorträge namhafter Referenten zu kulturhistorischen Themen und Präsentationen sächsischer Künstler angeboten.

Zu Beginn der Feier am 9. Oktober begrüßte Gerhild Reip, die jetzige Leiterin, die Anwesenden und Ehrengäste Erna Zerelles, Alfred Mrass (Landesvorsitzender), Gerlinde Zekel (Landesfrauenreferentin) und Christa Andree (Landesfrauenreferentin 1989-2010). Erna Zerelles begrüßte insbesondere auch die Mitglieder des Frauenkreises, den sie über Jahrzehnte geleitet hat.
Die zahlreichen Teilnehmer bei der 50-jährigen ...
Die zahlreichen Teilnehmer bei der 50-jährigen Jubiläumsfeier des Frauenkreises Stuttgart am 9. Oktober 2010 sind begeistert voem Tanzauftritt der Tanzgruppe Schwäbisch Gmünd. Foto: Friedrich Wilhelm Reip
Der Landesvorsitzende Alfred Mrass dankte in seinem Grußwort dem Frauenkreis und seinen Leiterinnen für die ersprießliche Tätigkeit. Er betonte, dass diese in der Tradition der berühmten sächsischen Frauen Adele Zay, Theresa Bacon, Therese Jikeli u. a. stehen. Auch zeigte er die Veränderungen auf, die die landsmannschaftliche Frauenarbeit in den letzten Jahren erfahren hat.

Gerlinde Zekel überbrachte die Grüße des Landesfrauenreferates. Sie sei stolz, Nachfolgerin von Frau Zerelles und Frau Andree in dieser Funktion zu sein. Da die Bundesfrauenreferentin Enni Janesch nicht zu der Feier kommen konnte, überbrachte Christa Andree ihre Glückwünsche zum Jubiläum. Frau Andree berichtete dann über die Erkenntnisse aus ihrer Tätigkeit als Landesfrauenreferentin in Baden-Württemberg und über die Wichtigkeit dieser Arbeit. Sie zeigte sich in Bezug auf die Frauenarbeit zuversichtlich, besonders deshalb, weil sie in der letzten Woche an drei Tagungen von sächsischen Frauen in Rumänien und Deutschland teilgenommen hatte (Frauentagung des Siebenbürgen-Forums in Malmkrog, Bundesfrauenreferat in Bad Kissingen, Landesfrauenreferat Baden-Württemberg).

In ihrer Festansprache ließ Gerhild Reip die Geschichte des Frauenkreises Stuttgart Revue passieren und erwähnte die wichtigsten Handlungen und Höhepunkte: Weihnachtsverkaufsausstellungen, Ausstellung „Deutsche Kultur in Siebenbürgen“ (Stuttgart 1986), Bewirtung der Gäste bei der 40-Jahrfeier der Landesgruppe (Stuttgart Killesberg 1989), bei der Ausstellungseröffnung zur Deportation (Stuttgarter Rathaus 1997), bei der Veranstaltung der CDU im Landtag beim „Tag der Heimatvertriebenen“ (Stuttgart, 2000 und 2006) und die vielen Besuchsreisen des Frauenkreises, z. B. nach Straßburg ins Europaparlament und die Ehrungen, die Leiterinnen und Mitgliedern des Frauenkreises zuteil wurden.

Die Festveranstaltung wurde musikalisch von dem Trachtenchor Stuttgart unter der Leitung von Ilse Abraham umrahmt. Der Chor trug seine Lieder einfühlsam und gekonnt vor. Die Tänzerinnen und Tänzer der Tanzgruppe aus Schwäbisch Gmünd unter der Leitung von Albert Terschanski boten bei der Vorführung ihrer Tänze ein anmutiges Bild. Bei Kaffee, selbstgebackenen Kuchen und guten Gesprächen klang das „Goldene Jubiläum“ des Frauenkreises am späten Nachmittag aus.

A. Ms

Schlagwörter: Frauen, Jubiläum, Stuttgart

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