2. Oktober 2011

Kreisgruppe Traunreut: Kulturreise nach Rumänien

Der passionierte Reiseleiter für Kulturdenkmäler und die Geschichte Rumäniens, Oswald Zerwes, hatte wieder einmal gerufen, und außer den Traunreuter Sachsen kamen auch Interessierte aus anderen Kreisgruppen und Nichtsiebenbürger.
Mit vollbesetztem Reisebus ging es schon um 5.00 Uhr früh los über Salzburg, Wien, Budapest zum Grenzübergang nahe Sathmar in Rumänien. Die rund 950 Kilometer lange Strecke konnte dank guter Straßenverhältnisse in Ungarn bis etwa 20.30 Uhr abends bewältigt werden.

Der nächste Tag, ein Sonntag, führte durch das waldreiche „Oascher Land“ vorbei an kleinen Dörfern und einigen Holzkirchen über Negrești, Oaș, bekannt durch seine immer im Bau befindlichen südländisch anmutenden „Kleinvillen“, nach Săpânța zum „Lustigen Friedhof“ („Cimitirul Vesel“). Sehenswert sind hier die einheitlich gestalteten Grabkreuze, jeweils mit kurzer Vita der Verstorbenen.

Weiter ging es entlang bewaldeter Bergketten im Grenzgebiet zwischen der Maramuresch und der Ukraine durch das Gebiet der ehemaligen Zips mit Rodna-Gebirge über Passstraßen durch landschaftlich reizvolles Bergland zu unserer Unterkunft nach Câmpulung Moldovenesc.

Am Montag besichtigten wir als ersten Höhepunkt das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kloster Voroneț und Suceava, die ehemalige Hauptstadt der Moldau, wo wir u.a. eine der ältesten Klosterkirchen „Sfântul Ioan cel Noul“ (1514-1522 ) mit ihrer beindruckenden Freskengestaltung der Außenflächen bewunderten.
Traunreuter Reisegruppe beim imposanten Kloster ...
Traunreuter Reisegruppe beim imposanten Kloster Voroneț vor dem Bild „Das jüngste Gericht“. Foto: Oswald Zerwes
Am Dienstag folgten weitere Höhepunkte mit den Klöstern Moldovița, Sucevița, Putna und Gura Humorului im südlichen Bereich der Bukowina (des Buchenlandes). In Moldovița erläuterte Schwester Tatjana mit viel Charme und Temperament die Außenfreskendarstellungen, beginnend mit Motiven von der „Wurzel Jesse“ über die „Belagerung von Konstantinopel“ bis hin zum „Jüngsten Gericht“.

Zeit zum Verinnerlichen des Gesehenen bot der nächste Tag mit der Fahrt nach Kronstadt. Es ging über Piatra Neamț – die älteste Ansiedlung der Moldau – entlang der goldenen Bistritza am Fuße der Ostkarpaten mit dem Ceahlău- Gebirge, der Bicaz-Klamm zum Lacul Roșu (Roten See) und dann weiter durch das Szekler Land, Mercurea Ciuc, den Alt entlang durch Bad Tuschnad nach Kronstadt. Hier besichtigten wir bei einem Stadtrundgang das Rathaus und die Schwarze Kirche. Anschließend ging es mit der Seilbahn auf die Zinne mit wunderschönem Blick auf die Altstadt. Zum Ausklang gab es einen rumänischen Folkloreabend im „Karpatenhirsch“.

Am Donnerstag besichtigten wir Schloss Peleș in Sinaia. Das königliche Schloss wurde ab 1875 im deutschen Renaissance-Stil, die Terrassen im italienischen Neorenaissance-Stil erbaut und nach 1990 wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Im Burzenland erkundeten wir die Kirchenburgen Tartlau und Honigberg.

Am folgenden Tag stand Hermannstadt auf dem Programm. Auf dem Weg machten wir Halt in Schäßburg (Besuch der Bergkirche und des schön gelegenen Bergfriedhofs) und Mediasch (mit Stadtpfarrkirche). Der Sonntag stand weitgehend zur freien Verfügung, u.a. auch mit Gelegenheit zum Gottesdienstbesuch.

Am Montag ging es in den „Jungen Wald“ und über Städterdorf (Rășinari) zur „Hohen Rinne“ (Păltiniș), dem beliebten Ausflugs- und Wintersportort, wo wir eine kleine Wanderung machten. Auf der Rückfahrt nach Hermannstadt sahen wir Michelsberg und Heltau (Rundgang).

Am letzten Tag fuhren wir über Mühlbach nach Karlsburg (Alba Iulia), wo wir die Burganlage besichtigten, über Thorenburg (Turda), das Erzgebirge und Klausenburg nach Großwardein (Oradea) zur letzten Übernachtung in Rumänien.

Am Abend des nächsten Tages kamen wir erschöpft zu Hause an, aber voller neuer Erfahrungen und unvergesslicher Eindrücke. Dafür gilt ein ganz besonderer Dank unserem unermüdlichen Reiseleiter Ossi.

J. W.

Schlagwörter: Traunreut, Reisebericht, Rumänien

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