25. Mai 2012

Barockensemble „Transylvania“ begeistert in Nürnberg

„Der liebe Gott hat uns heute mit herrlichem Wetter und herrlicher Musik eines besonderen Ensembles gesegnet“, meinte Kreisverbandsvorsitzende Inge Alzner nach dem Auftritt des Barockensembles „Transylvania“ am 1. Mai in der Paul-Gerhardt-Kirche in Nürnberg-Langwasser.
Dem Konzert ging in den kirchlichen Gemeinderäumen eine kleine Maifeier bei Kaffee und Kuchen und dem Singen von Liedern wie „Komm lieber Mai“, „Der Mai ist gekommen“, „Wenn alle Brünnlein fließen“ voraus. Dabei hatten die Anwesenden die Gelegenheit, sich an einer umfassenden Bilderpräsentation von Inge Alzner über Veranstaltungen des Kreisverbandes (z. B. „60-jähriges Kreisverbandsjubiläum“, „Fürth ist bunt“, „Kulturtage in Herzogenaurach“ etc.) zu erfreuen. Von Kulturreferentin Annemarie Wagner überlegt vorbereitet (auch ihr Schaschliktopf für die Künstler war spitze!) und Michael Alzner organisatorisch tatkräftig unterstützt, wurde der kulturbetonte Tag zu einem publikumswirksamen Erfolg. Die Vorstellung am späten Nachmittag hatte auch den vorteilhaften Effekt, dass Künstler und Gasteltern noch einen Altstadtspaziergang von der Burg bis zum Hauptmarkt unter Leitung von Horst Göbbel unternahmen, bevor man ein gemeinsames Abendessen im „Bratwurströslein“ bei lockerem Gespräch genießen konnte.
Das Quartett in Aktion, von links: Mátyás Bartha, ...
Das Quartett in Aktion, von links: Mátyás Bartha, Erich Türk, Ciprian Câmpean und Zoltán Majó. Foto: Inge Alzner
Unter der Leitung von Erich Türk (Cembalo) – er präsentierte auch kompetent die Komponisten und ihre Werke – verzauberten uns die Klausenburger Zoltán Majó (Blockflöte), Mátyás Bartha (Violine) und Ciprian Câmpean (Violoncello) mit musikalischen Leckerbissen des Barock. Vom Flötisten, Flötenbauer, Komponisten und Flötenlehrer Friedrichs des Großen, Johann Joachim Quantz, spielten sie die Triosonate in C Dur QV 2:2, vom französischen Hofmusiker Anne Danican Philidor die Sonate in d-Moll für Blockflöte und Basso continuo, von Antonio Vivaldi das Concerto in g-Moll RV 103, vom österreichischen Komponisten und Musikpädagogen Georg Christoph Wagenseil die Sonatine in B- Dur (aus dem Notenbuch des siebenbürgischen Grafen Ladislaus Szekely von 1744), von Johann Sebastian Bach die Suite Nr. 1 für Violoncello solo in G-Dur BWV 1007, vom italienischen Violinisten und Kammermusiker Arcangelo Corelli die Sonate für Violine und Basso continuo in B-Dur op. 5 Nr. 2 (aus dem Notenbuch des Joseph Fazakas Krizbacensis, 1738) und schließlich mehrere Siebenbürgische Tänze aus dem Anonymus-Manuskript von 1757 aus dem szeklerischen Sankt Georgen. Es folgte als Zugabe das von Hans Peter Türk komponierte Stück „Till Eulenspiegel“, bei dem die Schalksnarrheit des seinen damaligen Mitmenschen an Geisteskraft und Witz überlegenen Till aufklingen konnte.

Die Zusammensetzung dieses Quartetts – zwei Ungarn, ein Rumäne, ein Siebenbürger Sachse, alle aus Siebenbürgen stammend und in Siebenbürgen lebend, alle begnadete Instrumentalisten mit hohem Qualitätsanspruch und breiter Konzerttätigkeit in verschiedenen Formationen (fast 500 Auftritte in Rumänien, Deutschland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Italien, Belgien, Ungarn, Republik Moldawien) –, die Auswahl der Musikstücke, Barockmusik, die seinerzeit (auch) in Siebenbürgen aufgeführt wurde, all dies stützt die eigene Einschätzung: „Das Ensemble ist selbst ein Spiegel der siebenbürgischen Multikulturalität, ein Symbol für die vereinende Kraft der Musik.“ Das Ensemble bürgt für hohe Qualität. Von zart bis beschwingt erklang die Europa umspannende bukolisch-höfische Musik in der Paul-Gerhardt-Kirche. Bei den Siebenbürgischen Tänzen, den rumänischen, ungarischen, türkischen Weisen war die pure Lust der Interpreten am Musizieren deutlich herauszuhören. Uns blieb, wie Inge Alzner treffend festhielt, „den Zauber dieser Barockmusik mitzunehmen und davon zu zehren.“ Danke!

Horst Göbbel

Schlagwörter: Nürnberg, Konzert

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