16. August 2012

Kreisgruppe Günzburg – Riedhausen: 30-jähriges Jubiläums- und Kronenfest

„Nie hätte ich gedacht, dass man einen Gottesdienst ohne Orgel so ergreifend gestalten kann!“, so Dekan i.R. Hermann Schuller, Vorsitzender der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD (Hilfskomitee), der es nicht bereut hat, ganz spontan zugesagt zu haben. Nun, die Orgel ist von Klaus Nagel am Akkordeon und Klaus Bottesch mit seiner Trompete sehr gut ersetzt worden. Die größte Überraschung war allerdings der von Heidrun Krech-Hemminger aus dem Boden gestampfte siebenbürgische Chor. 30 Frauen und Männer aus Dillingen und Umgebung hatte die geschätzte Musiklehrerin und Chorleiterin aus Hermannstadt in nur drei Proben zu einer Sängergemeinschaft zusammengeschweißt, die verdienten Beifall erntete.
Der Gottesdienst im Saal des Sportzentrums in Gundremmingen war der Auftakt zur Jubiläumsfeier der Kreisgruppe Günzburg – Riedhausen, die mit dem Kronenfest zusammenfiel. Ernst Werner, Vorsitzender der vor dreißig Jahren gegründeten Kreisgruppe, hatte keine Mühe gescheut, dieses Fest bestens vorzubereiten. Seine treuen Helfer, das sind die Familien Elsasser, Fleischer, Szaunig, Sifft, Weber, Elfriede Werner und natürlich auch die eigene, waren für das Binden der Blumenkrone und den guten Ablauf des Festes immer da.

Die Krone stand diesmal auf einer großen Grünfläche am Auwald und die sächsische Tanzgruppe aus Regensburg führte vor den knapp 200 Gästen mehrere Volkstänze vor. Leider war kein „Knecht“ zum Besteigen der Krone aufzufinden gewesen. Doch war die Stimmung nicht weniger gut als bei den zahlreichen Kronenfesten in der alten Heimat. Der elfjährige Richard Fleischer verlas das Kronengedicht von Doris Hutter und streute Süßigkeiten aus dem herabgeholten Korb der Krone für die Kinder aus. Der erwähnte Chor und der Großteil der Gäste sangen das Siebenbürgenlied und andere Volkslieder. Erinnerungen wurden rege ausgetauscht.
Trachtenträger beim Kronenfest und 30-jährigen ...
Trachtenträger beim Kronenfest und 30-jährigen Jubiläum der Kreisgruppe Günzburg – Riedhausen. Foto: Hans Sifft
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Jubiläumsfeier der Kreisgruppe. Schon am frühen Vormittag brachten Abordnungen der Siebenbürger Sachsen von Dinkelsbühl und der Sudetendeutschen von Günzburg und Groß-Kötz ihre Fahnen in den Saal. Die Ehrengäste, die danach begrüßt worden waren, ergriffen nun das Wort: Der Günzburger Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, der Erste Bürgermeister von Gundrem­mingen, Wolfgang Mayer, der stellvertretende Landrat von Dillingen, Hans-Jürgen Weigl, und Ute Bako, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Der Leitgedanke ihrer herzlichen Ansprachen war das bewusste Bewahren der Traditionen aus der alten Heimat, verknüpft mit aktivem Mitgestalten in der neuen Heimat Deutschland. Die Fremden wurden hier zu Freunden und Brüdern.

Die wenigen Anwesenden der 1982 gegründeten Kreisgruppe erhielten schön gestaltete Ehrenurkunden. Das sind: Maria Grum, Maria und Johann Kraus, Maria Gerstmayer, Katharina Nief und Gudrun Keinzel. Leider hat Johann Schuller, der die Kreisgruppe 22 Jahre geleitet hat, diese Feier nicht mehr erleben können. Er verstarb in diesem Frühjahr.

Bei Tanz und guten Gesprächen klang das Fest spätabends aus.

Gerhild Buchfelner

Schlagwörter: Günzburg, Jubiläum, Kronenfest

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